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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vondal zu. »Gut gemacht, Jik. Schick die Jungs in Urlaub, sobald es geht. Weitermachen.«
    »Quidang, Majister.« Dann drehte er sich um und hob den Helm, an dem verwegen die Federn wehten. »Ein Hai auf den Herrscher! Hai!«
    Das Regiment reagierte mit großer Begeisterung und zeigte es auch lauthals, da die Urlaubsscheine gesichert waren. Ich hob eine Hand zum Salut, trieb meine Zorca an und ritt mit Seg zum Rest der Brigade.
    »Nun, mein alter Dom, der alte Hack-und-Stich hat sie tüchtig gedrillt. Ich bin beeindruckt.«
    »Sie haben gut gekämpft.«
    »Aye.«
    Die restlichen drei Regimenter der 43. Gemischten Infanteriebrigade standen in Reihen hintereinander, makellos, gedrillt und mit funkelnden Orden an der Rüstung. Ihr Chuktar führte seine Zorca aus der Reihe heraus, um uns zu begrüßen und salutierte ernst. Die massige Gestalt steckte in einem schmucklosen Eisenkax, am Helm wehten nur die regulären Federn seines Rangs, die restlichen Schwertgurte saßen gerade und praktisch. All dies war die beredte Verkörperung des professionellen Kämpfers; er war Krieger bis in die Fingerspitzen.
    Er schleppte das übliche, von Kregens Kriegern geschätzte Waffenarsenal mit sich herum.
    »Majister!« brüllte er. »Die 43. erwartet die Ehre deiner Inspektion.«
    Ich wußte, warum er auf diese Weise gewartet hatte; er wollte, daß Seg sich zuerst um die Bogenschützen kümmerte. Nun wollte er uns begleiten, und sein Blick würde genauso unduldsam dahingleiten wie der von Seg.
    »Chuktar!« bellte ich militärisch, scharf und befehlsgewohnt.
    Und so inspizierten wir die Brigade des alten Hack-und-Stich, und sie erwies sich tatsächlich als eine Formation, auf die man stolz sein konnte. Als die Inspektion beendet war, stieß Javed zu uns. Sein Gesicht, das gewöhnlich die Farbe des untergehenden Zim hatte, rötete sich noch mehr, als ich ihm gratulierte. »Meinen Dank, Majister, im Namen meiner Männer.« Er sah erfreut aus. Obwohl es Seg und mir Vergnügen bereitete, mit Titeln und Rängen herumzuspielen, wußten wir doch, daß ihnen große Bedeutung zukam. Nath Javed, der als Nath der Verstockte bekannt war, hatte stets klar zum Ausdruck gebracht, daß er Adlige und Herrscher verabscheute. Dann hatte er mit Seg und mir Abenteuer erlebt, und seine Meinung wenigstens hinsichtlich einiger ausgesuchter Angehöriger der höheren Kreise geändert. Er kannte unsere Ansichten und teilte sie. Doch als guter Befehlshaber, der er war, wachte er eifersüchtig über den Ruf seiner Regimenter.
    »Sie können alle in Urlaub gehen, Nath.«
    »Aye, Majister. Die ganze Brigade.«
    »Und du?«
    Seg lachte. »Mußt du das fragen?«
    Nath der Verstockte leckte sich die Lippen. Er schaute Seg an. »Nun, Horkandur. Du liest meine Gedanken.« Bei formellen Anlässen nannte er uns Seg den Horkandur und Jak den Bogandur.
    »Wir haben dich bei unserem letzten Unternehmen vermißt.«
    »Ich habe mein Schicksal beklagt, das kann ich euch sagen, bei Vox!«
    »Wenn sich etwas ergeben sollte, Nath«, sagte ich, »bist du dabei.«
    »Meinen Dank, Bogandur.«
    »Nun, wer trinkt einen Krug mit?«
    Wir ließen die Zorcas vom Paradeplatz zu dem provisorisch aufgebauten Erfrischungsstand galoppieren, an dem die Offiziere der Brigade den Staub hinunterspülen konnten. Wir plauderten einige Zeit miteinander, dann trafen die Schiffe ein. Sie schwebten wie Distelsamen zu Boden, und es wurde Zeit für die Brigade, in die Heimat zurückzukehren. Unter lautem ›Remberee‹ flog die 43. ab.
    Delia, Milsi und Sasha schlenderten heran. Alle drei sahen umwerfend aus.
    »Wo ist Inch?« fragte Seg.
    Sasha verzog das Gesicht. Milsi lachte, und Delia sagte: »Wir haben ihn verlassen, als er, auf dem Kopf stehend, einen Becher Wasser zu trinken versuchte. Ich weiß nicht, welches seiner vielen Tabus er diesmal gebrochen hat.«
    »Es war kein Muskuchen.« Sasha hatte ihre eigenen Tabus, und man konnte sie oft in den ungewöhnlichsten Verrenkungen vorfinden, wenn sie für ein gebrochenes Tabu Buße tat.
    Eine Stimme rief: »Allen ein Lahal!«
    Wir drehten uns um und erblickten einen Burschen mit einem freundlichen, fröhlichen Gesicht voller liebenswerter Falten, der auf uns zukam. Er trug ein einfaches Gewand und einen riesengroßen Turban, der aussah, als würde er gleich herunterfallen. In der Hand hielt er einen einfachen, polierten Holzstab.
    »Deb-Lu!« riefen wir alle.
    Der mächtige Zauberer aus Loh war der Kamerad, der bei uns in Vallia oder Valka lebte, ins

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