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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zurückzukehren, nachdem sie so gründliche Prügel bezogen hatten.
    »Also ehrlich.« Seg sah erfreut aus.
    Ich war mir nicht so sicher. Delia blickte mich kurz an und schaute dann wieder weg.
    »Warum die Aufregung? Was habe ich verpaßt? Bei Ngrangi und der mystischen, tabulosen Axt! Ich glaube es nicht!«
    »Sie sind schon echt«, murrte Nath Javed. »Und meine Brigade ist nicht da!«
    Man braucht nicht zu erwähnen, daß meine Jungs vom Wachkorps bereitstanden. Weniger als ein Prozent der Wache hatte Urlaub genommen. Ihr Leben war mit dem Korps und ihrem Herrscher, dem Kendur, verschmolzen. Volodu die Lungen hob die verbeulte schwere Trompete und sah mich an. Jede Druckstelle in der Trompete stand für einen niedergestreckten Feind. Ich nickte, und Volodu blies zum Sammeln.
    Einige Männer der Fünften Phalanx hatten den Urlaub angetreten, doch es waren genügend viele dageblieben, um eine ziemlich große Streitmacht zu bilden. Nath na Kochwold, der wie immer vor Energie sprühte, verließ den Erfrischungsstand, und sprintete los, um zu seinen Brumbyten zu kommen.
    Ich wandte mich an Vangar ti Valkanium. »Trotz der Landstreitkräfte hängt alles an dir, Vangar.«
    Vangars offenes Gesicht verriet eine Hingabe an die Pflicht, die ihren Ursprung in einem unerschütterlichen Glauben fand – Glauben an Vallia und Valka, Glauben an Opaz. »Wir sind in kürzester Zeit gestartet. Ich bin Flieger, Dray; es wird mir nicht gefallen, Schiffe in Brand zu setzen.«
    »Auch keine Shank-Schiffe?«
    »Es wäre nützlicher, sie gefangenzunehmen.«
    Seg sagte: »Mir gefällt die Idee. Aber wie sollen wir es anstellen?«
    Inch sagte: »Indem wir jeden Shank ins Meer werfen.«
    »Es ist eindeutig«, stellte ich klar, »daß diese Shanks nicht wissen, daß sie Taranjin verloren haben. Es sind Verstärkungstruppen. Keinem der Schiffe darf die Möglichkeit gegeben werden, Truppen zu landen.«
    »Wo sind die besiegten Luftflotten der Shanks hingesegelt?«
    Jeder sah Delia an, als sie das sagte, und niemand wußte eine Antwort auf diese äußerst wichtige Frage.
    Vangar salutierte zackig, und nach unglaublich kurzer Zeit erhoben sich seine Voller und fliegenden Schiffe von den Landeplätzen. Über die Verwirrung, die an Bord der Shank-Schiffe herrschen mußte, konnten wir nur Vermutungen anstellen. Als die Flotte der Fischgesichter Feuer fing und sich die Luft mit öligem Rauch füllte, empfand ich, wie ich zugeben muß, Bedauern darüber, daß die großartigen Schiffe in Flammen aufgingen. Auch wenn es sich um Schiffe der verdammten Shanks handelte.

9
     
     
    Es erfüllte mich mit großer Freude, erleben zu dürfen, wie gut sich Deb-Lu-Quienyin und Ra-Lu-Quonling verstanden, der unter dem Namen Rollo der Läufer bekannt war. Rollo mochte aufsässig und stur sein, doch er hatte einen Kopf zum Denken und war sich schnell über die wesentlichen Eigenschaften Deb-Lus im klaren. Er sagte zu mir: »Drajak, du hast mich dazu gebracht, die Ausbildung zum Zauberer aus Walfarg wieder aufzunehmen. Seg hat gesagt – ich mußte es aus ihm herauspressen –, ich sei begabt genug, ein erstklassiger Bogenschütze aus Loh zu werden. Trotzdem tut es mir nicht leid, daß ich jetzt doch ein Zauberer werde.«
    »Und vergiß nicht, dich um Deb-Lu zu kümmern und ihm Respekt zu erweisen, sollte es jemals nötig sein.«
    Rollo sah mich schief an, der alte Hochmut flammte erneut auf. »Denkst du, ich wüßte das nicht?«
    »Ich glaube schon.«
    Er nickte und marschierte mit erhobenem Kopf fort.
    Nach dem erfolglosen Versuch der Fischköpfe, mit weiteren Truppen zu landen, waren wir übereinstimmend der Ansicht, daß ihre Aktivitäten und Überfälle nachlassen würden. Doch Delias Frage machte uns allen Sorge. Wohin waren die Flugboote der Shanks verschwunden?
    Deb-Lu stellte Rollo diese Aufgabe als Übung.
    »Wo diese Teufel auch immer hingeflogen sind«, knurrte Inch, auf seine Axt gelehnt, »irgendwelche armen Menschen müssen unter ihnen leiden.«
    Als ich die Gelegenheit hatte, mit Deb-Lu unter vier Augen zu reden, wählte ich die Worte mit Bedacht. Niemand gibt Zauberern aus Loh eine Anstellung. Sie nehmen einen als Klienten an – oder auch nicht, wenn sie einen nicht mögen. Ich sagte: »Ich bin froh, daß der junge Rollo sich mit Eifer in die Aufgabe stürzt, die du ihm gestellt hast. Bitte vergib mir, wenn ich die Frage stelle, ob die Aufgabe, die Shanks aufzustöbern, nicht zu wichtig ist, um ... Das heißt, Rollo hat immer behauptet, er sei

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