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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Übergang etwas oberhalb der Stelle, an welcher man übergesetzt hatte. Das war kaum geschehen, so ließ sich drüben lauter Hufschlag hören.
    „Sie kommen!“ sagte der Majordomus.
    „Haltet den Pferden die Nüstern zu, damit sie nicht wiehern!“ rief Helmers.
    Das kluge Mädchen hatte doch richtig geahnt. Die Comanchen suchten drüben die Spuren ab, und dann ritten zwei von ihnen vorsichtig in den Fluß. Sie kamen herüber, suchten auch hier und fanden die Fährte, welche weiterführte.
    „Ni-uake, mi ua o-o, ni esh miushyame – hier sehen wir sie; ihr könnt kommen!“ riefen sie hinüber.
    Auf diese Aufforderung ging der ganze Trupp, ein Mann nach dem anderen, in das Wasser. Der Fluß war so breit, daß der erste der Comanchen das eine Ufer noch nicht erreicht hatte, als der letzte das andere verließ. Die Flüchtlinge lagen im Gebüsch versteckt. Jetzt war es Zeit für sie.
    „Wohin zielen wir?“ fragte der Majordomus.
    „Auf die ersten im Wasser. Die beiden, welche bereits hüben halten, sind uns sicher.“
    „Nur nicht zwei auf einen Mann schießen!“ warnte der Apache. „Zählt allemal acht ab. Wir schießen so auf sie in der Reihe, wie wir hier in der Reihe stehen.“
    „Gut, vortrefflich“, sagte Helmers. „Fertig?“
    „Ja“, flüsterte es achtfach die Antwort.
    „So, Feuer!“
    Die acht wohlgezielten Schüsse krachten in einem und demselben Augenblick, ein einziger Kanonenschlag, und die acht vordersten Comanchen versanken im Wasser. Der Deutsche und der Apache hatten Doppelbüchsen, sie drückten ihre zweiten Läufe ab und ließen noch zwei Feinde versinken.
    „Schnell wieder laden!“ rief Helmers.
    Es war wunderbar, ja fast lächerlich anzusehen, welche Wirkung die Salve auf die Überlebenden hervorbrachte. Die Comanchen rissen ihre Pferde herum und schwammen wieder dem entgegengesetzten Ufer zu. Viele von ihnen glitten von den Tieren herab und schwammen neben denselben, um sich durch sie decken zu lassen. Die zwei aber, welche bereits am diesseitigen Ufer waren, zeigten sich als die Besorgtesten, aber auch – Unvorsichtigsten. Sie rissen ihre Büchsen herab und kamen im Galopp herbeigesprengt. Sofort zog der Deutsche den Revolver und schlich ihnen hinter dem Buschwerk entgegen. Sie sahen ihn nicht, und eben als sie an der Stelle, wo er sich befand, vorüberwollten, drückte er zweimal ab. Sie stürzten tot vom Pferd.
    „Hallo, noch zwei geladene Gewehre!“ rief Helmers.
    „Die sind für uns!“ antwortete Emma Arbellez.
    „Können Sie schießen?“
    „Alle beide.“
    „Dann schnell!“
    Er sprang dahin zurück, wo er seine Doppelbüchse weggelegt hatte, und die beiden Damen ergriffen die Gewehre der zwei Comanchen. Das alles war so schnell gegangen, daß seit der ersten Salve bis jetzt kaum eine Minute vergangen war. Man hatte wieder geladen.
    „Feuer!“ ertönte der Kommandoruf.
    Die Feinde hatten das jenseitige Ufer noch nicht wieder erreicht; sie erhielten jetzt eine Salve aus acht einfachen und zwei Doppelgewehren, welche fast alle gut gezielt waren. Mehrere Verwundete wurden vom Fluß abwärts getrieben, und mehrere Unverletzte stellten sich tot, um die Verteidiger zu täuschen, indem auch sie sich abwärts treiben ließen, und so den Kugeln zu entgehen.
    „Laßt euch nicht betrügen!“ rief Helmers. „Schnell laden und diesen Schuften längs des Ufers nach! Wer nicht untergeht, der hat noch Leben!“
    Man gehorchte seinen Worten und bald hatten die Comanchen weit über zwanzig Tote verloren. Sie staken nun drüben im Gebüsch und trauten sich nicht wieder hervor.
    „Jetzt mag es genug sein“, sagte der Deutsche.
    „Sie werden uns nicht weiter verfolgen“, meinte der Apache. „Diese Hunde von Comanchen haben kein Hirn in ihren Schädeln!“
    „Ich danke Ihnen für den Beistand, den Sie uns geleistet haben, Señoras“, sagte Helmers. „Ich hatte keine Ahnung davon, daß Sie schießen wie ein Westmann.“
    „Man ist in unseren Gegenden gezwungen, diese Fertigkeit sich anzueignen“, sagte Emma. „Denken Sie wirklich, daß wir jetzt nun unbelästigt bleiben?“
    „Ich hoffe es.“
    „So wollen wir aufbrechen. Dieser Ort, der so viele Leben gekostet hat, ist mir schauerlich, obgleich ich selbst auch zur Waffe gegriffen habe.“
    „Dort sind die Pferde der beiden letzten Indianer; nehmen wir sie mit?“ fragte Helmers.
    „Versteht sich“, antwortete der Majordomus. „Ein indianisch zugerittenes Pferd hat stets Wert. Meine Vaqueros werden sie am Zügel

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