Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
vergeben, daß wir dich nicht mit uns genommen haben, als wir Zuflucht im Wald suchten.« Seine Augen sahen müde aus, sie waren mit einem aschfarbenen Grau bemalt. »Uns fehlte dazu die Zeit. Sie überraschten uns ...« Er schüttelte den Kopf. »Sie waren nicht die, die wir erwartet hatten, sie waren nicht die Männer in Rot.«
    »Nein«, brachte ich mühsam hervor. »Es waren die verdammten Katakis.«
    Man reichte mir ein Blatt, das man mit Hilfe von Dornenranken in die Form einer Schale gebracht hatte und das eine Mischung aus Früchten und Nüssen enthielt. Ich aß. Die Fleures waren Vegetarier. Wie ich in den folgenden Tagen entdeckte, lebten sie an einem abgelegenen Nebenarm des großen Flusses. Die Steuereintreiber des Königs statteten ihnen einmal im Jahr einen Besuch ab, und sie zahlten. Allerdings verriet mir Fandon, ihr Anführer, daß die Männer aus der Stadt mehr verlangten, als ihnen von Rechts wegen zustand. Verpachtet man das Privileg des Steuereinziehens an skrupellose Eintreiber, muß man damit rechnen, daß sie weit mehr verlangen, als ihnen eigentlich zusteht; schließlich wollen sie fetten Profit machen. In Vallia kam so etwas jedenfalls nicht vor, bei Vox.
    Ich erholte mich langsam. Ein Ast hatte mich vom Deck der Blitzender Donner gefegt, und man hatte mich in der Mitte eines Baumes hängend gefunden. Als ich nach anderen Überlebenden des Fliegers fragte, erntete ich nur ein Kopfschütteln. Nein, außer mir hatte man niemanden gefunden, aber auch keine Trümmer eines Flugbootes.
    Ich ging bedächtig durch ihr Dorf, das aus langen Hütten mit Blätterdächern bestand und in dessen Nähe der Fluß vorbeifloß. Obwohl sie kein Fleisch aßen, besaßen sie eine Sammlung langer Speere. Sie waren aus Ästen gemacht, die man so ausgewählt und zurechtgeschnitten hatte, daß etwa einen halben Meter hinter der im Feuer gehärteten Spitze ein dicker Astknoten als Fänger diente. Den Grund dafür konnte ich mir denken. Die primitiven Waffen waren wie Sauspieße. Irgendwo im Wald lauerten gefährliche Tiere.
    Obwohl ich noch immer wackelig auf den Beinen war, wurde ich doch recht schnell gesund, und eines schönen Tages bot ich an, mit einer Gruppe Beeren- und Früchtesammler in den Wald zu gehen. Das hatte zwei Gründe. Ich mußte nach Norden, da meine Aufgabe auf mich wartete, und ich wollte, indem ich diesen Menschen half, meinen Dank zum Ausdruck bringen.
    Der Wald war nicht düster; er wurde von vielen Lichtungen durchzogen, und das Übermaß an Blüten und süßen Düften machte ihn zu einem Ort des Friedens. Zumindest bis das Linomin direkt vor uns auftauchte, den Boden aufscharrte, die gebogenen Hauer auf uns richtete und sich mit gesträubtem Fell zum Angriff bereitmachte.
    Die Fleures schrien erschreckt auf. Die langen Speere wurden gesenkt und formten eine Mauer. Diese Rasse war etwa einen Kopf kleiner als ich. Sie hatten alle anmutige, muskulöse Körper und eine glatte Haut. Der Kontrast zwischen dem Linomin und ihnen hätte nicht größer sein können.
    Die Bestie griff an, ihre Hauer waren gelb und tödlich.
    Die Fleures hielten das arme Tier geschickt in Schach, stachen darauf ein, ließen es fauchen und Luftsprünge machen, und es zögerte, sich den Speerspitzen entgegenzuwerfen. Aber es ergriff nicht die Flucht. Vier weitere Linomins erschienen.
    Unsere kleine Gruppe war umzingelt. »Sie werden uns an dieser Stelle festhalten, während noch mehr von ihnen kommen«, erklärte Finul, der Anführer, ein junger, unbekümmerter Bursche, der viel lachte. Jetzt lachte er nicht. »Wir sitzen in der Falle, und ich muß mich dafür bei dir entschuldigen.«
    »Dann müssen wir ihren Ring sofort durchbrechen«, sagte ich.
    Ich trat aus ihrem Kreis, ließ die Mauer aus Speerspitzen hinter mir und zog das Krozair-Langschwert.
    »Bleib stehen! Sie werden dich aufspießen!«
    Ich gab keine Antwort, sondern ging mit gleichmäßigem Schritt auf das nächststehende Linomin zu. Es stampfte mit den Hufen auf und senkte den Kopf, die Hauer funkelten im Licht der Sonnen, die an den Blättern vorbeischienen. Es entschied sich zum Angriff.
    Es war schnell. Bei Krun, es war verflixt schnell! Im letzten Bruchteil einer Sekunde trat ich zur Seite, um den Hauern zu entgehen, und hieb mit der Krozair-Klinge zu. Das Linomin stürmte weiter und brach dann zusammen, weil sein Schädel nur noch von einem Stück Fell gehalten wurde.
    Es war eine widerwärtige Arbeit. Aber ich hatte die Pflicht, am Leben zu bleiben,

Weitere Kostenlose Bücher