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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bluthunden, da sie über sechs Beine verfügen und ihre Zähne eher länger als kürzer sind. Sie folgen dem Geruch der Kleidung, und wenn sie einem die Zähne ins Hinterteil schlagen, nun Dom, dann gibt es kein Entkommen mehr.
    Als ich im Umkleidegemach des Tempels die Kleidungsstücke für Veda gegriffen hatte, hatte ich mich an verschiedenen Kleiderhaken bedient. Nun erkannte ich, daß das ein Fehler gewesen war. Die Besitzer hatten ihre fehlenden Sachen bemerkt, die Hunde hatten an der restlichen Kleidung geschnuppert und laut bellend unsere Spur aufgenommen. Ich hatte nichts zurückgelassen. Jetzt, da Veda neu eingekleidet war, gab es Hoffnung auf ein Entkommen.
    Wir flohen zusammen mit den panikerfüllten Tänzern.
    Alles eilte hinaus auf die Straße. Es war recht warm, und bis jetzt hatte der Abendregen noch nicht eingesetzt. Den Mädchen in ihren hübschen, recht luftigen Tanzgewändern würde das Wetter nichts anhaben. Veda hatte sich natürlich eine Straßenkleidung ausgesucht, in der sie einen hübschen Anblick bot.
    Alles lief planlos auseinander, und kurz darauf konnten wir in eine Seitenstraße schlüpfen und uns von der aufgeregten Menge absetzen.
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln erschien am Himmel und schickte ihr rosarotes leuchtendes Licht in die Tiefe. Wir gingen leise durch die rosigen Schatten.
    »Wo hast du das Gewand gelassen?«
    »Es in einem Vosktrog versenkt.«
    »Ah!«
    Also war es diese Vorsichtsmaßnahme gewesen, die sie aufgehalten hatte. Diese Veda, von der ich rein gar nichts wußte, erwies sich als eine fähige Kameradin.
    Es ließ sich natürlich nicht bestimmen, wie gut die Dokerty-Bluthunde eine Spur verfolgen konnten. Falls sie den Duft von Vedas Blut aufgenommen hatten, befanden wir uns noch immer in Gefahr. Nicht zum ersten Mal in meiner unruhigen Laufbahn auf Kregen wünschte ich mir das Unmögliche – wie zum Beispiel die Fähigkeit, alle verräterischen Gerüche abstreifen und mich dann unsichtbar machen zu können. Doch so etwas gab es nur in den Märchen, die man in den Kinderstuben erzählte.
    Außerdem hätte solch eine Fähigkeit – und das klingt vielleicht auf lächerliche Weise verdreht – ein Abenteuer ganz schön langweilig gemacht, bei Krun!
    Die Kleidungsstücke, die sich Veda in Nalgre Frois Deren ausgeliehen hatte, hielten keinen Vergleich mit dem kostbaren Gewand aus dem Umkleidegemach des Tempels statt. Ihr Rock reichte jetzt doch tatsächlich bis zu den Knien. Statt des weiten Umhangs hatte sie sich ein dunkelgrünes, halblanges, von einer messingfarbenen Kordel gehaltenes Cape über die Schultern gelegt, und als sie die Kapuze zurückschlug, verlieh die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln ihrem flachsblonden Haar einen rauchig goldenen Farbton. O ja, Veda war eine wunderschöne junge Frau!
    Sie sah zu mir hoch. »In dieser Stadt gibt es keinen sicheren Ort für mich.«
    »Aber ich dachte, du seist auf dem Weg zu Freunden ...«, stieß ich hervor, Onker der ich bin.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Bei der widerwärtig verseuchten Leber und dem fehlenden Augenlicht Makki-Grodnos! Ich preßte die Lippen zusammen. »Verflixt!« knurrte ich leise. »Also ist dieser Plan erledigt.«
    Ein neuer Plan mußte her, und zwar schnell.
    Es gab nur einen Platz, an dem ich völlig sicher wäre. Das galt auch für Veda – falls die Regentin C'Chermina zu den Kriegen, die sie in Balintol entfachen wollte, nicht noch einen Krieg mit Übersee vom Zaun brechen wollte. Andererseits war es durchaus vorstellbar, daß diese Verrückte nicht davor zurückschrecken würde, ein mächtiges Reich herauszufordern, verfügte sie doch über die verdammten Ibmanzys, die ihr dokertyhöriger Hoherpriester herbeibeschwören konnte.
    Sollte sie so handeln, wie würde das den Wunsch der Herren der Sterne beeinflussen, Balintol zu einigen? Meine Mission wäre dann nicht nur gescheitert gewesen, sondern ich hätte die Fackel des Krieges auch über ein viel größeres Gebiet verbreitet. Beim Schwarzen Chunkrah! Welch ein Schlamassel für einen einfachen Seemann!
    Da kam mir ein pikanter Einfall. Mein Val! Angenommen, ich tat etwas anderes!
    Einmal angenommen, ich würde nach der erst kürzlich erfolgten, äußerst unerquicklichen Audienz bei der Dame Quensella wieder bei ihr auftauchen – mit einem hübschen Mädchen im Gefolge! Wie würde Quensella reagieren? Wütend, voller Ablehnung, von dem übermächtigen Gefühl beherrscht, wegen einer anderen Frau zurückgestoßen

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