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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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worden zu sein? Keine wie auch immer ausfallende Erklärung aus meinem Mund würde sie von der Meinung abbringen, daß ich sie wegen einer anderen verschmäht hatte.
    Und, bei Krun, wir alle wissen, daß nichts auch nur im entferntesten der Wut einer verschmähten Frau gleichkommt!
    Also blieb mir anscheinend nichts anderes übrig, als Elten Naghan Vindo einen Besuch abzustatten. Mein Deckname lautete Varghan na Vernheim, und ich wollte eigentlich vermeiden, daß Veda ihn erfuhr.
    Sie fragte nur einmal nach unserem Ziel, und ich antwortete ausweichend, daß wir uns auf dem Weg zu einem Freund befänden, den ich kürzlich in der Stadt kennengelernt hätte und der uns hoffentlich helfen werde. Dann gingen wir ziemlich schweigsam weiter. Als wir unser Ziel erreichten, konnte sie, obwohl wir den Hintereingang benutzten, deutlich sehen, daß es sich hier um die vallianische Botschaft handelte.
    Sie warf mir einen schnellen Blick zu. »Du hast ... interessante Freunde, Drajak der Schnelle.«
    »Ich hoffe bloß, man wird uns helfen.«
    Ich hatte auf keinen Fall vor, ihr zu erzählen, daß Elten Naghan durch einen brennenden Reifen spränge, wenn er mir damit helfen könnte, denn war ich nicht Dray Prescot, der ehemalige Herrscher von Vallia, und nun der Herrscher aller Herrscher, der Herrscher von Paz?
    Es lag auf der Hand, daß es eine Menge Leute gab, die diesen Titel und die dahintersteckende Idee – ich fand beides noch immer lächerlich – nicht so ohne weiteres akzeptieren würden. Die Regentin C'Chermina akzeptierte ihn jedenfalls nicht. Und wer konnte ihr das verübeln? Wie gefiele es Ihnen wohl, wenn da ein Fremder hereinspaziert käme und Ihnen sagen würde, er sei Ihr neuer, übergeordneter Herrscher? O nein, bei dem aufgeblähten Bauch und den fetten Oberschenkeln der Heiligen Dame von Belschutz! Tsleetha-tsleethi, ganz sachte, wie es auf Kregen heißt; die großen und mächtigen Herrscher mußten behutsam zu der Einsicht gebracht werden, daß sie sich um Paz willen zu einer Nation verbünden mußten.
    Ich sagte den Namen Varghan na Vernheim so, daß Veda ihn nicht mitbekam, dann führte ich sie schnell in die Vorhalle und direkt weiter zu den Privatgemächern des Botschafters. Als der Elten uns lächelnd empfing, hatte ich noch Gelegenheit, den Finger an die Lippen zu legen. Er begriff sofort.
    »Lahal. Ich freue mich, dich zu sehen – Horter Drajak.«
    »Lahal. Ich freue mich auch, Notor. Darf ich dir Veda vorstellen, die sofort die Dienste einer Nadelstecherin bedarf?«
    Man brachte Veda in einem Schlafgemach unter und holte Suzy die Gelassene, eine außerordentlich fähige Hytak-Frau, die uns Männer sofort aus dem Zimmer jagte. »Sie wird morgen früh so strahlend wie der Celene sein«, sagte Suzy in ihrer energischen Weise. »Nun laßt mich ihre Wunden säubern und ein paar Nadeln stechen.« Wir gingen gehorsam hinaus.
    Als ich Naghan Vindo mit einem Pokal gutem Wein in der Hand gegenübersaß, erzählte ich ihm, was ich über Veda wußte. Im Gegensatz zu vielen der prächtigen jungen Frauen, die ich im Verlauf meiner Abenteuer auf Kregen kennengelernt habe, war bei ihr die herzliche Bezeichnung ›junge Madam‹ oder ›die kleine Dame‹ fehl am Platz. Sie hatte diesen ernsten, würdevollen Zug an sich. Natürlich lächelte sie auch – nun ja, zumindest hin und wieder.
    Naghan willigte ein, sie in der Botschaft zu beherbergen, bis wir herausgefunden hatten, was für sie der beste Weg in die Zukunft war. Dann zog ich mich in mein Gemach zurück, und wie immer war mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen über alle Maßen süß.
    Dank meines Bades im Heiligen Taufteich im fernen Aphrasöe heilen meine Wunden mit unglaublicher Geschwindigkeit, ohne auch nur die Spur einer Narbe zu hinterlassen. Veda überraschte mich am nächsten Morgen mit ihrem Genesungsvermögen. Ausgeruht und mit Verbänden vermummt, verspeiste sie ein riesiges erstes Frühstück, dessen Abschluß wie immer aus köstlichen Palines bestand. Sie allein beleben die Erschöpften.
    Ich stellte behutsam ein paar Fragen, und langsam kam ihre Geschichte ans Tageslicht. Ihr Name begann eigentlich mit einer Doppel-Initiale, und dem V'Veda folgte noch eine Mundvoll Silben, bevor er mit einem Charran endete. Sie war in Kildrin geboren, ihr Vater und ihre Mutter waren Priester des Aaran gewesen. Soweit ich wußte, war Aaran eine auserwählte kleine Religionsgemeinschaft von äußerster Hingabe. Vedas Kindheit war hart, unerfreulich und einer

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