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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Kregens unterschied. Balintol galt seit jeher als ein Land voller Geheimnisse. Und es stimmte: Ich war hier auf einige Geheimnisse gestoßen, die der Gesundheit ausgesprochen abträglich waren. Eine Zeitlang war ich so dumm gewesen und hatte die Überzeugung vertreten, daß sich Balintol kaum vom Rest der Welt unterschied. Von Loh hatte ich einst das gleiche gedacht, bis ich von den Geschehnissen eines Besseren belehrt wurde. Die Wahrheit lag vermutlich irgendwo in der Mitte, genau zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten.
    Das Foyer war mit vulgärem Prunk dekoriert. Die Tanzfläche dahinter wurde von Stühlen und Tischen flankiert, es wurden Getränke serviert. Offensichtlich äffte dieses Etablissement seine Vorbilder aus den feineren Vierteln der Stadt nach.
    Ein Neunfaches Bad hätte uns mehr geholfen; vermutlich wäre es hier ganz schnell in Konkurs gegangen. Wir mußten einfach das Beste daraus machen, tun, was wir tun mußten, und so schnell wie nur möglich verschwinden.
    Veda sah sich mit erhobenem Kinn um. Sie wußte genau, an welchem Ort sie sich befand. Zwar hielt dieser Schuppen keinen Vergleich mit Vergnügungsstätten wie dem Tanz-Rostrum in Ruathytu stand, aber er war weitaus niveauvoller als die Lasterhöhlen, an denen wir vorbeigeflohen waren. Veda befahl mir, zum anderen Ende weiterzugehen.
    »Wir werden den Hinterausgang benutzen. Dort gibt es ansehnlichere Straßen.«
    Ich nickte. Offensichtlich hatten wir einen Ausläufer des Armenviertels durcheilt, und dieser Tanzschuppen, Nalgre Frois Deren, stand genau an der Grenze. Hier konnten Treffen stattfinden und Bündnisse geschlossen werden. Das war ein interessanter Aspekt der Sitten der Prebayaner.
    Veda setzte sich in Bewegung, und ich ging langsam um die Trinkenden herum. Am Eingang hatte keine Waffenkontrolle stattgefunden, aber an strategisch günstigen Stellen standen Rausschmeißer, die jeden Krawall im Keim ersticken würden. Diese zwei Tatsachen sorgten dafür, daß hier eine gewisse Ordnung herrschte.
    Da es sich aber nun einmal um eine Kaschemme handelte, überraschte es mich nicht, als ich verstohlene Finger spürte, die sich an meinem Gürtel und meinem Geldbeutel zu schaffen machten.
    Ich griff nach der Hand, die nach meinem Geldbeutel tastete, und drückte angemessen hart zu – nur angemessen hart! Mehr nicht, das schwöre ich, bei Krun!
    Ein lautstarkes, zu gleichen Teilen von Entsetzen wie von Schmerz hervorgerufenes Aufstöhnen ertönte, und ich blickte auf das schmale, angstvolle Gesicht eines Polsim hinunter, der sich krümmte wie ein Fisch am Haken.
    »Herr! Herr!« stammelte er mühsam. »Bitte! Ich wollte nichts Böses – bitte!«
    Ich ließ los.
    Er tauchte mit seinen schmalen Beinen und zerlumpten Kleidern in der Menge unter, die Hand in der Achselhöhle verborgen. Der kleine Bursche tat mir richtig leid.
    Eine breite Hand schlug mir auf die Schulter. »Der arme alte Larghos Flinkfinger!« dröhnte eine Stimme. »Mit dir hat er den richtigen Woflo gefangen, Dom.«
    Der Sprecher, ein am ganzen Körper schwarzer und weißer Olumai, umklammerte einen Pokal und grinste breit. Er trug ein feines Gewand, wie es ein Bauer getragen hätte, der zu seinem wöchentlichen Vergnügungsbesuch in die große Stadt kam.
    »Ihnen gehört wohl unser Mitgefühl.«
    Sein Gebrauch des Wortes Woflo war eine interessante linguistische Heuchelei, ganz in dem Sinn, wie man einer Schenke den Namen Zum wilden Woflo verleiht.
    »Mitgefühl? Aye, bei Tolaar, solange sie nicht mein Silber stehlen.«
    Er rülpste, schlürfte einen Schluck Ale und ging lächelnd weiter. Sein Schwert war ein Braxter, und in seinem Gürtel steckten zwei Dolche. Zweifellos war das Geschäft eines Taschendiebes hier sehr schwierig.
    Kurz darauf hatte ich das andere Ende des Raumes erreicht, und als ich den Ausgang sah, der aus einem langen Korridor bestand, wurde mir klar, daß die hiesigen Diebe die Schwierigkeiten ihres Berufes nur zu gut kannten und dementsprechende Vorkehrungen trafen.
    Auf der freien Fläche wiegten sich die Tänzer. Die Musiker spielten lautstark Teile populärer Melodien. Die Luft roch nach Parfüm, Schweiß und guter Laune; dankenswerterweise gab es keine Spur von Tabakrauch. Die Leute wollten sich einfach nur amüsieren. Ich mußte mir Veda schnappen und hier so schnell wie möglich verschwinden.
    Ich stand neben dem Ausgang und sah mich ärgerlich um. Wo steckte das Mädchen?
    Larghos Flinkfinger war offensichtlich der Meinung, daß er mit mir

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