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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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zurückgezogen, doch das war ein Teil von ihr, und er mochte sie genauso, wie sie war.
    Nur zu gern hätte er ein wenig mehr hinter diese Wand gesehen, die sie mit den Jahren aufgebaut hatte, wie sehr wünschte er sich, sie gemeinsam mit ihr zu durchbrechen. Ob er es jemals schaffen würde, wusste er nicht, aufgeben würde er aber noch lange nicht.
    Dillon hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich um. Sehen konnte er allerdings nichts. Da war es wieder: ››Psst! Psst!‹‹
    Er drehte sich nach allen Richtungen. Plötzlich stand er neben ihm wie aus dem Nichts, dieser große lange Lulatsch Carlo Caine. Ob das sein richtiger Name war, wusste Dillon nicht, er hörte sich für ihn sehr nach einem dieser Namen in alten Mafiosi-Filmen an. Er wusste nur eines über diesen Mann, der ihn jetzt mit finsterem Blick in seinem mit einem kleinen Schnurrbart besetztem Gesicht ansah: Er war der Assistent von Harry Castello, dem Angeklagten, dessen Fall er heute Abend Mary übergeben hatte.
    Assistent traf es wohl nicht richtig, Handlanger könnte man wohl eher sagen. Dillon hatte schon vor diesem Fall von Harry Castello gehört und hatte ebenfalls das Vergnügen gehabt, seinen einfältigen Assistenten kennenzulernen.
Was Caine jetzt von ihm wollte, konnte er sich denken. Doch er war Staatsanwalt, auf der Seite der Gerechtigkeit, und er war nicht käuflich, war es noch nie gewesen.
    ›› Was wollen Sie von mir, Mr. Caine?‹‹
    ›› Nur mal Hallo sagen, Mr. Bradley‹‹, antwortete er und lächelte ein schiefes Lächeln.
    ›› Und dazu lauern Sie mir im Dunkeln auf?‹‹
    ›› Bin nur gerade zufällig die Straße entlang spaziert, und da sah ich Sie. Ich hab da mal `ne Frage, Mr. Staatsanwalt, mein Boss ist nicht so scharf drauf, lange im Kittchen zu bleiben, nicht schon wieder. Denken Sie, es gibt da `ne Möglichkeit, ihn auf Kaution rauszubekommen?‹‹
    ›› Ganz bestimmt nicht, Mr. Caine. Ich weiß auch beim besten Willen nicht, wieso Sie sich da an mich wenden. Ihnen sollte doch klar sein, dass ich auf keinen Fall dafür sein werde, Ihren Boss auf freiem Fuß zu sehen. Mr. Castello hat zwei Menschen getötet!‹‹
    ›› Das war Notwehr, das ist ja wohl klar. Mr. Castello würde niemals jemandem absichtlich was antun.‹‹
    ›› Natürlich nicht, Mr. Caine, Ihr Boss ist ein wahrer Engel.‹‹
    Dillon wusste, dass Harry Castello bereits mehrere Male hinter Gittern saß, aufgrund der brutalsten Vergehen. Für ihn gab es gar kein Hinterfragen, was diesen eindeutigen Fall anging. Doch anscheinend wollte Castello auf ››nicht schuldig‹‹ plädieren und behaupten, er habe seine Ex-Frau und ihren neuen Ehemann nur aus Notwehr getötet – vor den Augen seiner dreijährigen Tochter, die wahrscheinlich einen Schock fürs Leben davontrug.
    Natürlich würde Harry Castello es begrüßen, bis zur Hauptverhandlung freizukommen; jedermann wusste, wie reich er durch illegale Geschäfte geworden war und dass er sich schleunigst aus dem Staub machen könnte und würde.
Dillon war sich jedoch sicher, dass Mary den Antrag auf Kaution abweisen würde. Am Montag war die Vorverhandlung.
    Carlo grinste. ››Na, `n Engel ist er nicht gerade … aber ein Leben hinter Gittern hat er doch auch nicht verdient.‹‹
    ›› Da bin ich anderer Meinung‹‹, widersprach Dillon.
Er wusste gar nicht, was das eigentlich sollte. Was gedachte Carlo, hiermit zu erreichen? Er sah den Riesen fragend an.
    ›› Wer ist der zuständige Untersuchungsrichter in dem Fall? Es ist diese hübsche Kleine, oder? Richterin Walters. Zu der haben Sie doch guten Kontakt, wenn ich das richtig sehe. Können Sie da nichts machen? Mein Boss würde sich sicher erkenntlich zeigen.‹‹
    ›› Mr. Caine, versuchen Sie etwa gerade, mich zu bestechen? Weder ich noch irgendein Richter dieses Gerichts ist käuflich! Ich werde mich ganz sicher nicht auf Ihre Seite begeben, und ich möchte Sie jetzt bitten, ganz schnell zu verschwinden, sonst rufe ich den Wachschutz!‹‹
    ›› Ich mach doch gar nix. Steh hier nur auf der Straße und schnapp Frischluft. Bin ja auch schon weg.‹‹
    Carlo drehte sich um und marschierte davon. Dillon konnte nur seinen Kopf schütteln. Er hoffte inständig, dass Carlo und besonders Harry sich geschlagen gaben und keine weiteren Versuche anstellen würden, Harry irgendwie freizubekommen, besonders nicht bei Mary.
    Er überlegte kurz, sie vorzuwarnen, doch dann dachte er daran, dass sie zum ersten Mal seit Langem ein

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