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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Postkarte geschickt hat“, erklärte sie energisch.
    „Die gab es damals …“ Erst als er ihrem belustigten Blick begegnete, wurde ihm klar, dass er besser geschwiegen hätte, und verstummte.
    „Aber irgendwie scheine ich stets das Richtige zu tun, ohne mir große Mühe zu geben“, sagte sie. „In der Schule habe ich die anderen immer gewarnt, es mit den dummen Streichen nicht zu weit zu treiben. Natürlich hat niemand auf mich gehört, und wenn sie dann Probleme hatten, musste ich ihnen helfen. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, spontan und unbedacht handeln zu können. Es gelingt mir jedoch nicht. Zu gern wäre ich Schauspielerin, Modedesignerin oder irgendetwas anderes geworden, was mir Einfluss verschafft hätte.“
    „Solche Leute gibt es mehr als genug“, antwortete er lächelnd. „Sei einfach du selbst.“
    „Ja, ich wäre ein guter Fußabtreter.“
    „Hör bitte damit auf. Du sollst dich nicht ständig herabsetzen.“
    Dann hoben sie die Gläser, stießen miteinander an und lächelten sich an. In diesem Augenblick stand Sapphire endlich einmal nicht zwischen ihnen.

„Irgendwie“, sagte Polly schließlich, und ihre Augen strahlten in dem warmen Licht, vielleicht lag es aber auch am Wein, „fühle ich mich heute Abend wie Cinderella auf dem Ball.“
    Dann wurde ihnen der nächste Gang serviert, und nachdem Polly das köstliche Gericht probiert hatte, schloss sie vor Begeisterung die Augen.
    „Dich so zu sehen, habe ich mir gewünscht“, erklärte Ruggiero zufrieden.
    Die harmonische Atmosphäre, die zwischen ihnen herrschte, löste sich erst wieder auf, als Polly nach dem Essen bei Kaffee und einem Likör fragte: „Wie kommst du zurecht mit der Arbeit? Das interessiert mich als Krankenschwester.“
    „Es gibt viel zu tun. Außerdem bin ich momentan nicht sehr beliebt, nachdem ich unseren Prototyp zu Schrott gefahren habe.“
    „Es war doch nicht deine Schuld.“
    „An der Maschine lag es bestimmt nicht. Alles war in Ordnung, bis ich die Kontrolle verloren habe. Das haben alle gesehen. Sie wissen jedoch nicht, was wirklich los war. Unsere Mechaniker haben immer wieder nach möglichen Fehlern gesucht. Ich kann ihnen doch nicht sagen, dass ich Halluzinationen gehabt hätte. Dann würden sie glauben, ich sei nicht ganz zurechnungsfähig.“ „Das kannst du wirklich nicht“, erwiderte sie.
    „Als Nächstes werden sich Kaufinteressenten zurückziehen und sich fragen, was mit dem Motorrad nicht in Ordnung ist.“
    „Was willst du ihnen sagen?“
    „Nichts. Ich werde ihnen beweisen, dass es ein gutes Produkt ist. Glücklicherweise steht das Rodeo kurz bevor.“
    „Ein Rodeo mit Motorrädern?“
    „Ja. Wir nennen es so, obwohl es in Wahrheit ein Bikertreffen ist. Die besten Speedway-Fahrer Italiens nehmen daran teil. Wir erwarten Teilnehmer aus der ganzen Welt.“
    „Du hast doch hoffentlich nicht vor, dich an einem Rennen zu beteiligen, oder?“
    Er schwieg und verzog nur die Lippen.
    Das genügte ihr als Antwort. „Vergiss es“, fuhr sie ihn zornig an. „Das kommt überhaupt nicht infrage.“
    „Ich bin es mir und der Firma schuldig.“
    „Nach dem schweren Unfall …“
    „Gerade deshalb“, unterbrach er sie. „Wenn sie glauben, ein einziger Sturz würde mich abschrecken, gerät die Maschine in Verruf.“
    „Du meinst, du gerätst in Verruf“, korrigierte sie ihn vorwurfsvoll. „Dann heißt es, du seist ein Feigling.“
    „Ich will vermeiden, dass hinter meinem Rücken so etwas behauptet wird.“
    „Lass die Leute doch reden. Wenn du wieder so schwer stürzt, kann es verheerende Folgen haben.“ Sekundenlang sahen sie sich schweigend an, ehe er sie aufforderte: „Nun sprich doch endlich aus, was dir auf der Zunge brennt.“
    „Und was sollte das sein?“
    „Du willst mich fragen, ob ich den Verstand verloren habe.“
    „Ich wollte nicht unhöflich sein.“ Ihre Stimme hatte einen scharfen Ton angenommen.
    „Ach, so plötzlich?“
    Es war schon erstaunlich, wie schnell die Stimmung umgeschlagen war.
    „Du hast es an meiner Stelle gesagt, das reicht“, erklärte sie ärgerlich.
    „Okay, ich habe den Verstand verloren. Polly, mach doch nicht so ein Theater um die Sache. Es wird nichts passieren, dieses Mal bin ich vorsichtiger.“
    „Unsinn! Das bist du nie.“
    „Das weißt du ja gar nicht.“
    „Oh doch. Es gehört gar nicht viel dazu, das zu merken. Ruggiero, du wirst nicht an dem Rennen teilnehmen, und wenn ich mich vor das Motorrad stellen und dich aufhalten

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