Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sagte Hanna fassungslos. »Schelm wollte sich wegen des gestohlenen Knochens bei Tim entschuldigen und bot ihm als Gegengabe den Keks an. Was wird Georg sagen, wenn sie das hört!«
    Tim suchte zuerst mit der Zunge die letzten Krümel aus seinem Schnurrbart zusammen, streckte dann den großen Kopf vor und fuhr mit der Zunge schnell über die lustige kleine Affennase.
    »Tim hat sich bedankt!« jubelte Brummer. »Nun sind sie Freunde!«
    Hannas Gefühle waren eine Mischung aus Staunen und Bewunderung. Man stelle sich vor, dieser Affe war klug genug, Tim mit einem Keks zu beschenken, obgleich dessen Duft ihm verlockend in die eigene Nase gestiegen war. Schlecht war der Charakter des kleinen Kerls bestimmt nicht.
    Sie eilte die Treppe hinauf, um Georg die Neuigkeit zu erzählen.
    Doch Georg glaubte ihr nicht. »Tim würde doch nie von dem dummen kleinen Affen einen Keks annehmen!« beteuerte sie. »Niemals! Die Geschichte hast du erfunden, Hanna, weil dieser Schelm sich in dein Herz eingeschlichen hat. Warte nur, bis er wieder mit dem Brotmesser wegläuft!«
    Trotzdem ging Georg mit Hanna hinunter, die Neugierde ließ ihr keine Ruhe. Ob sich die beiden Tiere wirklich angefreundet hatten?
    Der Anblick, der sich ihr bot, war in der Tat ungewöhnlich.
    Schelm thronte auf Tims Rücken, und Tim trottete gemessenen Schrittes in der Küche immer im Kreise herum.
    Der Affe schnatterte vor Entzücken, und Brummer johlte ausgelassen.
    »Schneller, Tim, schneller! Du bist ein prachtvolles Pferd! Du würdest mit Leichtigkeit ein Rennen gewinnen! Weiter! Galopp!«
    »Ich wünsche nicht, daß Tim als Reitpferd für den Affen benützt wird«, fuhr Georg dazwischen. »Halt, Tim. Du siehst lächerlich aus.«
    Der Affe beugte sich plötzlich nach vorne und schlang die Arme um Tims Hals. Dann ließ er sich von dem Hunderücken heruntergleiten, wobei er Georg einen Blick zuwarf, der zu sagen schien: Na gut. Ich möchte ja deinen Hund nicht lächerlich machen.
    Tim witterte Georgs Unmut, trollte sich in eine Ecke und streckte sich dort aus. Schelm schlitterte zu ihm hinüber und suchte sich zwischen Tims dicken Vorderpfoten ein Plätzchen. Ohne eine Spur von Furcht machte er es sich dort bequem.
    Tim begann ihn sanft abzulecken.
    Dieser Tim! Er war doch wirklich der beste Hund auf der Welt. »Schau dir das an!« wandte Hanna sich an Georg. »So großherzig und gut ist dein Hund! Nun schilt ihn aber nicht, weil er es fertigbringt, mit dem kleinen Kerl Freundschaft zu schließen, der ihm den Knochen gestohlen hat.«
    »Ich denke ja gar nicht daran, ihn zu schelten!« entrüstete sich Georg. Bei ihr gesellte sich zum Staunen der Stolz. »Er ist ein Juwel - der beste Hund im ganzen Land. Nicht wahr, Tim, Guter?«
    Und sie ging und streichelte ihn über den dicken weichen Kopf. Er brummte genießerisch und leckte ihre Hand, und sein Blick schien zu sagen: Nun ist ja alles gut - nun sind wir alle Freunde!
    Brummer hatte das Geschehen aus einer Ecke der Küche schweigend beobachtet. Vor Georg und ihrem hitzigen Temperament hatte er Angst. Um so glücklicher war er nun, als er sah, wie sie Tim streichelte, ohne den Affen zu verscheuchen.
    Vor lauter Freude begann er, wie ein Lastwagen zu hupen. Alle zuckten erschrocken zusammen und schrien ihn an:
    »Hör auf, Brummer!«
    »Sei still, du Plagegeist!«
    »Du wirst mit deiner Huperei Herrn Kirrins Zorn wieder auf uns herabbeschwören!« prophezeite Hanna. »Kannst du zur Abwechslung nicht einmal etwas Stilles sein? Ein Fahrrad zum Beispiel?«
     

     
    Brummer hielt das für eine gute Idee. Er sauste durch die Küche und in die Diele hinaus und zischte dabei wie ein Fahrradreifen auf nasser Straße. Dann beschloß er, eine Fahrradklingel nachzuahmen, und es gelang ihm mit beachtlicher Lautstärke. Das Geräusch war echtem Geklingel so täuschend ähnlich, daß Frau Kirrin aus dem Wohnzimmer gerannt kam und die Haustür öffnen wollte.
    Und dann flog wieder einmal die Tür des Arbeitszimmers auf, und Herr Kirrin und Brummers Vater kamen herausgestürmt. Sie erwischten den armen Brummer am Kragen, und sein Vater schüttelte ihn so heftig, daß zwei Bleistifte aus seiner Hosentasche hüpften und über den Boden rollten.
    Brummer fing an zu schreien - und wie er schreien konnte! Erschreckt kam Georg angelaufen, und Richard, Julius und Anne stolperten hastig die Treppe herunter.
    Auch Hanna stürzte herbei und wäre in der Eile fast mit Herrn Kirrin zusammengestoßen.
    Dann unterlief Georg ein

Weitere Kostenlose Bücher