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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschwichtigte Julius, als er das bekümmerte Gesicht seiner Tante sah. »Tante Fanny, wir werden gar keine Last sein. Wir werden uns so viel wie möglich im Freien aufhalten, wir werden für dich einkaufen, wir fahren zur Felseninsel hinüber, wir stehen dir nicht im Wege herum, wir werden ...«
    »Du bist lieb, Julius«, lächelte ihm seine Tante zu. »Schwierig wird die nächste Zeit schon werden, zumal Professor Hayling stets vergißt, zum Essen zu kommen - und euren Onkel kennt ihr ja! Er könnte Frühstück, Mittagessen und Abendbrot ein ganzes Jahr lang vergessen und würde sich dann noch wundern, weshalb er so hungrig ist.«
    Alle mußten lachen, und Julius legte liebevoll einen Arm um seine Tante. »Wir schlafen auf dem Dachboden«, berichtete er, »und werden noch unseren Spaß dabei haben. Die Mädchen helfen bei der Hausarbeit, und Richard und ich machen den anderen Kram. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie himmlisch ich mit einer Schürze um den Bauch und einem Besen in der Hand aussehe!«
    Bei dieser Vorstellung verzog sich sogar Georgs Gesicht zu einem Grinsen. Plötzlich begann Tim zu bellen. Offensichtlich hatte er wieder Affengeruch in die Nase bekommen.
    Ein hohes Geschnatter drang jetzt durch die halb geöffnete Küchentür herein. Was! Rief ihm diese Kreatur Schimpfnamen zu? Der Affe hockte auf dem unteren Pfosten des Treppengeländers, wo er bei Tims Anblick auf und ab zu tanzen begann. Sein Geplapper hörte sich jetzt wie Gelächter an.
    Mit wütendem Gebell stürzte Tim hin und sprang an dem Pfosten hoch.
    Da flog die Tür des Arbeitszimmers auf, und wutschnaubend marschierte nicht ein Professor heraus - sondern gleich zwei.
    »Was soll dieser Lärm? Können wir denn keinen Augenblick Ruhe haben?«
    »Ach du liebe Zeit!« seufzte Frau Kirrin.
    Unter den gegenwärtigen Umständen mußte sie mit mindestens zwanzig derartigen Auftritten täglich rechnen. Sie gab sich alle Mühe, die aufgebrachten Männer zu beruhigen.
    »Ja, ja - Tim hat sich nur noch nicht an den Affen gewöhnt. Geht wieder in euer Zimmer, bitte, und schließt die Tür. Ich werde dafür sorgen, daß ihr nicht mehr gestört werdet.«
    »Wuff! Wuff!« trompetete Tim mit der ganzen Kraft seiner Stimme, und Professor Hayling schoß wie ein Blitz ins Studierzimmer zurück.
    »Noch mehr solcher Flegeleien von Tim, und er kommt weg!« drohte Herr Kirrin, und dann verschwand auch er.
    »So!« fuhr Georg auf. Ihr Gesicht war rot vor Ärger.
    »Was meint er damit, Mutter? Wenn Tim geht, gehe ich auch. Oh, seht euch bloß diesen Affen an! Jetzt sitzt er oben auf der Standuhr! Ihn sollte man wegschicken, dieses schreckliche kleine Vieh - nicht den guten, alten Tim!«
     

III
Das Maß ist voll
     
    Julius und Richard machten sich daran, einige alte Matratzen, grobe Wolldecken und etliche Kissen auf den Dachboden zu schaffen. Zugig war es hier oben tatsächlich! Aber was wollte man sonst tun? Zum Zelten im Freien war es noch zu kalt.
    Georg war verdrießlich. »Diese Sorgenfalten werden dir bleiben, wenn du nicht aufpaßt, Georg!« mahnte Richard. »Sei doch wieder fröhlich! Die wirklich Leidtragende bei der ganzen Sache ist ja deine Mutter, nicht wir. Sie wird diese Woche entsetzlich viel Arbeit haben.«
    Damit hatte er recht. Neun Leute - darunter fünf hungrige Kinder - satt zu bekommen, war kein Kinderspiel. Hanna vollbrachte beachtliche Leistungen beim Kochen, die Mädchen halfen im Haushalt, und die Jungen fuhren mit den Rädern ins Dorf und besorgten die Einkäufe.
    »Warum kann dieser Brummer nicht helfen?« beschwerte sich Georg am zweiten Tag. »Unter welcher Einbildung leidet er nun wieder? Da rast er durch den ganzen Garten und macht entsetzlichen Krach. Brummer, sei still! Du störst deinen Vater und meinen!«
    »Sei doch selbst still!« rief Brummer unverfroren zurück. »Siehst du denn nicht, daß ich ein Opel bin mit einem starken Motor? Und sieh nur, wie tadellos er zum Stehen kommt, wenn ich auf die Bremsen trete - er schleudert kein bißchen. Und horch, die Hupe - wundervoll!«
    Seine Fähigkeit, ein schmetterndes Autohorn nachzuahmen, war bemerkenswert. Sogleich wurde im Arbeitszimmer ein Fenster aufgerissen, und zwei zornige Männer schrien im Duett: »Brummer! Was denkst du dir eigentlich, solchen Krach zu machen! Haben wir dir nicht gesagt, du sollst ruhig sein!«
    Brummer wiederholte seine Erklärung vom Opel, und als das auf die beiden Männer ohne Wirkung zu bleiben schien, erbot er sich, in ein Kleinauto

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