50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
deine Entscheidungen für dich –«
»Du bist nicht mein Meister. Ich habe nichts unterschrieben. Und wenn du mich weiter so behandelst, dann werde ich auch nichts unterschreiben!«
Wir streiten uns – wir haben unseren ersten richtigen Streit. Fast wie in einer richtigen Beziehung, mit dem kleinen Unterschied, dass es hier um eine Scheinehe mit einer Frau und einen Vertrag über ein äußerst kompliziertes Sexleben geht.
»Du bist ein Feigling, Alex –«
Ich bin ein Feigling? Ich? Nicht der heimlich schwule Filmstar mit dem geheimen Folterkeller?
»Du willst es doch … du willst mich, aber du hast Angst. Dieselbe Angst, wegen der du so lange Jungfrau und Single gewesen bist! Und jetzt bin ich da und will mit dir zusammen sein. Will dir alles geben, was ich kann. Und ich weiß, dass du es willst. Als ich dich das erste Mal sah, war mir klar, dass du anders als alle anderen bist. Dass du neugierig und offen bist. Deshalb fühlte ich mich gleich zu dir hingezogen. Wovor hast du nach allem, was wir schon zusammen getan haben, eigentlich Angst?«
Mir dämmert plötzlich, dass er recht haben könnte. Vielleicht bin ich wirklich der Feigling. Vielleicht laufe ich vor allem davon. Mit der Neugierde und der Offenheit liegt Taylor richtig. Doch dann musste ich mich ja unbedingt verlieben und die ganze Sache vermasseln. Und warum sollte ich den Vertrag nicht unterzeichnen? Warum sollte ich nicht den Weg gehen, der vor mir liegt? Liegt es nur daran, dass ich mehr will, oder hat es tiefer liegende Gründe? Und werde ich das je herausfinden, wenn ich jetzt einfach abhaue?
»Hast du Angst vor mir, Alex?« Seine Stimme klingt düster, zornig, sexy.
Spielt er ein Psychospielchen mit mir? Will er einfach nur wieder seinen Kopf durchsetzen? Oder kämpft er gerade wirklich um mich?
»Ich weiß nicht, wovor ich Angst habe.« Auf einmal fühle ich mich ermutigt. »Wovor hast du denn Angst, Taylor? Vor einer wirklichen Beziehung? Ist es das? Denn ich mag dich … nein, ich liebe dich. Ich meine damit wahre Liebe, und das weißt du. Und du liebst mich, ich kann es fühlen. Aber du hast Angst. Ich weiß nur nicht wovor. Ist es wegen deiner Karriere? Deinem Geld? Was? Wovor hast du Angst?«
Taylor gibt plötzlich Gas, und wir rasen zurück auf den Santa Monica Boulevard. Er macht eine 180-Grad-Wendung, und wir fliegen durch den Verkehr.
»Wo zum Teufel fahren wir hin?«
Er stiert geradeaus auf die Straße mit diesem gewissen Blick, den er auch bei unserem letzten Sex hatte. Taylor braust über eine rote Ampel und murmelt: »Du musst endlich mit dieser scheiß Fragerei aufhören.«
Als wir vor dem Eingang des ›Roosevelt‹ halten, dämmert mir plötzlich, was er vorhaben könnte. Ich erkenne ein bestimmtes Muster bei Taylor Grayson, und das sieht so aus, dass er nach Konflikten jeglicher Art unbedingt Sex will. Irgendetwas sagt mir, dass er sich noch nie bei jemandem entschuldigt hat. Es ist, als habe er sich den Satz von Ali MacGraw aus Love Story etwas zu sehr zu Herzen genommen: Liebe bedeutet, niemals um Verzeihung bitten zu müssen .
Aber wenn dem so ist, heißt das dann … dass er mich liebt?
Taylor gibt dem Hoteldiener seinen Schlüssel, und wir stürmen hinein. Er sieht mich nicht mal an, einfach nur stur geradeaus, mit den Gedanken noch irgendwo beim Abendessen in Beverly Hills. Wir steigen in den Aufzug und fahren in seine Etage. Die Tür geht auf, er stapft in den Korridor, ich folge ihm. Warum nur laufe ich diesem wunderschönen Arschloch eigentlich hinterher?
Er reißt die Tür zu seiner Suite auf und schlägt sie hinter uns zu. Er entfernt seine Manschettenknöpfe, und sie klirren auf der Glasplatte der Kommode neben dem Badezimmer. Klirr, klirr. Dann knöpft er sich in Lichtgeschwindigkeit das Hemd auf und hängt es in den Schrank. Ich bin sprachlos, wie berechenbar Taylor Grayson doch ist. Ganz egal, welche Leidenschaft ihn gerade packt, er achtet immer auf peinliche Ordnung.
Ich stehe in der Tür und sehe schweigend zu, weiß nicht, was ich selbst sagen oder tun soll. Er geht auf mich zu und packt mich an den Schultern. Er dreht mich um und öffnet mir den Gürtel. Er macht den obersten Knopf auf, meine Hose fällt zu Boden. Ich stehe da in meiner grauen Unterhose von Calvin Klein, weißen Socken und schwarzen Schuhen. Ich habe nie behauptet, eine Stilikone zu sein.
Dann reißt Taylor mich an sich, und ich spüre seine Erektion an meinem Rücken. Sie wird mit jeder Sekunde größer. Er reibt sich
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