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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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furchterregenden Kreaturen, sich um den Kopf eines Mannes zu schlingen, würde ihm das Blut, seine Essenz, ausgesaugt, und zurück bliebe nur eine leere, trockene Hülle.
    Wir ließen die Schwertklingen durch die Luft sausen. Tentakel fielen zu Boden. Fackeln wurden in die Höhe gestoßen, und der Gestank brennenden Fleischs steigerte noch zusätzlich den Schrecken des schauerlichen Schauspiels.
    »Chiniluns!« rief Wunbigen und ließ wild die Fackel über dem Kopf kreisen. »Chiniluns!«
    Zygon verschwendete einen Atemzug für eine Erwiderung. »Es ist mir einerlei, wie sie heißen! Wehrt sie ab!«
    Wir duckten uns, wichen aus, schlugen mit den Klingen um uns und kämpften um unser Leben. Vielleicht waren es die Fackeln, die das Blatt zu unseren Gunsten wendeten. Zupackende Tentakel zuckten vor den Flammen zurück. Die Kreaturen stießen schrille Pfiffe aus, flatterten herum, wollten sich auf uns stürzen. Aber Feuer und Schwert setzten sich schließlich durch. Die letzten Chiniluns stiegen wieder in die Höhe, flatterten dort einen Augenblick lang auf der Stelle – als würden sie ihren Mißerfolg bedauern – und flogen dann davon, um in der Finsternis zu verschwinden.
    Der junge Cleito hatte einen langen Riß auf der Wange davongetragen. Abgesehen davon war keiner verletzt.
    Wir setzten unseren Weg fort. Der Tunnel führte immer weiter in die Tiefe. Mittlerweile befanden wir uns ganz schön tief unter dem Erdboden, bei Krun!
    Wir kamen zu einer Höhle, die wir mit der gebotenen Vorsicht betraten. Säulen stützten die Decke. Unsere Fackeln zeigten uns eine schmale Öffnung in der gegenüberliegenden Wand, die eine einfache Holztür versperrte.
    »Da!« rief Tralgan triumphierend aus.
    Nun ja, das hatte er verdient. Er hatte uns wie versprochen hergebracht. Alle starrten auf die Tür. Tralgan ging auf sie zu, legte die Hand auf die Klinke und stieß sie auf.
    Helles Licht ergoß sich auf den Höhlenboden, als die Tür aufschwang.
    Ein modriger, verstaubter Geruch wie von Jahrhunderten des Zerfalls wehte heraus.
    Jetzt gab es für die Jungs kein Halten mehr. Ich weiß nicht, wer als erster drinnen war, aber im Handumdrehen hatten sie alle die große Kammer unter dem glitzernden Glasdach betreten. Das Loch, durch das Tralgan seinerzeit hindurchgefallen war, klaffte deutlich sichtbar weit auf. Wir sahen uns um – und verstummten.
    Tiefste Stille kehrte in die Kammer des Todes ein.
    Die Anspannung, die wir alle verspürt hatten, als wir uns unserem Ziel näherten; die Ungewißheit, die an uns zerrte, während wir damit rechneten, daß in jeder Ecke neue Ungeheuer auf uns lauerten, dieser ständig steigende Druck – hier in der Kammer hätte das alles wie verflogen sein müssen. Wir hatten die Leichenhalle erreicht, in der König Rikto die Neun Thaumaturgen von Sodan einkerkerte.
    Spielte mir meine Vorstellungskraft einen Streich? Kam da ein leises spöttisches Gelächter aus der Richtung des Glasdachs?
    Blanko die Waffe, ein haariger Brokelsh, der von Kopf bis Fuß mit Waffen behängt war, brach als erster die totenähnliche Stille.
    Er fuhr mit dem Arm herum, zeigte wild fuchtelnd auf die Kammer.
    »Das ist es?« schäumte er. »Das?«
    »Ganz ruhig, Blanko!« knurrte der Verwirrte streng. »Es muß eine Erklärung geben.«
    »O ja, Del. Ich habe genug von solchen Erklärungen.«
    Tobi sagte mit eigenartig tonloser Stimme: »Keine Erklärung ...«
    Dann brüllte alles durcheinander. Wütende Gesichter, geschwenkte Fäuste – ja, in der schrecklichen Kammer, die so lange dem Blick der Welt entzogen gewesen war, brachen sich die aufgestauten Gefühle freie Bahn.
    Ich blickte mich um.
    Da standen die neun Sockel, zu einem Kreis geordnet, genau wie Tralgan es berichtet hatte. Da war das Glasdach. Das war die Totenkammer, wie Tralgan Vorner es versprochen hatte.
    Aber das war auch schon alles.
    Die Sockel standen leer da. Es gab keine neun Sarkophage. Es gab keinen Altar. Es gab keine erlesenen Möbel. Es gab kein großes Juwel auf dem Altar.
    Unter unseren Füßen knirschte nur der Staub.
    Falls es die von Tralgan beschriebenen Berge, Hügel und Halden von Juwelen gegeben hatte, deren Wert den Staatsschatz einer jeden Nation in den Schatten stellen sollte – das grelle Licht brachte nicht einen einzigen Edelstein zum Funkeln.
    Man hatte uns getäuscht.
    Unsere Annahme war falsch gewesen. Die Thaumaturgen von Sodan hatten nicht ihre Schätze und sich selbst beschützt.
    O nein! Der Weg zur Kammer war ganz einfach

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