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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen.«
    Zygon vergnügte sich zweifellos. Nun haben alle Krozairs genau wie die Krovere von Iztar den heiligen Eid geleistet, die Hilflosen zu beschützen. Zygon konnte gar nicht anders handeln. Allerdings genoß er es, denn es reinigte die Lungen, brachte das Blut in Wallung und munterte ganz allgemein auf.
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Pur Zygon, Krozair von Zimuzz. »Ich bezweifle, daß jemand diesen ... äh, Koter näher kennenlernen möchte.«
    In dem entsetzten Schweigen, das eintrat, stand die kleine Syblianerin auf, raffte ihre Röcke und ergriff die Flucht. Sie hieß Tanzy, Tanzy das Lächeln, und war immer freundlich und hilfsbereit mit ihrem Getränketablett.
    Die schwarzen Brauen zogen sich zusammen. Der Bursche versteifte sich, die rechte Hand griff zum Rapier. Mit erstickter Stimme stieß er hervor: »Xervan – sag diesen beiden Rasts, wer ich bin.« Der Xaffer öffnete den Mund, aber bevor er etwas sagen konnte, rief der Tyrann: »Wachen! Zu mir!«
    Also ehrlich! »Du blöder Onker, das ist doch ...«, sagte Zygon.
    Ich legte ihm die Hand auf den Arm. »Laß sein.«
    Zygon warf mir einen schnellen Blick zu. Dann verzog sich sein harter, breiter Mund zu einem Lächeln. »Aye.« Und so warteten Zimuzz und Zy darauf, daß das Possenspiel seinen Verlauf nahm. Mit dem schweren Tritt gerüsteter Männer betraten die sonst an den Türen stehenden diensthabenden Wächter das Frühstücksgemach.
    Der Xaffer holte tief Luft. Er sagte mit seiner piepsenden Stimme: »Ihr habt die Ehre, euch in Gegenwart von Rendil Overnon aufzuhalten, dem Nazab von Urn Vennar.«
    Ich konnte mich nicht beherrschen. »Was?« rief ich. »Was ist mit dem Nazab Rennel Lorving geschehen? Er ist der neue Nazab.«
    Der Xaffer schüttelte den Kopf. »Nazab Lorving ist tot.«
    Die Wachabteilung kam näher, aber ich starrte den Frauenschläger, den neuen Nazab, mit gerunzelter Stirn an. Da waren finstere Intrigen am Werk, soviel stand fest.
    Rendil Overnon – dieser Widerling – brüllte: »Deldar, nimm diese beiden Rasts und wirf sie in den tiefsten Kerker von ganz Gafarden. Dort bleiben sie, bis ich sie holen lasse. Dernun?«
    Eine bekannte Stimme sagte: »Jan, bist du sicher?«
    Der neue Nazab barst geradezu. Er fing auf eine Weise an zu brüllen und zu fluchen, die für ein vornehmes Frühstücksgemach völlig unangebracht war. »Deldar! Schaff sie sofort hier weg! Oder du landest im Kerker!«
    »Ich halte das nicht für klug, Jan«, sagte Nath der Verwirrte.
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als falle der neue Nazab einem Schlaganfall zum Opfer. Wutschäumend befahl er den Wächtern, dem Verwirrten seine Rangabzeichen abzureißen. »Werft diesen aufrührerischen Hund zusammen mit den beiden Rasts in den Kerker. Bei Vox, ich werde euch zeigen, wie in Urn Vennar Befehle befolgt werden!«
    »Ich glaube, Zygon«, sagte ich leise, »du mußt Drak einen weiteren Brief übergeben, wenn du nach Pandahem fliegst.«
    »Mit Sicherheit, Pur Dray. Nachdem wir ... du weißt schon.«
    »Stimmt.«
    Dann knurrte ich in meinem altbekannten knirschenden Tonfall: »Nath! Stillgestanden!«
    Einen Augenblick lang geschah gar nichts, so als verstünde dieser Rendil Overnon nicht so recht, was hier eigentlich vor sich ging. Er zog das Rapier halb aus der Scheide und brüllte wieder herum. Diese Farce hatte lange genug gedauert. Ich hätte gar nicht zulassen sollen, daß es überhaupt soweit gekommen war. Bei dem Blick, den ich Overnon zuwarf, handelte es sich offenbar um den alten Dray-Prescot-Teufelsblick, denn er zuckte zurück.
    Nun habe ich – wie Sie wissen – wenig Verständnis für Ehre, wenn sie den Tod guter Leute zur Folge hat. Trotzdem ist in gewissen Situationen Ehre sehr wichtig. Zygons Reaktion war tadellos. Vielleicht hätte er es nicht so genießen sollen. Aber die Schwachen zu beschützen kommt für die Krozairs immer an erster Stelle.
    Darum sagte ich in demselben harten, kalten Tonfall: »Das reicht jetzt.« Overnon wollte etwas sagen, aber ich starrte ihn nieder. »Du, Rendil Overnon, hast das Mädchen zu Boden gestoßen. Es war dein Fehler. Dein Benehmen ist widerwärtig und eines vallianischen Koters unwürdig.«
    Daraufhin knurrte er beinahe, und sein Mund verzerrte sich. »Ich bin der Nazab von Urn Vennar! Das Presidio hat mich in dieses Amt eingesetzt! Ich werde dich auspeitschen lassen und dann ...«
    Ich muß zugeben, ich wurde grob. »Halt die Schnauze!« brüllte ich.
    Das

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