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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mut aus. Aufgewachsen unter den harten Bedingungen von Nelsons Navy, erkämpfte er sich einen Platz auf dem Quarterdeck, aber erst die Ankunft auf der exotischen Welt Kregen unter der Doppelsonne Antares brachte seine wahren Qualitäten zum Vorschein.
    Die geheimnisvollen Herren der Sterne brauchen ihn, um ihre undurchsichtigen Pläne weiter voranzutreiben. Sie zwingen Prescot, den Kontinent Paz zu einer Nation zu vereinen – eine gewaltige Aufgabe.
    In dem Glauben, daß das Phantom, von Hunderten von Pfeilen durchbohrt, endgültig vernichtet wurde, kehrt Prescot nach Esser Rarioch zurück, seinem Zuhause, wo er endlich wieder mit der göttlichen Delia vereint sein kann.
    Einige Teile dieser Geschichte enthüllen Einzelheiten, die Prescot erst viel später in Erfahrung gebracht haben kann. Sie wurden um der Klarheit willen eingefügt. Darum wissen wir logischerweise, was Prescot nicht weiß.
    Wir wissen, daß das zu neuem Leben erweckte untote Phantom bereit ist, Gafarden erneut zu terrorisieren, da Tralgan Vorner, der Elten von Culvensax, der so großes Unrecht erlitt, sich an jenen rächen will, die ihn verraten haben. Das Phantom und Vorner sind miteinander verschmolzen.
    Gesellen Sie sich jetzt also zu Dray Prescot, der auf einem der höchsten Balkone von Esser Rarioch steht und gerade dabei ist, im strömenden und vermengten Licht der Sonnen von Scorpio eine neue Fertigkeit zu erlernen.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Delia sagte: »Die eine Nadel hältst du so, die andere so, und die Wolle so. Dann drehst du – o nein!«
    Die Nadel entglitt meinen ungeschickten Fingern wie ein schlüpfriger Aal und landete klirrend auf dem Marmorboden des Balkons.
    »Dray Prescot, du Fambly.« Sie bückte sich in einer Bewegung vollendeter Anmut und Schönheit und hob die Nadel mit den schlanken Fingern auf, die mit gleicher Mühelosigkeit mit stählerner Kraft ein Schwert halten konnten. »Versuch es noch einmal. So mußt du es machen.«
    »Ja, mein Herz«, sagte ich – äußerst zurückhaltend.
    Wieder rollte sich die Wolle auf, ähnlich den Tentakeln eines Ungeheuers aus den Mythen, und die Nadeln glitten auseinander. »Verflixt!« brach es aus mir heraus. »Ich kapituliere doch nicht vor diesem verflixten Stricken!«
    »Genau«, gab Inch seinen Kommentar ab, der seine zwei Meter zehn auf dem Balkon räkelte. »Ich hatte immer angenommen, du könntest stricken. Sasha hat es mir schon vor Jahren beigebracht.«
    Von diesem abgeschiedenen Balkon des Schloßpalastes Esser Rarioch hatte man einen ungehinderten Blick auf das großartige Panorama der Stadt und der Bucht von Valkanium, die sich unter uns ausbreiteten. Der frühe Morgen schimmerte mit dem Versprechen eines wunderbaren Tages. Ein lauer duftender Wind strich durch die Blumen, die aus dieser Nische der Schönheit ein schattiges Plätzchen machten. So fühlte man sich jung und lebendig auf Kregen unter den Sonnen von Scorpio!
    Nun, natürlich hätte ich es besser wissen müssen. Zweifellos verfügt Kregen über eine unübertroffene Schönheit. Aber es ist zugleich eine dunkle und schreckliche Welt, auf der die Bedrohung stets hinter der nächsten Ecke lauert.
    Inch hatte die langen Beine wie immer sauber untergeschlagen. Um seinen Hals hing eine Bronzekette mit einem gewaltigen Schloß, das auf seiner Morgentunika baumelte. Das andere Ende der Kette verschwand in der Tür – und da trat auch schon Sasha lachend heraus, in der Hand die Bronzeglieder, als handelte es sich um eine Hundeleine.
    »Und der liebe Inch brachte zuerst gar nichts zustande, Dray. Also verzweifle nicht.« Sie schüttelte die Kette ganz sanft, so daß sie leise klirrte.
    Weder Delia noch ich fragten nach der Bedeutung der verschlossenen Kette. Inch kam aus Ng'groga, wo das Leben von Tabus beherrscht wurde. Er hatte ein Tabu gebrochen und tat nun Buße. Wenigstens war er nicht am Muskuchen gewesen, den er so heiß und innig liebte, da er sonst einen Kopfstand ausgeführt hätte.
    »Das ist wahr«, sagte Inch verträglich. »Ich wollte damit nur sagen ... Nun, jetzt, da dieses widerwärtige Phantom vernichtet ist, haben wir andere Probleme.«
    »Überrasch' mich!«
    »Oben im Norden gibt es Gerüchten zufolge eine gewisse Unruhe. Die Racter ...«
    »Was!« Delia setzte sich auf. »Sie haben sich gegen meinen Vater verschworen. Er wurde ermordet. Sie verschwanden. Sag bloß nicht ...« Sie brauchte nicht weiterzusprechen. Einst waren die Racter die mächtigste politische Gruppierung Vallias gewesen,

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