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58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien

58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien

Titel: 58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Monsieur.“
    „Und überdies liegen in dem Waggon, durch den die Kugeln gegangen sind, Verwundete, welche sehr leicht getroffen werden konnten. Das hätte man sich überlegen sollen.“
    „Ah, wer sind Sie, daß Sie es unternehmen, einen solchen Ton anzuschlagen?“
    „Das tut hier nichts zur Sache. Die Hauptsache ist vielmehr, daß Sie sich dieser zwei Männer versichern, sonst gehen sie abermals durch.“
    Er nickte dem Offizier grüßend zu und kletterte wieder den Damm hinab. Der letztere aber gab sich Mühe, seinen Ärger zu verbeißen und ließ die Gefangenen binden und in ein leeres Coupé bringen, vor welches er eine Wache stellte.
    Die beiden Franctireurs meinten, daß sie sich nur durch die größte Dreistigkeit zu retten vermöchten.
    „Herr Kapitän“, fragte der eine. „Was haben wir getan, daß Sie auf uns schießen und uns dann ergreifen und fesseln lassen? Wir sind uns keines Unrechts bewußt.“
    Aber in diesem Augenblick brachte Fritz den Oberschaffner und den Amerikaner herbei.
    „Fragt diese Herren“, antwortete der Offizier.
    Als sie den Amerikaner sahen, war es ihnen, als ob sie einen Geist erblickten.
    „Ihr habt diesen Herrn bestohlen“, sagte der Oberschaffner, indem er auf Deep-hill deutete.
    „Wir wissen nichts davon.“
    „Oh!“ meinte Fritz. „Gerade der, welcher dies behauptet, hat die Brieftasche dort an der Brust stecken.“
    Er stieg in das Coupé und zog sie ihm heraus.
    „Hier ist sie, Monsieur Deep-hill. Sehen Sie nach, ob etwas fehlt. Diese beiden Spitzbuben sprachen von hohen Banknoten.“
    Deep-hill öffnete das Portefeuille, zählte nach und antwortete lächelnd:
    „Es fehlt nichts. Übrigens hätten die Räuber sich wohl sehr geirrt. Das hier sind keine Banknoten, sondern Anweisungen an meinen Kassierer, die ich erst noch zu unterschreiben hätte, ehe sie honoriert würden. Jetzt sind sie keinen Sou wert.“
    „Das vermindert aber nicht die Schuld dieser Menschen“, bemerkte der Oberschaffner. „Sie haben Steine auf die Schienen gelegt, um den Zug entgleisen zu lassen und dann diese Tasche zu stehlen. Sie sind schuld an dem Tod und der Verwundung so vieler Menschen. Sie sind ohne Gnade dem Tod verfallen.“
    „Man beweise uns das!“ rief der eine. „Wir können unser Alibi bringen. Wir haben beim Bahnwärter gestanden, als das Unglück geschah.“
    „Das wissen wir bereits. Aber euer Kamerad legte die Steine, während ihr um das Alibi besorgt wart. Ihr werdet uns nicht entgehen. Wo ist dieser Kamerad?“
    „Wir haben keinen.“
    „Schön! Man wird euch schon zum Geständnis bringen! Mein Kapitän, bitte, sorgen Sie dafür, daß diese Menschen nicht abermals einen Fluchtversuch unternehmen können.“
    „Das sollen sie wohl bleiben lassen!“
    Sie begaben sich alle wieder hinab zu den Wagentrümmern, wo es noch so vieles zu tun gab; vorher aber postierte der Offizier einen Soldaten an das offene Coupéfenster. Dieser Posten mußte sich auf das Trittbrett stellen, um die Verbrecher unausgesetzt im Auge zu haben, und erhielt den strengen Befehl, sofort auf sie Feuer zu geben, wenn sie die geringste verdächtige Bewegung machen sollten. Hören aber konnte er doch nicht, was sie leise, ganz leise einander zuraunten:
    „Du, wir sind verloren!“
    „Der Teufel hole den Hund, der uns angehalten hat! Wer mag er sein?“
    „Ich kenne ihn nicht!“
    „Ich auch nicht! Es wäre gelungen! Nun aber ist's aus!“
    „Man scheint alles zu wissen!“
    „Auch von Lefleur, der im Buchsbaum jetzt auf uns wartet. Wie mag man das erfahren haben?“
    „Es gibt nur eine Möglichkeit: Wir sind belauscht worden!“
    „Aber von wem?“
    „Das werden wir vor dem Gericht erfahren.“
    „Hölle und Teufel! Sind wir einmal dort, so gibt es keine Rettung mehr!“
    „Hier auch nicht.“
    „Oho!“
    „Ah! Hast du einen Gedanken?“
    „Ja; aber leiser, viel leiser. Wir dürfen die Lippen gar nicht bewegen, sonst merkt dieser vermaledeite Posten, daß wir uns unterhalten!“
    „Na, die da unten machen genug Lärm, so daß unser Flüstern unhörbar wird. Also, welchen Gedanken hast du? Streng dich an! Wir gehen einem schauderhaften Tod entgegen.“
    „Hm! Bisher scheint uns niemand erkannt zu haben. Wenn wir entkämen, wüchse mit der Zeit Gras über die Geschichte. Wir müßten auf einige Jahre verschwinden.“
    „Natürlich! Aber wie hier hinaus und fort?“
    „Wir werden nur auf der einen Seite bewacht, da auf der anderen aber nicht – –“
    „Was nützt uns

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