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6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

Titel: 6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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blauen Flecken übersät sein.“
    „Wie kannst du so etwas sagen?“

„Weil es wahr ist. Du solltest dich von mir fernhalten, solange du es noch kannst.“
    „Das meine ich nicht, sondern…“
    „Du magst es nicht, wenn ich über meine Blindheit rede, stimmt’s?“
    „Ja. Aber jetzt möchte ich endlich etwas essen.“
    Celia machte Sandwichs und Kaffee und trug alles auf einem Tablett ins Schlafzimmer.
    „Irgendwie stört es dich, wenn ich locker und unbekümmert darüber rede, dass ich blind bin, oder?“, kam sie auf das Thema zurück.
    „Es irritiert mich, ich empfinde es als Tabubruch.“
    „Ich nicht, ich rede darüber, wann und wie ich will. Das solltest du auch tun, denn was ich kann, kannst du auch.“
    Dann lachten sie und liebten sich anschließend noch einmal.
    Schon gleich zu Anfang ihrer Beziehung waren die ersten Warnsignale nicht zu übersehen gewesen. Sie waren jedoch zu verliebt, um ihnen Beachtung zu schenken.
    „Es wird Zeit, dass du aufsteigst“, ertönte in diesem Moment Kens Stimme.
    „Nur noch ein paar Minuten“, bat Celia ihn.
    „Du warst lange genug unten. Hast du irgendwelche Schätze aus dem Piratenschiff entdeckt?“ „Nein, aber was nicht ist, kann ja noch kommen.“
    Fiona war schon neben ihr, und gemeinsam stiegen sie auf.
    „Wie war es?“, fragte Ken, nachdem sie an Bord gezogen worden war.
    „Einmalig. Ich bin restlos begeistert und habe mich unglaublich frei gefühlt. Der Rest der Welt schien da unten nicht mehr zu existieren.“
    „Ist das deine Vorstellung von Freiheit – allem zu entfliehen?“
    „Ja, vor allem den Menschen mit all ihren Vorurteilen …“
    „Ich glaube, es gibt Ärger“, meinte Ken. „Ich habe vorhin die Mitteilung erhalten, dass Francesco im Hafen auf dich wartet.“
    „Wie hat er mich nur gefunden? Er konnte doch gar nicht wissen, wo ich bin.“
    „Wahrscheinlich lässt er dich überwachen“, scherzte Ken.
    „Das traue ich ihm sogar zu.“
    „Was machen wir jetzt? Du hast einen ganzen Tag gebucht und bezahlt, und wir haben erst den halben hinter uns.“
    Sie spielte kurz mit dem Gedanken, ihn zu bitten, noch weiter aufs Meer hinauszufahren. Aber sie unterdrückte die Regung und antwortete resigniert: „Lass uns zurückfahren. Früher oder später muss ich mich schließlich mit ihm auseinandersetzen.“
    „Wieso musst du das?“ Fionas Stimme klang skeptisch. „Wir leben im einundzwanzigsten
    Jahrhundert, Frauen brauchen sich nicht mehr von Männern unterdrücken zu lassen.“
    „Er unterdrückt mich nicht.“ Celia seufzte. „Er ist sanft, liebevoll und will mich vor allem und jedem beschützen. Genau da liegt ja das Problem.“
    „Meine Güte“, sagte Fiona mitfühlend.
    Später, als sie sich dem Hafen näherten, verkündete Fiona: „Ich kann jetzt sein Gesicht erkennen. Auf mich wirkt er keineswegs sanft und liebevoll. Er scheint ziemlich wütend zu sein.“
    „Gut. Dann brauche ich mich wenigstens nicht zu beherrschen und kann ihm vor Wut irgendetwas an den Kopf werfen.“
    „Kannst du so genau zielen?“
    „Ich brauche nicht zu zielen. Wenn er sieht, dass ich irgendeinen Gegenstand in die Hand nehme, um ihn in seine Richtung zu werfen, stellt er sich so hin, dass ich ihn treffe. Was soll ich mit diesem Mann machen?“ Celia machte eine hilflose Handbewegung.
    „Ihn verlassen“, schlug Fiona vor. „Sonst wirst du verrückt.“
    „Ich weiß, aber es ist eine ziemlich drastische Maßnahme.“
    Celia lehnte sich an die Reling. Während sie dem Geräusch der Wellen und des Windes lauschte, wappnete sie sich für die bevorstehende Auseinandersetzung.
    Als das Schiff anlegte, sprang Francesco ungeduldig an Bord, lief auf sie zu und nahm ihre Hand. „Ich bringe dich an Land. Wir fahren sofort nach Hause zurück“, verkündete er.

„Nein, ganz gewiss nicht. Das Essen an Bord ist im Preis inbegriffen, und ich bin hungrig.“
    „Wir können unterwegs etwas essen.“ Er legte ihr eine Hand auf den Arm.
    „Lass mich los, Francesco“, forderte sie ihn ärgerlich auf.
    „Ich will dich doch nur in die richtige Richtung führen.“
    „Für mich fühlt es sich eher so an, als wolltest du mich hinter dir her zerren. Lass mich bitte los. I ch bleibe zum Essen hier.“
    „Wir können dir das Geld zurückzahlen, wenn du möchtest“, schlug Ken vor.
    Es war gut gemeint, machte die Sache für sie aber nur noch schwieriger. Wenn sie sich jetzt weiterhin weigerte, mit Francesco das Schiff zu verlassen, würde man sie für

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