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68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron

Titel: 68 - Der Weg zum Glück 03 - Der Baron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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weiter!“
    „Die Müller übergaben die Mühlen anderen Leuten und zogen bald darauf fort.“
    „Wohin?“
    „Nach Deutschland!“
    „Das ist groß.“
    „Bayern ist kleiner. Ich bin ausgezogen, um sie zu finden und der Polizei zu übergeben.“
    „Donnerwetter! Das ist freilich eine sehr interessante Geschichte! Und die wollen 'S spielen?“
    „Ja.“
    „Und wie endet sie?“
    „Natürlich wird der Knabe gefunden, und die beiden Müller enden am Galgen.“
    „Das ist ein böser Schluß.“
    „Aber ein verdienter, denn die beiden Menschen haben auch noch anderes begangen. Der eine hat sich zum Beispiel der Bigamie schuldig gemacht. Er hat zwei Weiber zugleich gehabt.“
    „Das alles hat sich wohl ein Romanschreiber ausgedacht? Nicht wahr?“
    „O nein. Die Geschichte ist so wahr, daß ich sogar die Namen nennen kann.“
    Der Silberbauer fuhr sich mit der Hand über die Stirn, um sich den Angstschweiß abzuwischen, welcher ihm ausgebrochen war. Er wendete sich an seinen Sohn und sagte:
    „Vielleicht erlaub ich's doch, daß diese Geschichte aufiführt wird. Ich muß nur erst wissen, ob die Sachen auch so viel Wert haben, daß ich das Geldl noch stunden kann. Lauf mal nach dem Gasthof und schau, was es taugt!“
    Der Sohn erhob sich nur langsam vom Stuhl.
    „Ich möcht halt lieber dableiben, Vater“, sagte er.
    „Warum?“
    „Weil dieser Mann da so gar sehr schön verzählen kann. Ich tät fürs Leben gern zuhören.“
    Das klang beinahe höhnisch.
    „Er ist fertig mit dem Verzählen. Geh nur!“
    Der Sohn ging, warf aber noch unter der Tür einen bezeichnenden Blick auf die beiden zurück.
    Der Bauer legte sich in den Stuhl zurück und betrachtete den Zigeuner.
    Er wußte nicht, wie er beginnen sollte. Der Künstler setzte sich nieder, machte es sich bequem und sagte lächelnd:
    „So! Jetzt sind wir ohne Zeugen. Wir können miteinander sprechen, ohne befürchten zu müssen, verraten zu werden.“
    „Was wollen 'S! Was ich zu reden hab, das kann ein jeder hören. Verstanden?“
    „So? Dann täusche ich mich. Ich glaubte, daß Sie derjenige sind, den ich suche.“
    „Wer sollt ich sein?“
    „Der eine der beiden Müller, welche in meiner Pantomime vorkommen.“
    „Da täuschen 'S sich freilich.“
    „Hm! Den anderen suche ich noch. Wissen Sie vielleicht, wo er sich befindet?“
    „Nein. Wie soll ich's wissen? Ich weiß von gar nix. Die Sachen gehn mich nix an.“
    „Das ist sonderbar, denn die Namen stimmen ganz genau. Der eine Müller hieß Konrad Klaus und der andere Gotthold Keller oder Kellermann. Kennen Sie vielleicht den letzteren?“
    „Nein.“
    „Nun, so bin ich freilich im Irrtum und muß also weiter suchen. Jetzt aber handelt es sich darum, ob ich die Erlaubnis erhalten werde, meine Vorstellungen zu geben.“
    Der Bauer stand auf und schritt einige Male im Zimmer auf und ab. Dann sagte er:
    „Ja, was machen 'S dann eigentlich für Stücken?“
    „Ich führe dressierte Hunde vor.“
    „Das ist freilich hübsch. Das schaut man gern an.“
    „Zwei dressierte Ziegenböcke.“
    Klaus hatte allen Grund, den Zigeuner mit sich auszusöhnen. Er mußte einlenken. Darum meinte er:
    „Das ist noch hübscher.“
    „Auch habe ich einen Bären mit, welcher außerordentlich gelehrig ist.“
    „Gar auch ein Bär! Ja, das hab ich nicht wußt.“
    „Und sodann besteige ich das hohe Seil.“
    „Auch das noch! Warum habens das nicht gleich erst sagt? Solche Sachen schau ich selber gern an. Da will ich schon meine Erlaubnis dazu geben.“
    „Ich danke! Und wie steht es mit der Pantomime?“
    Er blickte dabei den Bauer erwartungsvoll an.
    „Die dürfen 'S halt nicht machen“, antwortete dieser.
    „Warum nicht?“
    „Ich darf's nicht erlauben. Ich muß da vorher erst die höhere Behörde fragen.“
    „Warum sollte das nötig sein?“
    „Weil ein Feuerwerken dabei vorkommt.“
    „So lassen wir es weg.“
    „Nein, denn dann würd das Stück nimmer so gut und schön sein. Wann das Feuerwerken dazu gehört, muß es auch mitgeben werden oder das Stück wird lieber ganz ausgelassen. Ich werd gleich morgen anfragen.“
    „Sie stunden mir also den Betrag, welchen ich an die Armenkasse zu zahlen habe.“
    „Nein, stunden darf ich denselbigen nicht; das ist gegen meine Pflicht und Schuldigkeiten. Aber wanns das Geldl nicht gleich haben, so werd ich's selbst zahlen.“
    „Welch eine Güte von Ihnen. Vorhin habe ich Sie ganz anders beurteilt.“
    „Ja, man täuscht sich oft im Menschen. Wann

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