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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sylvie ihnen so lange etwas vorgelogen hatte. Frannie bestätigte sie in ihrer Skepsis, als sie am Abend mit ihr telefonierte. »Brinkley ist viel zu dramatisch«, erklärte Frannie. »Sie hat manchmal gute Ansätze, aber die meiste Zeit lachen wir doch über sie.«
    »Kennen Sie sie, Frannie?«
    »Ja, ich bin ihr einige Male begegnet. Sie ist Anfang zwanzig und versucht mit allen Mitteln, sich den Pulitzer-Preis zu erschreiben, damit sie ihr endlich einen eigenen Schreibtisch geben. Na ja, es gibt immer eine Geschichte hinter der Geschichte.«
    »Erzählen Sie mir jetzt bitte alles, ja?«, bat Alice.
    Als Frannie zögerte, dachte sie zunächst, dass sie noch auf dem Revier sei und nicht sprechen könne, aber als Frannie gestand, sie sei schon zu Hause, wiederholte Alice ihre Bitte.
    »Gut, dann können Sie ja offen mit mir reden, Frannie. Ich war von Anfang an in den Fall verwickelt und wäre wahrscheinlich das nächste Opfer gewesen. Er ist Teil meiner Lebensgeschichte, und ich möchte jetzt alles wissen.«
    »Okay. Erst einmal sind wir der Frage nachgegangen, wer ZL ist. Das führte allerdings zu nichts, weil niemand mit diesen Initialen als vermisst gemeldet war.«
    »Dann gab es also keine weitere schwangere Frau, die verschwunden war?«, fragte Alice.
    »Und es gab auch nichts über Christine Craddock. Soweit wir wissen, gehört sie also nicht in dieses Bild hinein. Und die Füllung in den Kissen war Standardmaterial, außer in Laurens Kissen.«
    »Sie haben die Haare in dem Kissen untersucht«, warf Alice ein, die sich fragte, ob vielleicht Ivys Haare dabei gewesen waren.
    »Wir haben auch Sylvies Haare darin gefunden, aber das war kein Wunder: Ihre Fingerabdrücke waren überall am Tatort.«
    »Sie meinen Christina«, sagte Alice. »Ich habe nämlich die Zeitung gelesen.«
    »Ja, okay. Ich sage das auch nur aus Gewohnheit«, erwiderte Frannie. »Christina Dreux war das Baby, das Judy Gersten zur Adoption freigegeben hat.«
    »Dann hat Erin Brinkley also Recht?«, fragte Alice. »Ist sie wirklich zurückgekommen, um sich zu rächen?«
    »Das hätte Erin Brinkley gern, weil es so eine tolle Story ergäbe.«
    »Ich finde ja auch, dass es ziemlich verworren klingt«, antwortete Alice.
    »Es klingt deshalb verworren, weil es nicht stimmt«, sagte Frannie. »Christina Dreux war nie hier, sondern eine Frau namens Analise Krup. Das ist eine Deutsche, die in Paris aufgewachsen ist. Ihre Mutter war Übersetzerin, und sie haben allein gelebt. Analise hat Christina auf der Krankenschwesternschule kennen gelernt, und sie haben sich angefreundet. Christina wollte gern wissen, wer ihre leiblichen Eltern sind, und ihr Adoptivvater half ihr dabei. Er ist Diplomat, deshalb hat er Zugang zu allen möglichen Informationen. Ihre Eltern respektierten ihren Wunsch, etwas über ihre Vergangenheit zu erfahren, aber als sie es herausgefunden hatten, beschloss sie, nichts zu unternehmen.«
    »Aber Analise tat etwas, nicht wahr?«, fragte Alice.
    »Genau.«
    »Ihre Mutter hat uns mit ihrem Therapeuten zusammengebracht«, sagte Frannie. »Er sagte, Analise sei eine klassische Psychopathin. Verstehen Sie etwas davon, Alice?«
    »Nein, nicht wirklich.« Sie wusste nur aus dem Fernsehen, dass das allesamt irre Killer waren, aber das war wahrscheinlich eine viel zu vereinfachende Aussage.
    »In erster Linie sind sie Verwandlungskünstler, äußerst manipulativ, aber selten gewalttätig. Sie passen sich sehr gut an.« Frannie gähnte. »Deshalb sind sie ja so gefährlich.«
    Alice zog sich die rote Decke über die Knie. Sie fröstelte ein wenig.
    »Also hat diese Analise sich als Christina ausgegeben, die so tat, als ob sie Sylvie sei.«
    »Genau.«
    »Und Analise wollte Christinas leibliche Eltern vernichten, indem sie es so aussehen ließ, als ob sie unliebsame Mieter umbrächten?« Alice schwirrte der Kopf.
    »Pst!« Lizzie, die mit den Kindern auf dem Teppich saß und ihnen beim Spielen zuschaute, mahnte sie mit einem zurechtweisenden Blick, den Kindern keine Angst einzujagen.
    Alice stand auf, schlang sich die rote Decke um die Schultern und ging ins Gästezimmer, um das Gespräch in Ruhe weiterführen zu können.
    »Das glauben wir nicht«, sagte Frannie. »Wir wissen es nicht genau, aber wir nehmen an, dass sie ursprünglich Geld von ihnen wollte, indem sie so tat, als sei sie ihre Tochter. Aber dann hat sie ihre Pläne geändert.«
    »Warum?« Alice legte sich auf das Bett im Gästezimmer.
    »Wir

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