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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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den Händen.
    »Was ist mit der Erde?« fragte er.
    »Was ist mit der Erde?« wiederholte Bishop erstaunt.
    »Ja, sie ist natürlich noch da. Das weiß ich auch. Aber wie ist das Leben jetzt? Was gibt’s Neues?«
     
    Er hatte vom Hotel noch nichts gesehen. Abgesehen von dem kurzen Blick, den er durch die Tür in die Halle gewor fen hatte, als er noch neben seinem Gepäck draußen gestanden hatte. Dann war der Empfangschef aufgetaucht und hatte ihn in seine Zimmer befördert.
    Jetzt sah er, daß die Halle eine eigentümliche Mischung von Wirklichkeit und Märchenland war. Mit Springbrunnen, leiser Musik, die von überall und nirgends zu kommen schien, mit einem spinnwebenhaften Maßwerk aus Regenbogen, das wie ein Kreuzgewölbe anmutete, mit schimmernden Glassäulen und Spiegeln, die die Größe der Halle verdoppelten, verdreifachten … Man konnte sich der Illusion hingeben, daß der Raum nie ein Ende nahm. Auf der anderen Seite konnte man sich aber auch, wenn man ungestört sein wollte, in eine der Regenbogennischen zurückziehen.
    Es war Illusion und Wirklichkeit. Es war schön, fremd und doch in gewisser Weise auch vertraut. Es war das, so dachte Bishop, was sich alle Menschen wünschen. Ein verzauberter Ort, der einen von der Welt und den Unzulänglichkeiten der Welt frei macht mit einer Fröhlichkeit, die nicht laut und einer Sentimentalität, die nicht kitschig war. Die Atmosphäre vermittelte Wohlbehagen und das Glücksgefühl, dabeisein zu dürfen.
    Auf der Erde gab es keinen Ort, der diesem glich. Es konnte ihn auch nicht geben. Bishop spürte sogleich, daß hier mehr als menschliches Planen und menschliches Bauen dahintersteckte. Man war bezaubert und fühlte die Bezauberung im Herzen.
    »Es hat Sie gepackt«, stellte Monty fest. »Ich beobachte immer die Gesichter der Neuen, wenn sie das erstemal die Halle betreten.«
    »Das wird sich mit der Zeit legen«, murmelte Bishop.
    Monty schüttelte den Kopf. »Nein, mein Freund, das legt sich nie. Es überrascht Sie später nicht mehr so sehr, aber die Bezauberung bleibt. Ein Mensch lebt nicht lange genug, um diesen Ort als eine Selbstverständlichkeit hinzunehmen.«
    Sie hatten im Speisesaal gegessen. Dieser Raum wirkte alt und würdig und strahlte so etwas wie eine feierliche Atmosphäre aus. Hinter den Stühlen standen kimonesische Kellner, ständig bereit, ein bestimmtes Gericht zu empfehlen oder bei der Auswahl der Getränke zu helfen.
    Monty trank nur einen Kaffee. Während Bishop aß, kamen andere herein. Sie blieben einen Augenblick bei ihm stehen, hießen ihn herzlich willkommen und erkundigten sich nach der Erde. Alle bemühten sich, diese Fragen möglichst gleichgültig zu stellen; doch alle hatten dabei einen Blick in den Augen, der diese Gleichgültigkeit Lügen strafte.
    »Alle wünschen ehrlich, daß Sie sich hier gut einleben und wohlfühlen«, sagte Monty. »Sie sind immer glücklich, wenn ein Neuer kommt.«
    Er fühlte sich wohl – wohler, als je in seinem Leben zuvor. Offensichtlich war er bereits im Begriff, sich einzuleben. Obwohl er nicht erwartet hatte, daß das so schnell gehen würde, war er aber auch nicht sonderlich darüber erstaunt. Hier war er doch nun endlich mit den Menschen beisammen, von denen er jahrelang geträumt hatte. Mit der Elite, die für Kimon würdig befunden worden war. Er ließ seinen Blick in die Runde schweifen und fragte sich, mit welchen von ihnen er später befreundet sein würde.
    Er war sehr erleichtert, als er feststellte, daß man von ihm für das Essen und die Getränke keine Bezahlung erwartete. Nachdem er herausgefunden hatte, daß er lediglich eine Karte abzeichnen mußte, fühlte er sich noch um einiges wohler; denn die Rechnung für dieses Essen hätte ein beachtliches Loch in seine knappe Kasse gerissen.
    Als Monty nach dem Essen irgendwo in der Menge untergetaucht war, hatte sich Bishop auf den Weg zur Bar gemacht. Dort saß er jetzt hinter einem Drink, den ihm der kimonesische Barmixer als Spezialität empfohlen hatte.
    Das Mädchen tauchte plötzlich auf und rutschte auf den Barhocker neben ihm. »Was trinken Sie da, mein Freund?« fragte sie.
    »Keine Ahnung«, sagte Bishop und machte mit dem Daumen eine Bewegung zum Barmixer. »Lassen Sie sich von ihm das gleiche mixen.«
    Der Barmixer hatte es gehört und fing an, mit Flaschen und dem Mixbecher zu hantieren.
    »Sie sind frisch von der Erde gekommen.« Das war keine Frage, das war eine Feststellung.
    »Frisch ist das richtige Wort.«
    »Es ist

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