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CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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    Grelle Blitze zuckten über den Himmel, und der Knall, der kurz darauf folgte, klang nach einer gewaltigen Explosion. Horatio Caine, der seinen Wagen gerade am Straßenrand abgestellt hatte, dachte, dass dieses Septembergewitter mehr Ähnlichkeit mit einem Luftangriff hatte als mit einem Naturereignis. Manchmal donnerte es so laut, dass die Touristen unwillkürlich die Köpfe einzogen und vor Angst schrien.
    Horatio kniff die Augen zusammen. Nach all den Jahren, die er nun schon in Miami lebte, hatte er sich längst an die lauten Donnerschläge gewöhnt, aber die Ruhe des kriminaltechnischen Labors war ihm lieber. Seit seiner Zeit beim Bombenräumkommando hatte er etwas gegen plötzliche, laute Geräusche.
    Er streifte sich ein Paar Latexhandschuhe über, deren milchiges Weiß im starken Kontrast zu den Ärmeln seines Hugo-Boss-Jacketts stand. In Miami war ein gewisses Modebewusstsein genauso wichtig wie die Fähigkeit, die politischen Winkelzüge des städtischen Klüngels zu durchschauen. Aber Horatio, der als Leiter des C.S.I.-Teams beinahe täglich damit konfrontiert wurde, wusste sich zu behaupten. Er trug in der Regel teure Anzüge, die zwar modisch-elegant, aber doch leger waren: keine Weste, keine Krawatte, und den Kragenknopf stets geöffnet. Mit diesem Outfit passte er gut nach Miami, denn im Süden Floridas hatten die Leute einen lässigen Schick entwickelt und sahen mitunter sogar ein T-Shirt als den letzten Schrei an – wenn nur das richtige Label auf dem Etikett stand. Das äußere Erscheinungsbild konnte eine nützliche Sache sein, und für den Erfolg seiner Arbeit war Horatio jedes Mittel recht.
    Er griff zu seinem C.S.I.-Koffer und öffnete die Fahrertür seines Hummers. Als er aus dem klimatisierten Wagen stieg, spürte er gleich die warme Luft auf seiner Haut, die ihm wie der feuchte Atem eines Raubtiers entgegenschlug. Coral Gables, einst ein Vorort von Miami, hatte sich zu einer eigenständigen, wohlhabenden Stadt mit über zwanzig Konsulaten und einem florierenden Vergnügungs- und Geschäftsviertel entwickelt.
    Es lag westlich von Little Havana und war in den Zwanzigerjahren von einem exzentrischen Zitrusfrüchte-Millionär namens Merrick entworfen worden. Mit den breiten Boulevards, den hochaufragenden Banyanbäumen und der Architektur, die sich mit jedem spanischen Städtchen hätte messen können, bot Coral Gables einen unvergesslichen Anblick: rote Dachziegel, Marmorspringbrunnen und Terrakotta-Rundbögen in allen erdenklichen Pastelltönen.
    Ein paar warme, dicke Regentropfen klatschten auf den Gehsteig, als Horatio auf ein Restaurant zuging, dessen Eingang mit gelbem Plastikband abgesperrt war. Links davon befand sich eine Galerie, rechts davon eine Damenboutique. Über der Tür hing ein Neonschild, auf dem »The Earthly Garden« stand, und auf einem kleineren Schild darunter war der Hinweis »Vegetarische Küche« zu lesen. Der uniformierte Polizeibeamte am Eingang erkannte Horatio sofort und nickte ihm zu, als dieser unter dem Absperrband durchschlüpfte und das Lokal betrat.
    Drinnen blieb Horatio stehen und sah sich erst einmal um. Das Restaurant war nicht besonders groß, es hatte höchstens fünfzig Plätze. Die Einrichtung war einfach, und die weiß getünchten Wände waren lediglich mit ein paar Aquarellen dekoriert. Über den ovalen Tischen aus hellem Holz hingen Kristallglaslampen, und um einen Tisch herum standen jeweils vier Stühle. Einer dieser Tische war besetzt. Horatio schloss aus der Kleidung der Leute, dass es sich um Angestellte des Hauses handeln musste. Eine große, aparte Frau in einem grauen Anzug, deren schwarze Locken bis über die Schultern reichten, stand vor dem Tisch. Als Horatio näher kam, unterbrach sie das Gespräch und forderte ihn mit einem Nicken auf, ihr in die Küche zu folgen.
    »Kannst du mir schon etwas sagen?«, fragte Horatio.
    »Der Tote heißt Phillip Mulrooney«, antwortete Detective Yelina Salas. »Er ist … er war hier Kellner. Die Leiche wurde in der Personaltoilette gefunden, gleich da hinten.«
    Sie führte ihn durch eine Schwingtür und ging mit ihm an der chromglänzenden Küche vorbei. Das Aroma von Knoblauch, Ingwer und Curry hing in der Luft, unterlegt mit einem beißenden Geruch: verbranntes Plastik und ein Hauch Ozon.
    Die Tür zu dem kleinen Raum, in dem es gerade genug Platz für ein Spülbecken und eine Toilette gab, stand offen. Der Tote kniete vor der Toilettenschüssel, auf der sein schlaffer Oberkörper

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