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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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hastig hingeworfen und liegengelassen hatte.
    Bishop wanderte über die Ebene auf eine Baumreihe zu, bei der er einen Bach vermutete. Er fragte sich wohl zum tausendstenmal, warum es hier keine Straßen und Wege gab – und plötzlich wußte er die Antwort: wozu brauchten die Kimonesen bei der Art ihrer Beförderung Straßen?
    Während er weiterging, mußte er daran denken, wie er sich jahrelang geplagt hatte, um sich alles Wissenswerte über Handel, Gewerbe und Verwaltung einzutrichtern. Im Geist sah er noch das dicke Buch vor sich, das Auszüge aus Briefen von Kimon enthielt, die alle auf sagenhafte Geschäf te und verantwortungsvolle Posten anspielten.
    Und mit einemmal traf ihn die Erkenntnis, daß alle Auszüge in diesem Buch etwas gemeinsam hatten: es waren immer nur Andeutungen über Geschäfte und Posten auf Kimon gewesen. Kein einziger Briefschreiber hatte sich klar ausgedrückt, was er wirklich auf Kimon tat!
    Warum haben sie uns alle zum Narren gehalten, fragte Bishop sich.
    Doch vielleicht täuschte er sich. Er war immerhin erst ei nen Tag auf Kimon. Wir werden etwas Passendes für Sie finden, hatte die griechische Göttin gesagt.
    Bei der Baumreihe entdeckte er tatsächlich einen kleinen Bach mit kristallklarem Wasser. Er legte sich auf den Bauch und beobachtete die kleinen flinken Fische. Dann zog er sich die Schuhe aus und planschte mit den Füßen im Wasser.
    Alles wissen sie über uns, dachte er. Sie kennen unser Leben, unsere Kultur und unsere Geschichte. Sie wissen, was sich am 14. Oktober 1066 in Senlac abgespielt hat. Auf dem Hügel Harolds Heerscharen und im Tal Williams Heerscharen.
    Obwohl sie wissen, daß sie uns überlegen sind, lassen sie uns kommen. Und weil sie uns kommen lassen, müssen wir auf irgendeine Weise für sie wertvoll sein.
    Was hatte das Mädchen gesagt, das Mädchen, das neben ihm an der Bar gesessen und das Glas nicht angerührt hatte?
    Man gewöhnt sich an alles, hatte sie gesagt. Nach einer Weile macht es einem nichts mehr aus, hatte sie gesagt. Sie dürfen nur nicht darüber nachdenken. Wir sprechen uns in einer Woche wieder, dann können Sie vielleicht mitreden, hatte sie gesagt. Und dann hatte sie ihn Greenhorn genannt.
    Vielleicht hatte sie recht, ihn so zu nennen. Alles, was er von Kimon wußte, hatte er aus Büchern erfahren.
    Wie kommt es, daß sie alles über uns wissen? grübelte Bishop.
    Die Schlacht von Hastings konnte natürlich gestellt gewesen sein, dachte er – obwohl er es nicht glaubte. Die Szene war so grausam realistisch gewesen, daß er jetzt noch schauderte, wenn er daran dachte. Eine innere Stimme sagte ihm, daß sich die Schlacht im Jahre 1066 wirklich so abgespielt hatte, wie er sie gestern miterlebt hatte.
    Er starrte ins Wasser und fror plötzlich.
    Wie machten sie es nur möglich, daß man auf einen Knopf drückte und sich mitten in einem Geschehen befand, das man sonst nur in Geschichtsbüchern nachlesen konnte, daß man Menschen sterben sah, von denen heute nicht einmal mehr der Staub übrig war.
    War das eine Revolution der Technik?
    Bishop glaubte plötzlich seinen Freund Reed Morley vor sich zu sehen. Wie er vor ihm auf- und abgegangen war und gesagt hatte: »Wir müssen hinter das Geheimnis des Planeten Kimon kommen. Wir müssen dahinterkommen!«
    Bishop wußte auf einmal, wie er dahinterkommen konnte!
    Er zog seine Füße aus dem Wasser, trocknete sie im Gras ab und schlüpfte in seine Schuhe.
    Als er ins Hotel zurückkam, saß die blonde Göttin immer noch am Schalter der Arbeitsvermittlung.
    »Ich komme wegen des Jobs als Babysitter«, sagte er.
    Sie starrte ihn einen Augenblick verblüfft an, ehe sie wieder ihre göttliche Maske anlegte.
    »Ja, Mr. Bishop?«
    »Ich habe es mir überlegt«, sagte Bishop. »Wenn Sie irgendeinen Posten dieser Art haben, werde ich ihn nehmen.«
     
    Er lag lange schlaflos im Bett und dachte über sich und die ganze Situation nach. Er kam zu dem Schluß, daß alles gar nicht so schlimm wäre. Es gab offensichtlich genug Jobs. Und die Kimonesen schienen sehr daran interessiert zu sein, daß man einen Job annahm. Wenn es sich dabei auch nicht um Posten handelte, die sich ein Mann wünschte, so war es doch immerhin ein Anfang. Nach diesem ersten Schritt mußte es für einen cleveren Menschen Aufstiegsmöglichkeiten geben. Und die Männer und Frauen, die auf Kimon waren, waren clever – sonst wären sie nicht auf Kimon!
    Und sie machten alle den Eindruck, als ob sie sich wohlfühlten. Er hatte heute abend

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