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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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    Es war nicht die erste Leiche, die er je gesehen hatte, und Jack Nightingale war sich ziemlich sicher, dass es auch nicht die letzte sein würde. Die Frau sah aus, als wäre sie Ende dreißig, aber Nightingale wusste, dass sie erst einunddreißig war. Sie hatte lockiges, braunes Haar, ordentlich gezupfte Augenbrauen und auf den Lippen blassrosa Lippenstift. Ihr Kopf hing sonderbar schief, was den Gedanken nahelegte, dass die Wäscheleine um ihren Hals sie nicht einfach nur erwürgt hatte, als sie den Treppenschacht hinuntergestürzt war. Sie trug ein purpurrotes Kleid mit schwarzem Ledergürtel. Ihr rechter Schuh war runtergefallen und lag am Fuß der Treppe, der linke schien ihm folgen zu wollen. Ein Urinschwall war an ihren Beinen heruntergerieselt und unten in den Treppenläufer gesickert, wo er auf dem rostroten Teppich einen dunkelbraunen Fleck bildete. Der Tod war, wie Nightingale wusste, immer von einer Reaktion der Blase begleitet. Eines der ungeschriebenen Gesetze: Wenn man starb, entleerte sich die Blase so sicher, wie die Nacht dem Tag folgt.
    Er stand da und musterte die Frau. Sie hieß Constance Miller, und er hatte sie nie zuvor gesehen. So wie es aussah, hatte sie im Obergeschoss gestanden, sich eine Wäscheleine um den Hals gelegt und das andere Ende am Treppengeländer festgebunden. Dann hatte sie sich herabgestürzt, wahrscheinlich mit dem Kopf voran. Der Schwung hatte ihr fast mit Sicherheit den Hals gebrochen, und wahrscheinlich hatte sie kaum Schmerzen gelitten, aber ein angenehmer Tod konnte es dennoch nicht gewesen sein.
    Nightingale holte seine Marlboros und ein blaues Wegwerffeuerzeug aus der Tasche. » Du hast bestimmt nichts dagegen, dass ich rauche, oder?« Er klopfte eine Zigarette heraus und schob sie sich zwischen die Lippen. » Du siehst aus wie eine Raucherin, Constance. Und ich habe den Aschenbecher auf dem Küchentisch gesehen, da wird das hier wohl kein Nichtraucherhaus sein.«
    Er zündete die Zigarette mit dem Feuerzeug an und inhalierte. Als er einen großen Rauchring zu dem befleckten Teppich hinunterblies, zuckten plötzlich die Arme der Frau, und ihre Augen öffneten sich. Nightingale erstarrte, die Zigarette auf halbem Wege zum Mund.
    Die Frau schlug mit den Armen um sich, ihre Beine zitterten, und sie röchelte durch geschlossene Zähne. Plötzlich riss sie die Augen weit auf. » Deine Schwester holt der Teufel, Jack Nightingale«, sagte sie mit erstickter Stimme. Dann schloss sie die Augen, und ihr Körper erschlaffte.
    Nightingale fluchte und rannte zur Küche. Die Hintertür stand offen, so wie er sie zurückgelassen hatte. Neben der Spüle stand ein Messerblock aus Kiefernholz, in dem ein halbes Dutzend Messer mit Kunststoffgriffen steckten. Hastig drückte er seine Zigarette im Ascher aus, packte eines der größten Messer und rannte ins Treppenhaus zurück. Er nahm zwei Stufen auf einmal, bis er auf einer Höhe mit ihr war. Dann streckte er den Arm aus und packte sie um die Taille. Ächzend drückte er sie gegen seine Schulter und stieg noch ein paar Stufen die Treppe hinauf, um die Wäscheleine von ihrem Gewicht zu befreien. Er hielt sie mit dem linken Arm fest an sich gepresst und sägte mit dem Messer in die Leine. Er musste ein halbes Dutzend Mal säbeln, bevor die Leine durchtrennt war und ihr Kopf auf seine Schulter sackte.
    Sie befand sich auf der falschen Seite des Geländers, und er konnte sie nicht zu sich herüberwuchten. Daher ließ er sich von ihrem Gewicht die Treppe hinunterziehen, bis ihre Füße den Boden berührten. Dann senkte er sie so weit wie möglich ab und ließ dann los. Sie fiel gegen die Wand und glitt daran nach unten. Ihr Haar breitete sich um ihren Kopf aus, als ihr Hinterkopf über die Tapete schabte. Nightingale eilte um den Treppenfuß herum, während die Frau mit dem Gesicht voran auf den Teppich fiel. Er wälzte sie herum und tastete mit der linken Hand ihren Hals nach einem Pulsschlag ab, fühlte aber nichts. Er hockte sich auf die Fersen und rang um Atem. Ihr Kleid war nach oben gerutscht und gab ihre verschmutzte Unterwäsche frei. Nightingale zog das Kleid herunter.
    » Weg von ihr!«, brüllte ihn von hinten jemand an.
    Als er sich umdrehte, erblickte er einen stämmigen Polizeisergeant, der eine stichsichere Weste trug und mit dem Finger auf ihn zeigte. Unmittelbar hinter ihm stand ein junger Constable, groß und dünn, der einen ausgezogenen Teleskopschlagstock in der behandschuhten Hand hielt.
    » Werfen Sie das Messer

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