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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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City, hatten ihren Kriegsschmuck auf – das konnten ja kaum die Art Sioux sein, von denen Sie reden. Und gestern Abend, im Motel, haben wir im Fernsehen gesehen, wie diese Massachussets-Indianer dem Präsidenten einen Federschmuck auf gesetzt haben und ihn Großer Weißer Vater nann ten. Wollen Sie mir einreden, das war alles Schwindel? Heh – wer lacht hier über wen?«
    »Wenn Sie ein Indianer sind – wo haben Sie dann Pfeil und Bogen?« unterbrach Tom Rampart. »Ich wette, Sie können nicht mal mit ’nem Bogen schießen.«
    »Da hast du auch völlig recht«, räumte Clarence ein. »Ich habe nur ein einziges Mal in meinem Leben mit so einem Dings geschossen. In Boulder Park, drüben in der Stadt, da könnt’ste dir so’n Dings leihen und auf Scheiben schießen, die waren an Heuballen festgemacht. Höh, ich hab mir von meinem ganzen Unterarm die Haut abgeschunden und hab mir beinahe den Daumen gebrochen beim Rückschlag von der Bogensehne. Ich konnte mit dem Dings nicht schießen. Ich versteh auch nicht, wie das überhaupt einer kann.«
    »Okay, Gören!« Nina Rampart rief ihre Brut her bei. »Also los, schmeißen wir das Zeug aus der Hütte, damit wir einziehen können. Gibt’s hier irgendeinen Weg, daß wir mit dem Campingwagen rankommen können, Clarence?«
    »Sicher, da ist ’n ganz ordentlicher Sandweg, und der ist ’n ganzes Stück breiter, als er von oben aussieht. Ich hab ’n paar hundert Dollar in ’nem alten Nachttopf in der Hütte. Laßt mich die rausholen, und dann hau ich für ’ne Weile ab. Die Bude ist sieben Jahre lang nicht saubergemacht worden – seit dem letzten Mal, wo ich sie ausgefegt habe. Ich zeig euch den Weg nach oben, und dann könnt ihr euren Wagen runterbringen.«
    »Heh, Sie oller Indianer, Sie schwindeln ja!« krähte Cecilia Rampart von der Hüttentür. »Sie ha ben ja doch ’ne Federhaube. Kann ich die behalten?«
    »Ach die – ich wollte nicht schwindeln, ich hab das Dings vergessen. Mein Sohn Clarence Ohne Sattel hat sie mir aus Japan geschickt – aus Spaß; und es ist schon lange her. Sicher, die kannst du haben.«
    Alle Kinder mußten jetzt ran und den alten Kram aus der Hütte tragen und verbrennen. Nina Rampart und Clarence Kleiner Sattel kletterten hinauf zum Saume des Tales, auf den Fahrweg, der tatsächlich breiter war, als er von oben aussah.
    »Nina, da bist du ja wieder! Ich dachte, du wärst für immer weg«, sagte Robert Rampart ganz durchgedreht, als er sie erblickte. »Was – wo sind die Kinder?«
    »Na, die hab ich natürlich unten im Tal gelassen, Robert. Das heißt – äh – in dem kleinen Graben hier. Nun hast du mir wieder Angst gemacht. Ich muß jetzt den Campingwagen runterfahren und abladen. Du kommst besser mit und hilfst – hör auf, mit diesen komischen Leuten hier rumzuquatschen!«
    Und Nina ging zu Dublins Farm zurück, um den Campingwagen zu holen.
    »Es wäre leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für diese mutige Frau, den Wa gen einen so engen Graben hinunterzufahren«, sag te der eminente Wissenschaftler Dr. Velikoff Vonk.
    »Sie wissen doch, wie ein Kamel das macht?« sagte Clarence Kleiner Sattel hilfreich, der plötzlich von nirgendwoher aufgetaucht war. »Es kneift einfach ein Auge zu und legt die Ohren an, und saust glatt durch. Ein Kamel ist mächtig dünn, wenn es ein Auge zukneift und die Ohren anlegt. Außerdem nehmen sie bei dieser Nummer immer eine Nadel mit einem ziemlich großen Öhr.«
    »Wo kommt dieser verrückte Kerl her?« fragte Robert Rampart und sprang vor Nervosität drei Fuß hoch in die Luft. »Jetzt kommen schon die seltsamsten Dinger aus dem Erdboden herausgeschossen. Ich will mein Land! Ich will meine Kinder! Ich will meine Frau! Hach, da kommt sie ja mit dem Wagen angefahren! Nina, du kannst doch nicht mit einem vollbeladenen Campingwagen einen so kleinen Graben hinunterfahren! Du gehst dabei tot oder kippst um!«
    Nina Rampart fuhr den beladenen Campingwagen in einem ganz netten Tempo den kleinen Graben hinunter. Höchstwahrscheinlich kniff sie dabei ein Auge zu und sauste einfach durch. Das Auto wurde kleiner und fiel; es wurde winziger als ein Spielzeugauto. Aber es wirbelte eine ganz hübsche Staubwolke auf, als es mehrere hundert Meter quer durch einen Graben ratterte, der nur anderthalb Me ter breit war.
    »Rampart, das ist ein ähnliches Phänomen wie eine Luftspiegelung, nur umgekehrt«, erläuterte der eminente Gelehrte Arpad Arkabaranian und versuchte, einen Felsbrocken

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