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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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der Geist Epikt (eine Katschenko-Maske mit Sprachrohr), wandten sich mit wachsender Enttäuschung dem Material zu.
    »Es ist immer noch der Knüppel mit den fünf Kerben«, sagte Gregor, »unser ursprünglicher Test-Stock. Nichts in der Welt hat sich verändert.«
    »Die Schönen Künste sind geblieben, wie sie waren«, sagte Aloysius. »Unser Bild auf diesem Stein hier, an dem wir so viele Sommer lang gearbeitet haben, ist immer noch das gleiche wie vorher. Wir haben die Bären schwarz, die Büffel rot und die Menschen blau gemalt. Wenn wir lernen, eine neue Farbe zu machen, können wir auch Vögel darstellen. Ich hatte gehofft, daß wir durch unser Experiment diese neue Farbe kriegen würden. Ich hatte sogar davon geträumt, daß auf diesem Felsbild vor unseren sehenden Augen Vögel erscheinen würden.«
    »Und zu essen gibt es immer noch Stinktierkotelett und nichts weiter«, sagte Valerie. »Ich hatte gehofft, unser Experiment würde das ändern – vielleicht Hirschkeule.«
    »Es ist noch nicht alles verloren«, sagte Aloysi us. »Wir haben schließlich immer noch die Hickory- Nüsse. Mein letztes Gebet, bevor wir das Experi ment begannen, war: ›Laß sie uns nicht die Hickory-Nüsse wegnehmen!‹ habe ich gebetet.«
    Sie saßen um den Konferenztisch, eine große flache Steinplatte, und knackten Hickory-Nüsse mit Steinhämmern. Sie waren halbnackt und ruppig. Die Welt war, wie sie immer gewesen war. Sie hatten vergeblich gehofft, sie magisch verändern zu können.
    »Epikt hat uns im Stich gelassen«, sagte Gregor. »Wir haben seinen Körper aus den besten Hölzern gemacht und haben sein Gesicht aus den feinsten Gräsern geflochten. Wir haben Beschwörungen gesungen, bis er ganz voller Zauberkraft gewesen ist, und haben alle unsere wertvollsten Schätze in seine Backentaschen gesteckt. Was also kann die Zaubermaske jetzt noch für uns tun?«
    »Frag sie, frag sie!« sagte Valerie. Sie waren die vier besten Intellekte in der Welt – die drei Menschen Gregor, Aloysius und Valerie (die einzigen Menschen auf der Welt, wenn man die in den anderen Tälern nicht mitrechnete) und der Geist Epikt – eine Katschenko-Maske mit Sprachrohr.
    »Was machen wir jetzt, Epikt?« fragte Gregor. Dann trat er hinter Epikt an das Sprachrohr.
    »Ich erinnere mich an eine Frau, der eine Wurst an der Nase hing«, sagte Epikt mit Gregors Stimme. »Hilft euch das irgendwie weiter?«
    »Vielleicht hilft es etwas«, sagte Gregor, nachdem er seinen Platz an dem Steinplatten-Konferenztisch wieder eingenommen hatte. »Das ist aus dem alten (was heißt alt? Ich hab’s heute früh selbst erfunden) Volksmärchen von den drei Wünschen.«
    »Laß Epikt erzählen«, sagte Valerie, »er macht das viel besser als du.« Valerie trat hinter Epikt an das Sprachrohr und blies Rauch hindurch – sie rauchte nämlich einen mächtigen, locker gewickelten Stumpen aus unfermentierten Schwarzbeerenblättern.
    »Die Frau wünscht sich eine Wurst und verschwendet damit den ersten Wunsch«, sagte Epikt mit Valeries Stimme. »Eine Wurst ist nämlich kleingekautes Hirschfleisch, das in ein Stück Hirschdarm hineingestopft ist. Der Mann ist wütend, weil die Frau einen Wunsch verschwendet hat, denn sie hätte sich ja einen ganzen Hirsch wünschen können und hätte dann viele Würste gehabt. Er wird so wütend, daß er wünscht, die Wurst soll der Frau immer und ewig an der Nase hängen. Das geschieht auch, und die Frau jammert, und der Mann merkt, daß er auch den zweiten Wunsch verbraucht hat. Den Schluß habe ich vergessen.«
    »Du kannst ihn nicht vergessen haben, Epikt!« schrie Aloysius auf. »Die Zukunft der ganzen Welt hängt möglicherweise davon ab, daß du dich erinnerst. He, laßt mich mal mit der verdammten Zaubermaske vernünftig reden!« Und Aloysius trat hinter Epikt an das Sprachrohr.
    »O ja, jetzt erinnere ich mich«, sagte Epikt mit Aloysius’ Stimme. »Der Mann benutzte den dritten Wunsch, um die Wurst von der Nase seiner Frau wegzubekommen. Und so war alles wieder wie vorher.«
    »Aber wir wollen es doch nicht so, wie es vorher war!« jammerte Valerie. »Das ist doch so wie jetzt: immer bloß Stinktierkotelett, und ich habe weiter nichts anzuziehen als mein Affen-Cape. Wir wollen doch was Besseres! Wir wollen Hirschhäute und Antilopenfelle!«
    »Entweder bin ich hier der Zauberer, oder ihr macht euch euren Dreck alleine!« sagte Epikt abschließend.
    »Wenn auch die Welt immer so gewesen ist, besitzen wir doch Hinweise auf andere

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