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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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geändert. Sie können sagen, was Sie wollen, aber mit der Kunst stand es niemals besser als jetzt.«
    »Das ist alles Wurst«, sagte die Chresmoëidek-Maschine.
    »Und niemand kennt den Weg, eh er ihn dreimal ging«, sagte die Proaisthetik-Maschine. »Das ist aus einem alten Gedicht; den Autor habe ich vergessen, aber er ist in meinem Haupthirn in England registriert, falls ihr daran interessiert seid.«
    »O ja, das ist die dreieckige Geschichte, die da endet, wo sie anfängt«, sagte die Maschine Epiktistes. »Aber es ist eine gute Wurst, und wir wollen uns an ihr erfreuen; es gibt ganze Zeitalter, die nicht einmal sowas gehabt haben.«
    »Was quasselt ihr denn da, Leute?« fragte Audifax, aber eigentlich wollte er das gar nicht wissen. »Die Malerei«, dozierte er, »steht immer noch in beinahe strahlender Blüte. Milchstraßen von Schulen türmen sich übereinander, und die Hälfte der Maler malt zum Vergnügen. Die skandinavische und die Maori-Plastik haben schwer zu kämpfen, um auf einem Feld zu dominieren, wo es fast nur Außerordentliches gibt. Die Impassionierte Komische Oper hat die Musik von den meisten ihrer Fesseln befreit. Seit sich die spekulative Mathematik und die Psychologie den darstellenden Künsten beigesellt haben, gibt es tatsächlich mehr reinen Spaß im Leben.
    Da ist hier ein Stück über Pete Teilhard, das ihn als begabten Science-Fiction-Autor mit einem besonderen Talent für das Outriert-Burleske darstellt. Das Hirnwelt-Motiv war schon ganz abgedroschen, als er es in Angriff nahm. Und was für ein extravagantes Stück Schwarzen Humors hat er daraus gemacht! Und dann Muldoom, Zielinski, Popper, Gander, Aichinger, Whitecrow, Hornwhanger – wir verdanken diesen saftigen Kultisten soviel! Diese Richtung wird uns noch ganze Bündel von großen Romanen und Romanciers schenken!
    Eine zeitlos populäre Kunst, Sgraffitti auf Mingitorio-Wänden, steht immer noch auf hohem Niveau. Die Gesellschaft für Unbegrenzte Reisen bietet eine Neun-Tage-Weltreise an, die ganz auf die entzückenden heiteren Sgraffitti-Miniaturen in Herren-Bedürfnisanstalten abgestellt ist. Ah – was für eine üppige Welt, in der wir leben!«
    »Da wächst mehr Gras, als wir abgrasen können«, sagte Willy McGilly. »Schon die Masse des Gebotenen ist stupend. Ah, ich wüßte gerne, ob meiner Wortwahl eine gewisse subtile Rachsucht abzumerken ist? Das Experiment ist natürlich fehlgeschlagen, und ich bin ganz froh darüber. Eine Welt, die voll bis oben ist – so eine Welt liebe ich.«
    »Wir wollen das Experiment nicht als Fehlschlag bezeichnen; wir haben es ja erst zu einem Drittel durchgeführt«, sagte Gregor. »Morgen werden wir unseren zweiten Versuch mit der Vergangenheit starten. Und wenn uns dann noch eine Gegenwart bleibt, dann steigt in den nächsten Tagen der dritte Versuch.«
    »Schiebt ab, liebe Leute, schiebt ab!« sagte die Maschine Epiktistes. »Morgen treffen wir uns hier wieder. Amüsiert euch jetzt auf eure Weise, wir amüsieren uns auf unsere.«
     
    Die Gelehrten plauderten an diesem Abend in sicherer Entfernung von den Maschinen, wo sie unsinnige Hypothesen aufstellen konnten, ohne ausgelacht zu werden.
    »Wollen wir doch mal irgendeine Karte ziehen und damit weiterspielen«, sagte Louis Lobaschewski. »Begeben wir uns doch mal an einen rein intellektuellen Kreuzweg etwas späteren Datums und sehen wir, ob wir von dort aus den Gang der Dinge ändern, die Welt verändern können.«
    »Ich schlage Occam vor«, sagte John Konduly.
    »Warum?« fragte Valerie. »Er war der letzte und unbedeutendste der mittelalterlichen Scholastiker. Wie kann irgend etwas, was er tat oder nicht tat, irgendeinen Effekt haben?«
    »O doch, er hatte schon das Messer direkt an der Halsvene«, sagte Gregor. »Er würde die Schlagader durchgeschnitten haben, wenn man ihm das Messer nicht aus der Hand genommen hätte. Da ist aber irgend etwas schiefgelaufen. Ich glaube, damals, als mit Occam noch nicht soviel los war, hat sein Nominalismus in gewisser Beziehung auch noch nicht das bedeutet, was er nach unseren heutigen Begriffen tatsächlich besagt.« { * }
    »Also schön, Gregor Fedorowitsch, schneiden wir mal die Halsschlagader durch«, sagte Willy McGilly. »Führen wir den Nominalismus logisch bis zuende durch und sehen wir, wie tief Occams Rasiermesser schneiden kann.«
    »Das werden wir tun«, sagte Gregor. »Unsere Welt ist so etwas wie fetter Schlamm geworden, sie kotzt mich an; ich habe mich den ganzen Nachmittag

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