900 Großmütter Band 2
Nas e hing« , sagt e Epik t m i t Gregor s Sti mm e .
»Hilf t euc h da s irgendwi e weiter?«
»Vielleich t hilf t e s etwas« , sagt e Gregor , nachde m e r seine n Plat z a n de m Steinplatten-Konferenztisc h wiede r eingenomme n hatte . »Da s is t au s dem alte n (wa s heiß t alt ? Ic h hab’ s heut e frü h selbs t erfunden) Volks m ärchen von den drei Wünschen.«
»La ß Epik t erzählen« , sag t e Valerie , »e r mach t das vie l besse r al s du. « Valeri e tra t hinte r Epik t a n das Sprachroh r un d blie s Rau c h hindurc h – si e rauchte nä m lic h eine n m ächtigen , locke r gewickelte n Stumpe n au s unfermentierte n Schwarzbeerenblättern.
»Die Frau wünscht sich eine Wurst und verschwendet dami t de n erste n Wunsch«, sagte Epikt mi t Valerie s Stimme . »Ein e Wurs t is t nämlich kleingekaute s Hirschflei sch, das in ein Stück Hirschdarm hineingestop f t ist . De r Man n is t wütend , wei l di e Fra u eine n Wunsc h verschwende t hat, den n si e hätt e sic h j a ei nen ganzen Hirsch wünschen können und hätte dann viel e Würst e gehabt. Er wird so wütend, daß er wünscht , di e Wurs t soll der Frau i mme r und ewig an de r Nas e hängen . Das geschieht auch, und die Frau ja mme rt, und der Mann me rkt, daß er auch den zweiten Wunsch verbraucht hat. Den Schluß habe ich vergessen.«
»Du kannst ihn nicht vergessen haben, Epikt!« schri e Aloysiu s auf . »Di e Zukunft der ganzen Welt hängt m öglicherweise d a von ab, daß du dich erinnerst. He , laß t mic h ma l mi t de r verdammte n Zauber m aske vernünftig reden ! « Und Aloysius trat hinte r Epik t a n da s Sprachrohr.
» O ja , jetz t erinner e ic h m i ch«, sagte Epikt m it Aloysius ’ Stimme . »De r Mann benutzte den dritten Wunsch, um die Wurst von de r Nas e seine r Frau wegzubeko mme n. Und so w a r alle s wiede r wi e vorher.«
»Aber wir wollen es doch nich t so , wi e e s vorher war! « jammert e Valerie . »Da s is t doc h s o wi e jetzt: i mme r bloß Stinktierkote l ett, und ich habe weiter nicht s anzuziehe n al s m ein Affen-Cape. Wir wollen doc h wa s Besseres ! Wi r wollen Hirschhäute und Antilopenfelle!«
»Entweder bin ich hier de r Zauberer , ode r ihr mach t euc h eure n Drec k alleine! « sagt e Epik t abschließend.
»Wen n auc h di e Wel t i mm e r s o gewese n ist , besitze n wi r doc h Hinweis e au f ander e Dinge« , sagte Gregor . »Wa s wa r da s zu m Beispie l fü r ei n Volks held , de r de n Wurfpfei l m achte ? Un d worau s mach t e er ihn?«
»Will y McGill y wa r de r Volksheld« , sagte Epik t mi t de r Stimm e Valeries , di e mi t knapper No t noc h rechtzeiti g a n da s Sprachroh r herangeko mme n war , »un d e r m acht e ih n au s glattem Grünul m en-Holz.«
»Könnten wir auch ein e n Wurfpfeil m achen, so wi e Will y de r Volksheld? « fragt e Aloysius.
»Wi r m ü ssen! « sagt e Epikt.
»Könnten wir eine Schleuder m achen, da m it wir de n Pfei l au s unsere m We ltgefüge hinausschießen und in –«
»Könnten wir einen Avatar da m it töten, ehe er je m an d ander s tötet? « fragt e Grego r aufgeregt.
»Werden wir besti mm t versuchen! « sagt e der Geis t Epikt , de r nu r e i n e Katschenko-Mask e mit eine m Sprachroh r war . »Ic h hab e dies e Avatar e nie leiden können.«
Ih r denk t vielleicht , E p ik t wa r nu r ein e Kat– schenko-Mask e mi t eine m Sprachrohr ? E s steckte ein e ganz e Meng e meh r i n ihm : rot e Granatsteine un d echte s Meersalz , un d ei n Pulve r au s Biberau g e n, dazu Klapperschlangenkl a ppern und Gürteltierpan zer . E r wa r di e erst e Ktisthetik-Maschine.
»Sag mi r wann, Epikt!« rief Aloysius ein paar Minute n später , al s e r de n Pfeil in die Schleuder eingesetz t hatte.
»Wirf ! Trif f da s Miststüc k vo n Avatar! « brüllte Epikt.
Und gegen Sonnenuntergang, in einem nicht nu m erierten Jahr , au f de m Weg von Nirgendwo nach Eom , fie l ei n Avata r to t zu r Erde , eine n Pfei l aus glatte m Grünulmen-Hol z i n seine m Herzen.
»Funktioniert es, Epikt? H a t e s geklappt? « fragte Charles Cogsworth aufgeregt. »Es m uß. Ich bin da. Be i de m letzte n wa r ic h nich t da.«
»Sehen wir uns m a l das Materia l an« , schlug S m irnow gelassen vor.
»Zu m Deibe l mi t de m Material! « flucht e Willy McGilly.
»Denken Sie ans erste Mal, Gregor Fedorowitsch!«
»Ha t e s scho n angefangen? « fragt e Glasser.
»Is t e s scho n vorbei? « for s cht e Audifa x O’Hanlon.
»Drück auf
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