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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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mag.«
    »Mir egal, was du davon hältst. Kannst du es spielen?«
    »Das sind sechs Akkorde«, spottet er. »Natürlich kann ich das spielen.«
    Ich greife unter das Bett und ziehe die Minigitarre hervor, die Dad mir in Alicante gekauft hat. »Dann los.«
    »Auf diesem alten Ding?«, fragt er und schlägt eine sehr verstimmte Saite an.
    »Du meintest, du kannst das.«
    »Ich könnte .« Er zuckt die Schultern. »Aber warum sollte ich das tun?«
    Und jetzt kommt der wirklich peinliche Teil. »Ich fänd es schön, wenn du, also, wenn du mich begleitest. Während ich … singe.«
    »Also bist du jetzt Solistin?«
    »Was denn? Du glaubst, Leute, die hier in der Gegend wohnen, können nur im Chor singen – das ist es doch, oder?«
    »Nein … nein, das stimmt nicht, ich …«
    »Es war sowieso eine blöde Idee.« Zum Glück habe ich ihm nicht die ganze Geschichte erzählt. Zum Glück habe ich nicht herausposaunt, was ich wirklich von ihm wollte. Das wäre peinlich gewesen. »Na los, verschwinde!«
    »Ich spiele dir ein paar Takte vom Intro«, sagt er, als er mit dem Stimmen fertig ist und einen Akkord anschlägt.
    »Hä?«
    »Ich dachte, du wolltest singen.«
    »Ja, aber …«
    »Na los. Ich kann dir den Ton geben, wenn du willst.«
    Das erste Mal, als ich den Mund öffne, klinge ich wie ein Alien aus Doctor Who . »Tut mir leid, können wir noch mal anfangen?«
    »Klar, vielleicht sollten wir es ein wenig langsamer versuchen.«
    Diese Mal summt er die erste Zeile mit. Und als ich drin bin, klingt es in Ordnung. Mehr als in Ordnung. »Umbrella« ist mein Lieblingslied. Ich habe es wahrscheinlich eine Million Mal gehört. Okay, ich werde natürlich niemals so gut sein wie Rihanna, aber es ist viel besser als gestern.
    Matthew wirkt, als hätte er Spaß. Als wir zum Refrain kommen, schließt er seine Augen und singt mit. Und auch wenn er seinen Mund so komisch verzieht, überkommt mich dieses prickelnde Gefühl, das mir über den Rücken läuft. Wenn das kein gutes Omen ist, was ist es dann?
    »Nicht schlecht«, sagt er, öffnet die Augen und schenkt mir ein nicht-eingebildetes Lächeln. »Deine Stimme ist ganz okay.«
    »Danke«, sage ich und beschließe, dass er wahrscheinlich versucht, nett zu sein. »Deine auch.«
    »Komm, wir probieren es noch mal, ja? Aber wie wäre es, wenn du ohne Begleitung startest, dich beim B steigerst und anschließend kommt das langsame Diminuendo bis zum Ende?«
    »Okay«, sage ich und tue so, als würde ich genau verstehen, wovon er redet. »Das machen wir.«
    Auch wenn ich nicht viel über Bs und Diminu… was auch immer er da meinte, weiß, aber dieses Mal ist es perfekt  – genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nein, besser. Wo auch immer ich mit der Melodie hingehe, er folgt mir. Und als wir zum Refrain kommen, ist es so, als würde die Musik die Führung übernehmen.
    »Wow«, meint er und streicht mit seinem Daumen langsam über den Gitarrenhals. »Ich kann es nicht fassen, dass du so singst. Danach siehst du gar nicht aus.«
    Ich muss ihn fragen.
    »Und das war’s? Du wolltest einfach mit mir singen?«
    »Na ja … ich meine … nein … nicht ganz. Weißt du, ich …«
    Und ich bin kurz davor, es rauszulassen, als es klopft. Die Tür öffnet sich und Dad platzt rein. Wenigstens hat er inzwischen eine Hose an. »Süße, das war eine ganz andere Liga. Klar bin ich selbst ein Mann des Musicaltheaters, aber ich werde dir etwas sagen, Kleine, du wirst sie alle umhauen.«
    »Dad«, sage ich und versuche, ihn zum Schweigen zu bringen, bevor er alles ausplaudert. »Was willst du?«
    »Draußen schüttet es immer noch wie aus Eimern. Ich dachte, ich könnte deinen Freund hier nach Hause fahren.«
    Matthew beißt ihm praktisch fast die Hand ab vor Begeisterung. »Ja, danke, Mr McCrory. Das wäre super.«
    »Wo wohnst du, Junge?«
    »Parkside. Genau gegenüber von den Tennisplätzen.«
    Dad pfeift anerkennend. »Auch sehr nett. In der Ecke haben wir ein paar Anbauten gemacht.«
    Matthew schnappt sich seinen Rucksack.
    Jetzt oder nie. »’tschuldigung, Dad, könntest du uns bitte noch eine Minute allein lassen? Wir sind sofort unten.«
    »Oh ja, klar«, sagt Dad und zwinkert uns verschwörerisch zu. »Ich geh schon mal raus und mach den Van sauber.«
    »Los, jetzt komm«, sagt Matthew. »Was ist das große Geheimnis?«
    Jetzt spuck’s doch einfach aus, du dumme Kuh! »Ich habe ein Casting … bei Star Factor … in London … diesen Samstag.«
    »Super«, entgegnet er, immer noch

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