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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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einen Miniatur-Dachs im Matrosenanzug. »Ist der nicht süß?«
    »Ja … nett. Was wollte er überhaupt?«
    Emilys Mundwinkel verziehen sich nach unten. »Sie haben mich in mein Zimmer geschickt, um sich ›ein bisschen zu unterhalten‹, aber ich konnte nicht genau verstehen, worum es bei ihrem Geschrei ging.«
    »Weißt du was?«, sage ich, um sie ein wenig aufzuheitern. »Diese … Freundin von mir macht bei Star Factor mit.«
    »Ich glaube, sie kriegt Migräne«, flüstert Emily, wirft einen Blick an die Decke und nagt an ihrem Daumen herum.
    Also renne ich raus in die Küche, setze etwas Wasserauf und schmeiße Biogemüse in den Wok. Ich gebe gerade schwarzen Pfeffer dazu, als ich einen unheilvollen Brummton vernehme, gefolgt vom Klack, Klack, Quietsch , das sich wie ein Stiletto in mein Herz bohrt.
    »Wo um alles in der Welt bist du gewesen?«, fragt sie und schwebt über dem Herd wie eine dieser Spinnen, die ihre Jungen fressen.
    »Tut mir leid, Mum. Ist was dazwischengekommen.«
    »Du erwartest, dass ich dir das glaube, oder?«
    Ich zupfe ein paar Basilikumblätter ab und versuche, ruhig zu bleiben.
    »’tschuldigung, hätte dir ’ne SMS schicken sollen. Bin mit diesem Mädchen aus der Schule nach Hause gegangen.«
    Mum lacht wie ein Rudel Hyänen. »Jetzt weiß ich, dass du lügst.«
    »Das stimmt aber. Sie wollte, dass ich Gitarre für sie spiele.«
    »Ja, klar. Und wo wohnt sie? Diese imaginäre Freundin von dir?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Eigentlich nicht«, antwortet Mum, klackert rüber zum Tisch und lässt sich auf einem Stuhl nieder, »wenn man bedenkt, dass es sie gar nicht gibt. Weißt du, ich bin nicht blöd. Du wolltest nur nicht deinen Vater sehen.«
    »Und wenn?«
    Mum fällt zu einem Häufchen Elend zusammen. Ich greife nach dem Wasserkessel.
    »Ich hätte dich hier gebraucht, Matthew. War das wirklich zu viel verlangt?«
    »Tut mir leid. Was wollte er denn überhaupt?«
    »Die Sache ist die«, sagt Mum und legt eine Kiwi zurück in die Obstschale, »wir müssen kürzertreten.«
    »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden.«
    »Aber Dad schwimmt doch im Geld.« Das stimmt. Ihr habt wahrscheinlich noch nie von seiner Firma gehört (Instant Graphixication), aber ich wette, ihr habt die Grafiken gesehen, die sie für diesen neuen Freizeitkanal gemacht haben, wo sich ein Grill in einen Einkaufswagen verwandelt, der zu einem riesigen Roboter wird, der Frisbee mit einer Satellitenschüssel spielt. Er hat 250   000 Pfund dafür bekommen.
    »Warum hasst er uns so, Mum?«
    »Natürlich hasst er uns nicht. Und er erzählt auch keine Lügen. Aber die Arbeit liegt nun mal nicht auf der Straße. Sie mussten schon aus ihren Büroräumen ausziehen.
    »Was bedeutet denn ›kürzertreten‹ konkret?«
    Sie zupft an ihren kurzen braunen Haaren. »Na ja, wir werden zunächst einmal deinen Handyvertrag nicht verlängern können.«
    »Niemals«, sage ich und kippe ein paar Vollkornnudeln ins kochende Wasser. »Ich habe eine Internet-Flat. Und was soll ich ohne meine Apps machen?«
    »Sieh mal, wir werden alle Opfer bringen müssen, Matthew. Ich gebe meine Akupunktur auf und Emily wird sicherlich nicht mehr reiten gehen.«
    »Was ist mit meinen Reitstunden?«, fragt Emily undkommt mit gelben Farbtupfern besprenkelt und einem komplett entsetzten Gesicht in die Küche.
    »Nicht du auch noch«, stöhnt Mum. »Verdammte Kinder. Immer nur ich, ich, ich, die ganze Zeit.«
    Jetzt beginne ich mir Sorgen zu machen. »Und was ist, wenn dieses Kürzertreten nicht funktioniert? Er wird ja wohl nicht das Haus verkaufen und uns im Dogshit-Viertel wohnen lassen, oder?«
    »Wohl kaum«, sagt Mum und lächelt beinahe das erste Mal an diesem Abend. »Aber wir müssen uns ernsthaft in ein paar Dingen einschränken.«
    »Das ist unfair«, jammert Emily. »Mrs Potter meint, ich reite wie ein Engel.«
    »Herrgott noch mal!«, brüllt Mum. »Alle glauben, das wäre meine Schuld. Glaubt ihr ernsthaft, mir macht das alles Spaß? Glaubt ihr das? Ja?«
    »Das Teewasser kocht«, sage ich und tue so, als würde ich ihre feuchten Augen nicht bemerken. »Wie wäre es mit einer schönen Tasse Kamillentee?«
    Mum wechselt in den superirren Extremlevel. Ich weiß, dass sie nichts dafür kann, aber ich hasse es, wenn sie so ist. »Ich würde alles dafür geben, wenn es wieder so wäre wie früher. Doch das wird nicht passieren, oder? Also gewöhnt ihr euch besser daran. Und ich werde euch sagen, was unfair ist: dass ich so bin, wie ich bin.

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