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Abaton

Abaton

Titel: Abaton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Jeltsch
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genmanipuliertem Saatgut. Das ist unser Weg. Der Weg in die Zukunft, der über die Vergangenheit führt. Ein Besinnen auf das Urwissen der Menschheit. Auf das, was Menschen wirklich leisten können. Und das ist weit mehr, als nur in der Gesellschaft zu funktionieren.“
    Sie redete nun ernst und eindringlich, aber darauf bedacht, die drei jungen Menschen nicht zu erschrecken. „In euch – Edda, Linus, Simon – in euch haben wir den Urzeitcode des Menschen wiederentdeckt. Mit all seinem Potenzial. Darin wollen wir euch fördern. Denn ihr sollt eine Generation begründen, die in der Lage ist, das menschliche Potenzial gänzlich auszuschöpfen. In all seiner Größe und Herrlichkeit. Ohne Kampf, ohne Vernichtung, ohne Krieg. Ohne Religion oder Ideologie. So wie es damals Carl Bernikoff in seiner Utopie formuliert hat. In Liebe und Achtsamkeit.“ Sie schaute die drei an. Edda, Linus und Simon spürten die Achtung, den Respekt dieser Frau, die nahezu demütig vor ihnen stand. Und dann schaffte sie es doch, sich trotz ihrer Behinderung vor ihnen zu verbeugen. Es war das, was man einen feierlichen Moment nennt.
    Den dreien war das peinlich. Edda war die Erste, die zu Greta ging, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Linus und Simon kamen dazu.
    Sie wussten nicht, wie sie mit all dem umgehen sollten. Es war ein großartiges Gefühl, so besonders zu sein. Mit solch einem Respekt behandelt zu werden. Aber das klang alles auch so pathetisch, so überfordernd.
    „Ich weiß, dass euch sehr viel abverlangt wurde“, sagte Greta, als hätte sie die Gedanken der drei Freunde lesen können. „Aber glaubt mir, ihr wart zu jedem Moment beschützt“, sagte sie ehrlich. Denn sie ahnte nichts von Clints Alleingang. Nur Simon sei für kurze Zeit dem Schutz von gene-sys entkommen. Erklärte Greta. Als er seinen Vater besuchte.
    „Ich finde es so großartig, dass wir euch gefunden haben, und bin so glücklich, dass ich einfach nicht anders kann, als diese großen Worte zu benutzen. Ich hoffe, ich habe euch damit nicht allzu sehr erschreckt.“ Sie sah die drei lächelnd an.
    „Passt schon“, murmelte Linus. Er schaute zu seinen Eltern. Sie sahen stolz zu ihm hin und Linus konnte sich nicht dagegen wehren, dass ihm das gefiel. Auch Simon war wehrlos gegen die ihm entgegenschlagende Woge der Wärme und Anerkennung. Er wusste, dass er sich immer genau dieses Gefühl ersehnt hatte. In seiner Familie, in der Schule. Etwas Besonderes zu sein. Für jemanden. Er sah die Tränen der Freude in den Augen seiner Mutter. Irritiert erkannte er auch den Stolz auf Mumbalas Gesicht.
    Edda bemerkte, wie sich Harmonie in der riesigen Halle ausbreitete und alle gefangen nahm. Sie spürte, dass sie wachsam wurde. Vielleicht weil niemand von Eddas Familie hier war oder weil ihre Kindheit in Indien sie gelehrt hatte, wie sehr Worte täuschen konnten, vielleicht aber auch, weil sie in den letzten Tagen erwachsener geworden war. Sie wollte sich nicht einfangen lassen.
    „Und dieser Söldner?“, fragte sie, um zu verhindern, dass die rosa Zuckerwatte der Glückseligkeit alle und alles miteinander verklebte. „Er hat versucht, uns umzubringen.“
    „Nein, Edda, er hat euer Potenzial ausgelotet“, sagte die ältere Frau lächelnd. „Wir mussten sichergehen. Schon ein paarmal in den vergangenen Jahren haben wir geglaubt, junge Menschen mit genügend Potenzial gefunden zu haben. Jedes Mal sind wir enttäuscht worden. Aber ihr ... Ihr habt uns alle überrascht.“
    „Und wie konnten Sie unser Potenzial feststellen?“, fragte Edda, immer noch misstrauisch.
    „Weißt du, im Laufe der Jahre haben wir mit den besten Wissenschaftlern weltweit ein Messinstrument dafür entwickelt. Vereinfacht gesagt, beruht es auf einer sehr speziellen Messung der Gehirnwellen. Bislang sind wir davon ausgegangen, dass ein Wert von 15 nahezu unerreichbar sei. Doch bei euch zeigte das Gerät 17 an, als ihr im Camp aufeinandergetroffen seid. Das ist fantastisch.“
    „Ich war nur zufällig in dem Camp“, setzte Edda dagegen.
    „Glaub mir, es gibt keine Zufälle.“
    „Dann war also alles gesteuert? Das Camp, unsere Rückkehr nach Berlin ...?“
    „Lass es mich so sagen: Es war vorbestimmt.“ Greta spürte, dass sie Edda noch nicht überzeugt hatte. „Es hat sich alles gefügt.“
    „Und was ist mit Marie, meiner Großmutter? Welche Rolle spielt sie? Sie war die Assistentin des ‚Großen Furioso‘. Das war dieser Bernikoff.“
    „Ja, das stimmt. Als Magier aufzutreten

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