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Abaton

Abaton

Titel: Abaton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Jeltsch
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anderen.
    „Zur Seite!“, sagte Edda plötzlich. Linus sah sich um, da stand sie mit einer Eisenstange in der erhobenen Hand und schlug zu. Das Schloss zerbrach.
    „Na ja, mit Gewalt“, sagte Linus ein wenig angepisst.
    Da waren Edda und Simon schon an ihm vorbei in den Keller der Anlage verschwunden. Es war stockdunkel. Linus hatte eine LED-Taschenlampe am Schlüsselbund, mit der er den Raum ausleuchtete. Von dem Gang gingen keine Türen ab. Also schritten sie voran. Linus mit der Leuchte vorneweg.
    Schließlich verzweigte sich der Gang. Linus wollte nach rechts.
    „Rechts liegt immer die Gefahr“, sagte Edda. Das wusste sie aus all den Thrillern und Horrorfilmen. „Wenn es irgendwo rechts oder links abgeht, ist rechtsrum immer die Kacke am dampfen.“ Edda nickte, als handele es sich um eine empirische Tatsache. „Und wenn ihr jetzt eine Münze werfen würdet, dann würde sich rechts ergeben. Hundert Pro.“
    „Also links?“
    „Na ja“, sagte Edda. „Die, die links gehen, werden dann meistens von einem Monster gefressen.“
    „Großartige Alternative!“, sagte Linus und stapfte in den rechts abzweigenden Gang davon. Edda zuckte die Schultern und folgte. Simon sicherte nach hinten.
    [ 1350 ]
    Vor dem großen Monitor in der Einsatzzentrale waren nun mehr Menschen versammelt. Alle verfolgten schweigend, wie sich Edda, Simon und Linus näherten.
    „Gleich sind sie beim Labor“, sagte die ältere Frau, blickte sich kurz zu einem Mann und einer Frau um und schaute wieder auf den Bildschirm. Sie schien überhaupt nicht beunruhigt. „Sind wir vorbereitet?“, fragte sie, ohne sich erneut umzuwenden.
    „Ja“, kam die Antwort.
    [ 1351 ]
    Kurz darauf nahmen die drei einen bläulichen Schimmer wahr. Langsam schlichen sie näher. Sie kamen zu einer Glastür. „Bio-Lab“ stand darauf. Durch das Glas spähten sie in einen riesigen Raum, der wie ein Gewächshaus aussah. Unter künstlichem Tageslicht wuchsen Unmengen von Pflanzen. Farne ...
    „Da ... die haben meine Eltern auch gezüchtet!“ Linus deutete fassungslos auf die Farne. „Das sind Urzeit-Farne! Die sind eigentlich längst ausgestorben. Die habe ich auf dem Museumsprospekt gesehen … als Fossilien!“
    Aufgeregt versuchte er, die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen. Simon deutete auf die Sicherung an der Tür. Ein Schloss mit einem elektronischen Zahlencode. Linus war plötzlich voller Hoffnungen. Wenn es hier diese Pflanzen gab, waren ja vielleicht auch seine Eltern hier.
    „Hey, Linus!“ Simon nahm das Gesicht seines Freundes zwischen seine Hände, sodass er ihn anschauen musste. „Du hast doch selbst gesagt, dass auch andere daran forschen.“
    Linus nickte. Er wusste, worauf Simon hinauswollte. „Schon gut. War nur so eine Idee ...“
    „Gehen wir weiter“, sagte Edda. Sie hatte Linus die kleine Taschenlampe abgenommen und marschierte los. Der Gang führte auf eine zweiflügelige Tür zu. Vorsichtig stieß Edda sie auf. War gar nicht schwer. Sie stand in einem scheinbar riesigen Raum. Der Lichtschein der Taschenlampe reichte nicht bis zur gegenüberliegenden Wand. Und ihre Stimmen wurden als Echo zurückgeworfen. Edda leuchtete mit der Lampe herum. Gab es irgendwo Licht? Simon tastete die Wand ab. Da hatte Linus schon den großen Hebelschalter gefunden und umgelegt.
    Mit einem Schlag erstrahlte der riesige Raum in bunten Farben. Scheinwerfer drehten sich. Hier musste die Disco stattgefunden haben. Sie befanden sich auf einer Empore und schauten auf die Tanzfläche. Hier oben war der ideale Platz für das Pult des DJs. Und als Linus weitere Schalter bediente, leuchteten plötzlich auf der Tanzfläche Sonnenräder auf. Durch den Stroboskopeffekt der Lichter schienen sie sich zu drehen. So wie die Sonnenräder, die Linus fotografiert hatte. Das Daumenkino mit den Sonnenrädern, das sie in der Wohnung gefunden hatten …
    Linus begriff sofort. Das war es, wovon Thorben erzählt hatte. Man hatte die Jugendlichen diesen hypnotischen Sonnenrädern ausgesetzt und ihnen dazu über die Kopfhörer Frequenzen aufgespielt, um die hypnotische Wirkung dauerhaft zu manifestieren. „ gene-sys will die Menschen zu Maschinen machen. Zu Robotern.“ Und er berichtete den beiden, was Olsen ihm erklärt hatte.
    „Deshalb sind sie hinter uns her ...“
    „Weil sie uns nicht erwischt haben!“
    Edda, Simon und Linus standen stumm da. Beschienen von den bunten Lichtern.
    Es war still.
    Und ganz plötzlich setzte Applaus ein.
    Die drei starrten auf die

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