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Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Titel: Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
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kann ich tun?« fragte Abby.
    »Du kannst doch mit dem Ochsengespann umgehen«, sagte Andrew.
    »Ja, natürlich.«
    »Gut. Sag Glenn Bescheid. Er soll dir beim Einspannen helfen und dann das Fuhrwerk mit Wasserfässern beladen, denn wir müssen beim Brennen der Schneise das Feuer jederzeit unter Kontrolle haben. Und bringt jede Menge Säcke mit«, trug Andrew ihr auf. »Wir beginnen im Südwesten und schlagen einen ersten Halbbogen nach Norden ans Ufer des Flusses hinüber. Aus dieser Richtung ist ein Feuer aufgrund der Windrichtung am gefährlichsten. Später dann führen wir die Schneise im Osten ganz um Yulara herum.«
    Und so wurde es auch gemacht. Jeder musste bei dieser Arbeit mit anpacken, und es war eine Arbeit, die wirklich für Sträflinge erfunden zu sein schien. Bei der schon so unerträglichen Hitze ein Feuer zu entfachen, um es gleich wieder mit nassen Säcken auszuschlagen, wenn es sich zu schnell und in die falsche Richtung auszubreiten drohte, war eine Qual. Funken brannten auf der Haut, Blasen bildeten sich, und der Rauch gab ihnen das Gefühl, zu ersticken.
    Stunde um Stunde trieben sie die Feuerschneise in einem weit geschwungenen Bogen nach Norden vor sich her und hinterließen einen schwarzen, breiten Streifen. Bäume mussten gefällt werden, damit ihre Kronen nicht vom Gluthauch eines Buschbrandes entflammt werden und das Feuer doch noch auf Yulara-Land hinübertragen konnten. Mehr als einmal drohte das Feuer auszubrechen und wie ein nimmersattes flammendes Ungeheuer seiner eigenen Bahn zu folgen. Dann stürzten alle herbei und schwangen die nassen Säcke trotz lahmer Arme wie die Wahnsinnigen. Und in das Prasseln der Flammen mischte sich ihr Keuchen, Husten und Fluchen.
    Am Nachmittag des nächsten Tages fehlte keine halbe Meile, bis der erste Bogen der Feuerschneise ans Ufer des Hawkesbury reichte.
    »Wir brauchen mehr Wasser!«, rief einer der Männer, als das letzte Fass geleert war.
    Abby sprang auf den Kutschbock des Fuhrwerkes. »Ich fahre zum Fluss hinunter und füll die Fässer auf.«
    »Das schaffst du nicht allein!«, rief Andrew.
    »Doch. Ich fülle sie mit dem Eimer auf.«
    »Nein, einer allein, das dauert zu lange. Ich komme mit!« Er schwang sich zu ihr auf den harten Sitz und Abby ließ die Peitsche knallen.
    Abby freute sich, dass Andrew sie begleitete, neben ihr auf dem Kutschbock saß und ihr seine Sorgen und Hoffnungen anvertraute. Und wenn sie ihn ansah, stieg dieses wunderbare Gefühl der Zärtlichkeit in ihr auf, und sie wünschte, sie wäre wirklich frei und könnte ihm zeigen, wie viel er ihr bedeutete.
    Am Hawkesbury angelangt, band Abby die Zügel um den armdicken Stamm eines kleinen Baumes. Sie schöpften mit Eimern Wasser aus dem Fluss und beeilten sich, die Fässer auf dem Wagen wieder aufzufüllen.
    Als sie wieder einmal ans Ufer zurückkehrte und den Eimer eintauchte, sackte sie an einer sehr morastigen Stelle fast bis an die Knie ein, und der Eimer entglitt ihrer Hand. Die Strömung trug ihn langsam flussabwärts.
    »Lassen Sie nur, Andrew, ich krieg ihn schon wieder!«, rief Abby, als er ihr zu Hilfe eilen wollte. Sie lief schnell am Ufer entlang, hob einen langen, leicht gekrümmten Ast auf und konnte damit den ledernen Trageriemen des Eimers fassen.
    Sie war schon auf dem Weg zurück zum Fuhrwerk, als ihr Blick auf die flache, grasbestandene Stelle fiel, die von einer Gruppe Dornensträucher umschlossen wurde. Sie stutzte, als sie die merkwürdige Färbung des Grases bemerkte.
    »Andrew! … Andrew!«, rief sie.
    »Was ist?«, schrie er zurück.
    »Kommen Sie!«
    Andrew stellte die Eimer ab und lief zu ihr. »Was ist, Abby?«
    »Sehen Sie! … Da!« Sie deutete auf das Gras, das an vielen Stellen schwarz gefleckt war.
    Andrew bückte sich, befühlte das Gras. »Verdammt noch mal! Das ist Blut!«, stieß er hervor. »Jede Menge getrocknetes Blut!« Er sprang auf und ging zu den Büschen hinüber. Wollfäden hingen an den langen Dornen und der Boden war mit Schafköteln übersät.
    »Hier hat jemand Schafe abgestochen! Und zwar vor ein paar Tagen erst!« Sein Gesicht war blass vor Wut. »Mindestens zwei, drei Schafe. Es können aber auch mehr sein. Hier ist ja überall Blut!«
    »Aber wer soll das getan haben?«, fragte Abby erschrocken.
    »Einer von unseren Leuten! Wer sonst? Mein Gott, wenn ich den oder die zu fassen kriege, dann werden sie wünschen, nie geboren zu sein!«
    »Aber wo sind die Schafe dann geblieben?«, wollte Abby wissen. »Ich meine, wie

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