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Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Titel: Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Machthaber nahmen das Angebot an. Fünf Tage, nachdem der Lieutenant Hubbell unverrichteter Dinge nach Sydney zurückgekehrt war, erschien ein berittener Bote auf Yulara und brachte die schriftliche Zusage, dass der Haftbefehl gegen Melvin Chandler so lange ausgesetzt werde, so lange er sich jeglicher politischer Aktivitäten enthielt.
     

Fünfundzwanzigstes Kapitel
     
    Der Wachdienst auf View Point Hill wurde auch nach Erhalt der Zusage aufrechterhalten, doch nicht etwa auf Grund der Befürchtungen, die Rum-Rebellen könnten sich eines anderen besinnen und doch noch versuchen, Melvin in ihre Gewalt zu bekommen. Diese Gefahr bestand nicht, dafür aber eine, die den Chandlers kaum weniger Sorge bereitete – nämlich die eines Buschbrandes.
    Der Sommer hatte der Kolonie eine extreme Trockenheit beschert, die die der vergangenen Jahre bei weitem übertraf. Monat um Monat hatte die Sonne unbarmherzig vom Himmel gebrannt und dem Boden den letzten Rest Feuchtigkeit entzogen.
    Bis auf einige wenige gute Quellen waren alle Wasserlöcher schon im Januar ausgetrocknet gewesen. Die Erde war fest gebacken wie Lehmziegel im Ofen und mittlerweile aufgebrochen und rissig wie brüchiges Leder. Meilenweit zogen sich handtiefe Spalten wie ein gigantisches Labyrinth durch das Buschland, dessen Vegetation ausgedörrt war. Und es grenzte an ein Wunder der Natur, dass nicht alle Lebewesen in dieser sonnendurchglühten Wildnis verendeten, sondern immer noch ein wenig Futter und Wasser fanden, um sich von einem Tag auf den anderen hinüberzuretten.
    Auf Yulara wären Mensch und Tier eingegangen, wenn der Hawkesbury trotz der andauernden Trockenheit nicht von den offensichtlich unerschöpflichen Quellen gespeist worden wäre, die im Nordwesten in den hohen Bergen der Blue Mountains entsprangen. Und hätten sie nicht das aufwendige Bewässerungssystem angelegt, wäre ihnen die Ernte schon längst auf dem Halm verdorrt.
    Schon mehrmals hatte sich der Busch um Yulara selbst entzündet. Doch glücklicherweise waren das nur kleine Schwelbrände gewesen, die zudem bemerkt worden waren, bevor sie sich zu einem alles vernichtenden Buschbrand entwickeln konnten.
    »Die Trockenheit lässt und lässt nicht nach«, sagte Jonathan Chandler eines Morgens sorgenvoll, als er den Himmel nach einer Wolke absuchte, die Regen und damit das lang ersehnte Ende der Dürre hätte bringen können. Doch er strengte seine Augen vergebens an. Der Himmel war so wolkenlos wie ein glatt polierter Spiegel.
    Abby hatte mit Sarah ausreiten wollen, es sich jedoch anders überlegt. Es war jetzt zu dieser frühen Stunde schon zu heiß, als dass ein Ausritt noch Vergnügen bereitet hätte. Die Temperatur war in der Nacht nur geringfügig gefallen und jede Bewegung trieb einem den Schweiß aus allen Poren.
    Sie rupfte eine Hand voll Gras aus, das neben den Stufen der Veranda gewachsen war, rieb die spröden Halme gegeneinander, und sie zerrieselten ihr zwischen den Fingern.
    »Pulvertrocken«, sagte sie. »Wie Zunder. Ein Funke nur und es brennt.«
    Jonathan Chandler nickte düster und sagte zu ihr und seinen Söhnen: »Ich sage euch, es wird Feuer geben. Irgendwo da draußen wird es seinen Anfang nehmen, und die Flammen werden haushoch in den Himmel lecken, bevor wir etwas davon ahnen.«
    Andrew stimmte ihm zu. »Wir sollten uns darauf vorbereiten, Vater.«
    »Aber wie denn noch?«, fragte Melvin. Sie hatten alle Fässer und Behälter mit Wasser gefüllt und überall zwischen Farmhaus und Nebengebäuden aufgestellt. Und täglich wurden Dächer und Wände genässt, um einer Selbstentzündung vorzubeugen.
    »Wir müssen eine breite Feuerschneise rund um Yulara anlegen«, schlug Andrew vor. »Sie muss so breit sein, dass ein Buschbrand nicht auf unser Land übergreifen kann.«
    »Eine im Prinzip gute Idee«, meinte sein Vater. »Aber weißt du, was das für eine Arbeit ist? Einmal ganz davon abgesehen, dass wir dann im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Feuer spielen. Die Schneise muss mehrere hundert Yards breit sein, damit der Funkenflug den Korridor verbrannter Erde nicht überwinden kann.«
    »Eine Schneise von mehr als hundertfünfzig Morgen Land?«, fragte Melvin zweifelnd. »Wie lange willst du denn daran arbeiten?«
    »Bis wir fertig sind – und das wird hoffentlich vor Ausbruch des Buschbrandes der Fall sein«, erwiderte Andrew. »Oder hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Leider nein, Bruderherz.«
    »Also gut, machen wir uns an die Arbeit«, sagte ihr Vater.
    »Was

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