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Aber bitte fuer immer

Aber bitte fuer immer

Titel: Aber bitte fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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höflich meine Entschuldigung zu akzeptieren – »Sorry, das ist der Jetlag« –, belehrte er mich: »Jane, das kann auch für Sie gravierende Folgen haben. Was glauben Sie, woraus diese Wasserflaschen gemacht sind, die Sie so gerne trinken? Aus Petroleum.«
    Gott! Ich habe Mark unheimlich gern, aber warum ist er mit diesem Kerl befreundet? Oh, klar, bestimmt ist Cal seit seiner Scheidung ein verbitterter Mann. Aber muss er das an mir auslassen?
    Außerdem mag er sich für sehr schlau halten, aber als ich mein Zimmer verließ, um mich unten in der Lobby mit Holly und Mark zum Cocktail zu treffen, und diese Frau sah, die aus seinem Zimmer schlich und die Treppe hinunterhuschte, bekam ich einen tiefen Einblick in das, was er den ganzen Nachmittag getrieben hat. Es ist mir egal, dass Holly behauptet, ich wäre sein Typ. Das ist nämlich gelogen. Cal Langdons »Typ« sind immer noch eins achtzig große
blonde Models, und NICHT eins zweiundsechzig kleine brünette Karikaturistinnen, in deren Hosen zwei der besagten Models ohne Mühe hineinpassen würden.
    Und als wäre das nicht schon schlimm genug, während wir auf das Taxi warteten, das uns zum Hotel zurückbringen sollte, drehte ich den Kopf und sah, dass Mark seine Jacke auszog und Holly, die leicht fror in ihrem ärmellosen rosaroten Kleid, um die Schulter legte. Dann legte er den Arm um sie, und die beiden schmusten zärtlich miteinander.
    SCHMUSTEN. Sie SCHMUSTEN.
    Daraufhin drehte ich den Kopf in die andere Richtung, um zu sehen, ob Cal etwas mitbekam. Das tat er, denn er schaute direkt zu den beiden.
    Und ich muss zugeben, dass es unmöglich war zu sagen, was hinter diesen stahlblauen Augen vor sich ging.
    Aber ich ging davon aus – mein zweiter GROSSER FEHLER – , dass Cal das Gleiche dachte wie ich … nämlich dass Mark und Holly das niedlichste Paar sind und fest zusammengehören und dass es ein Verbrechen ist, was ihre Familien ihnen mit ihrer unvernünftigen Einstellung in Sachen Glaubensunterschied antun.
    Also sagte ich mit leiser Stimme, damit Mark und Holly es nicht hörten: »Denken Sie immer noch, die beiden sollten nicht heiraten?«
    Und der Modelizer antwortete: »Ich gebe der Ehe ein Jahr, maximal zwei.«
    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Ich wollte meinen Ohren nicht trauen! Ich meine, wie kommt der auf so etwas?
     
    Ich:
    »Sind Sie verrückt? Die beiden sind verliebt bis über beide Ohren. Schauen Sie sie doch an.«
    Cal:
    »Sie wissen, es handelt sich dabei lediglich um eine
chemische Reaktion im Gehirn, ausgelöst durch Phenylethylamin, oder?«
    Ich:
    (verwirrt) »Wollen Sie damit sagen, dass Mark und Holly sich gar nicht richtig lieben? Dass alles nur eine Kopfsache ist?«
    Cal:
    »Ich will damit sagen, dass kein Mensch einen anderen liebt. Menschen fühlen sich zueinander hingezogen und paaren sich, um sich fortzupflanzen, weil das unser natürlicher Instinkt ist. Aber diese Anziehung dauert nicht ewig. Wie bei allen Drogen, gewöhnt sich der Körper mit der Zeit an das Phenylethylamin, ein Stimulans, nach dem das Gehirn süchtig ist, und irgendwann lässt die Anziehungskraft des Partners nach. Das ist ein völlig natürlicher Prozess. Damit der Körper dieselbe Menge Phenylethylamin produziert wie im Zustand des Verliebtseins, muss man große Mengen Schokolade verzehren.«
    Ich:
    »Dann … glauben Sie also nicht an Liebe?«
    Cal:
    »Ich denke, das habe ich eben gesagt.«
    Ich:
    »Weil Sie dieses Thema intensiv studiert haben?«
    Cal:
    »Ja, aus meiner eigenen persönlichen Erfahrung. Und aus den Beziehungen in meinem Umfeld, die ich beobachtet habe.«
    Ich:
    »Dann werden Holly und Mark sich trennen, weil es so etwas wie Liebe gar nicht gibt?«
    Cal:
    »O nein. Nun, ja, letztendlich schon. Aber bevor es so weit ist, werden sie sich trennen, weil sie aus zu unterschiedlichen Verhältnissen stammen.«
    Ich glaube nicht, dass man mir vorwerfen kann, dass ich entgegnete: »Wenigstens sind die beiden menschlich, im Gegensatz zu der Schlampe, die ich vorhin aus Ihrem Hotelzimmer habe schleichen sehen.«

    Ich hatte die Genugtuung, ihn zum ersten Mal, seit wir uns kennen, sprachlos zu erleben.
    Leider verpuffte die Genugtuung sofort, als ich plötzlich vor dem Restaurant mit meinem Absatz zwischen den Pflastersteinen stecken blieb, sodass der ganze Silberlamé eingerissen ist. Ich glaube nicht, dass man das reparieren kann.
    Ich finde Kopfsteinpflaster ja charmant, aber haben die hier noch nie was von Asphalt gehört? Außerdem war es

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