Aber bitte fuer immer
alles hier zu organisieren war heute Morgen vor acht Uhr. Vor ACHT UHR.
Wie hat er das bewerkstelligt? Ich meine, das Buffet reicht für eine ganze Kompanie. Er muss irgendwelche Leute aus dem Bett gescheucht haben, um so viel Essen vorzubereiten, ganz zu schweigen davon, es pünktlich anzuliefern. Was hat er gemacht? Hat er sich vor ein Restaurant gestellt und so lange gegen die Tür gehämmert, bis ihn jemand hereinließ?
So muss es gewesen sein. Es gibt keine andere Erklärung.
Aber WARUM? Warum tut jemand wie er, der so rigoros gegen Liebe und Ehe ist, so etwas?
Vielleicht aus demselben Grund, aus dem er sich vorhin einschaltete und dafür sorgte, dass Holly und Mark doch noch heiraten konnten. Vielleicht hat er ja doch ein Herz?
Das ist mein Ernst. Er muss eins haben. Das hier und sein Einsatz im Standesamt sind der Beweis.
Cal Langdon ist eigentlich … na ja … ganz nett.
Ernsthaft! Die terrazza sieht wunderschön aus – überall stehen Vasen mit frischen Blumen. Auf der Wiese sind Tische mit weißen Tischtüchern aufgestellt, und im Pool
schwimmen künstliche Seerosen, die sehr stilvoll aussehen. Die Champagnerkorken knallen immer noch – eine richtige Hochzeitsfeier!
Eine Feier mit Menschen, dir wir erst seit dieser Woche kennen – manche davon sogar erst seit heute –, aber trotzdem eine Feier. In der letzten Minute organisiert von einem Mann, der gestern um Mitternacht noch behauptet hat, Liebe sei nichts weiter als ein chemisches Ungleichgewicht im Hirn.
Holly strahlt über das ganze Gesicht, während sie mit dem Bürgermeister tanzt. Das ist fast, als würde sie mit ihrem Vater tanzen.
Und Mark tanzt mit… wer auch immer das ist. Oh, Moment, Annika hat sie vorhin mamma genannt, also muss es die Frau des Bürgermeisters sein. Mark strahlt auch über das ganze Gesicht. Er und Holly scheinen im siebten Himmel zu sein. Das ist VIEL BESSER, als heimlich zu Hause auf dem Standesamt zu heiraten. Das ist wie … nun, wie der Empfang, den es gegeben hätte, wenn Hollys Mutter ihn geplant hätte.
Aber das alles wäre nicht passiert – nichts davon – ohne den Mann, der von Anfang an darauf bestand, dass Mark und Holly einen furchtbaren Fehler begehen. Cal Langdon.
Das ist einfach unglaublich. Ich wünschte, mir wäre auch so etwas Tolles eingefallen. Warum hat er mich nicht gefragt? Ich hätte mich gerne beteiligt.
Aber anscheinend bin ich inzwischen seine Feindin, da er es den ganzen Morgen vermieden hat, mit mir zu reden – außer ein Mal. Da wies er mich darauf hin, dass der Riemen einer meiner Christian Louboutins locker war. Er sagte: »Ihr … äh … Schuh ist offen.«
Schätze, ich kann es ihm nicht wirklich übel nehmen. Ich meine, dass er kein Wort mit mir spricht. Ich war ziemlich
gemein zu ihm gestern Abend. Es war schließlich nur ein Kuss. Keine Ahnung, warum ich unweigerlich daraus schloss, dass er es nur darauf anlegte, sich mit mir im Heu zu wälzen. Manchmal bin ich so DUMM. Ich habe es schon wieder mit einem tollen Mann vermasselt.
Aber woher sollte ich wissen, dass er diese Feier plante? Ich meine, wie kommt jemand, der behauptet, nicht an die Liebe zu glauben, dazu, einen Hochzeitsempfang auszurichten? Ganz zu schweigen davon, die Hochzeit in letzter Minute zu retten. Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?
Aber die Sache mit der Chemie im Hirn …
Peter kam gerade zu mir und forderte mich zum Tanzen auf. Das ist das dritte Mal. Ich sagte: »Peter, warum fragst du nicht Annika, ob sie mit dir tanzen möchte?«
Ich sagte es recht laut, weil Annika in der Nähe stand. Sie machte nicht gerade ein Gesicht, als würde sie sich über meine Worte ärgern.
Andererseits ist ihr Englisch nicht so gut wie das von Peter. Wahrscheinlich müsste sie jetzt in der Schule sein. Die halbe Hochzeitsgesellschaft sieht aus, als würde sie gerade Mathe schwänzen. Hat Cal es etwa auch geschafft, diesen Tag zum Feiertag zu erklären? Oder ist es italienische Tradition, dass jeder Bewohner die Schule oder die Arbeit sausen lässt, wenn verrückte Amerikaner sich in den Kopf setzen, in ihrem Dorf zu heiraten?
Egal, Peter erklärte mir gerade, dass er Annika nicht zum Tanzen auffordern kann, weil sie ohnehin ablehnen wird.
»Annika«, sagte ich zu ihr, »wenn Peter dich zum Tanzen auffordert, würdest du dann Nein sagen?«
Ha. Annika schüttelte den Kopf und wurde rot. Sie wurde ROT!
Also gab ich Peter einen Schubs, und nun tanzen sie ganz langsam zu Killer Queen .
Holly besteht
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