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Aber bitte fuer immer

Aber bitte fuer immer

Titel: Aber bitte fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Gott, Janie, weissu, was Cal getan hat? Weissu, was Cal getan hat?«
    Und als ich fragte, was Cal getan habe, antwortete sie: »Er hat für uns eine Suite gebucht … für Mark und mich … Eine Lussussuite in einem Fünfsternehotel … direkt am Strand … für heute Nacht. Unsre Hochsseitsnacht. Unsre Miniflidder wochen. All inclusive, mit Abendessen und Frühstück … und das Bad hat sogar einen Whiiirlpool. Einen eigenen WHIRLPOOL. Hattir schon mal jemand ssso ein tolles Geschenk gemacht in deim Leben?«
    Ich musste zugeben, dass das nicht der Fall war.
    Und die Ansprache? Was ist mit der Ansprache??? Das war nicht die Ansprache eines Mannes, der nicht an die Liebe glaubt. Ganz im Gegenteil. Das war vielmehr eine
hochwissenschaftliche Verteidigungsrede auf die Liebe. Auf die Langzeitliebe.
    Was hat er sich dabei gedacht?
    Vielleicht war es was anderes. Vielleicht steht er unter Drogen. Das muss es sein. Heute Morgen noch hatte er den teuflischen Plan, die Hochzeit von Holly und Mark zu verhindern, aber irgendwann zwischen der Bestechung des Bürgermeisters, damit dieser sich krankmeldet, und der telefonischen Bombendrohung im Rathaus muss ihm jemand Benzos zugesteckt haben. Oder Ecstasy.
    Aber falls das stimmt, warum tanzt er dann gerade mit Frau Schumacher und macht dabei einen völlig nüchternen (und trotzdem einnehmenden und charmanten) Eindruck? Er führt die alte Dame mit perfekter Leichtigkeit über das Parkett … äh … auf mich zu. Peters Urgroßmutter macht ein Gesicht, als wäre sie gestorben und in den Himmel gefahren, so verzückt ist sie von den Männerarmen, die sie über die terrazza gleiten lassen. Ihr scheint nicht einmal bewusst zu sein, dass sie zu Bohemian Rhapsody tanzt.
    Das gleich sein Headbanger-Finale erreichen wird. Er kommt sicher nicht auf irgendwelche Ideen. Sie wissen schon, dass er MICH zum Tanzen auffordert. Nicht nach der Abfuhr, die ich ihm gestern Abend erteilt habe. WEIL ICH SO EINE DÄMLICHE KUH BIN.
    O mein Gott. Ich erwäge ernsthaft, mich bei ihm zu entschuldigen, weil ich den Kuss unterbrochen habe. So sehr hat er mich mit seinem plötzlichen Sinneswandel durcheinandergebracht. Ich meine, Endorphine? ENDORPHINE? Zu mir hat er nie ein Wort von Endorphinen gesagt. Auch gestern war nur die Rede von Phenylethylamin. Und plötzlich fängt er von Endorphinen an?
    »Mei, woas für a schenes Fescht!« Das bemerkte Frau Schumacher eben, als Cal sie schwungvoll auf einen freien Stuhl
neben mir platzierte, während Bohemian Rhapsody zu seinem rockigen Finale ansetzte (zum zweiten Mal in der letzten Stunde).
     
    Ich:
    »Ich freue mich, dass es Ihnen gefällt, Frau Schumacher. Ich wusste gar nicht, dass Sie so gut tanzen können. «
    F. S.:
    »Ich? Ich koann net doanzen. Dieses Moannsbild hier«, (sie umklammert Cals Hand. Der macht übrigens ein Gesicht, als würde er am liebsten die Flucht ergreifen), »is a richtiger Partylöwe!«
    Cal:
    (der, wie ich sagen muss, auf eine niedliche Art verlegen wirkt) »Aber, Frau Schumacher, seien Sie nicht so bescheiden. Sie waren früher bestimmt selbst eine Partylöwin.«
    F. S.:
    (mit einer wegwerfenden Handbewegung) »Mei, sicher. Aber dös is schon lange her. Mei, die schene Feschte doamoals im Führerhauptquartier! Dös woar a bisserl so wie heit. Doamoals floss auch der Champagner in Strömen, gleich wie heit.«
    Cal und ich sahen uns mit großen Augen an.
     
    Ich:
    »Entschuldigung, Frau Schumacher, sagten Sie eben … Führerhauptquartier?«
    F. S.:
    (mit großen Unschuldsaugen) »Ja, natürlich. Dort war ich früher als jungs Madl doanzen. Als ich für die SS goarbeitet hoab.«
    Cal:
    (perplex) »Frau Schumacher … Sie haben für die SS gearbeitet?«
    F. S.:
    (wieder mit einer wegwerfenden Handbewegung) »Mei, sicher. Dös hoat a jeder. Dös woar eben doamoals so üblich. Gibt’s denn no a Champagner?«

    Cal beeilte sich, Frau Schumachers Glas aufzufüllen. Auf Peters CD-Player lief jetzt Under Pressure , und seine Urgroßmutter sprang auf und verkündete: »Dös is mei Liablingsliad! «
    Dann stürmte sie zurück auf die Poolterrassentanzfläche.
    Cal und ich starren uns an.
    » Wir dürfen Mark und Holly auf keinen Fall sagen, dass das Hochzeitsfrühstück jemand gemacht hat, der früher für die SS gearbeitet hat«, warne ich ihn.
    Cal zuckt mit den Achseln. »Was ist schon dabei, Jane? Dös hoat a jeder«, antwortet er trocken, Peters Urgroßmutter perfekt imitierend.
    »Schwören Sie es«, sage ich zu ihm.
    »Ich

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