Abgründe der Leidenschaft
Kartoffeln und feine Erbsen mit Perlzwiebeln.
»Was gibt es zum Dessert?«, wollte Ronnie wissen. Ihre Stimme klang sinnlich und rauh.
Vic fuhr mit den Fingern durch die Mousse au Chocolat und hielt ihn an Ronnies Mund. Langsam leckte sie jeden Finger ab und hörte, dass Carla dasselbe tat.
»Was ist mit euch?«, fragte Ronnie. »Habt ihr von dem Dessert gekostet?« Sie machte ihre Augenbinde ab, nahm etwas von der Mousse und gab sie Vic. Er lächelte sie an, aß aus ihrer Handfläche und küsste den Rest der Schokolade ab. »Das war schön«, hauchte sie, »aber du hast eine Stelle vergessen.« Er leckte die Mousse von ihrem Daumen.
Glen löste Carlas Augenbinde, und sie bot ihm etwas Mousse von ihren Fingern an. Als die Mousse au Chocolat verspeist war, gingen die beiden Frauen ins Bad, um sich frisch zu machen, während Glen und Vic den Tisch nach draußen rollten.
Carla stand vorm Badezimmerspiegel und kämmte sich.
»Sie warten auf etwas, Carla«, sagte Ronnie, die ihren Lippenstift nachzog.
»Das sehe ich auch so. Du bist immer so schnell in diesen Dingen. Hast du eine Ahnung,
was
sie wollen?«
»Ich denke, sie wollen, dass ich wie beim letzten Mal wieder die Führung übernehme. Ist das okay für dich?«
»Sicher. Wenn du bis jetzt nicht weißt, was mich anmacht, weiß es niemand.«
»Hast du je Schmerz ausprobiert, um die Lust zu steigern?«
»Ein- oder zweimal«, erwiderte Carla. »Ich bin ein paarmal geschlagen worden. Einmal ging es so weit, dass ich dem Kerl sagen musste, dass er aufhören soll.«
»War es schlimm?«
»Nicht wirklich«, entgegnete Carla. »Eigentlich war es bis zu einem bestimmten Punkt sogar sehr erotisch.«
»Großartig. Bist du bereit, noch einen Versuch zu wagen, wenn die Sache sich so entwickelt, wie ich denke?«
»Klar. Bist du dir sicher, dass sie das im Sinn haben?«
»Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber über die Jahre habe ich in diesen Dingen einen sechsten Sinn entwickelt. Ich lasse es langsam angehen und achte auf die Zeichen. Vergiss nur nicht das Safeword.«
Carla nickte. »Ich werde es sagen, wenn es nötig wird.«
Sie gingen wieder in den Wohnbereich der Suite. »Schenk allen ein Glas Champagner ein, Carla«, sagte Ronnie. »Und ihr zwei«, sie sah die Männer an, »setzt euch hin.«
Die beiden Männer ließen sich in die Sessel sinken, während Carla einschenkte. »Ihr hattet bisher das Sagen«, erklärte Ronnie. »Jetzt bin ich dran.« Als keiner der beiden antwortete, wusste Ronnie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. »Ihr schließt nun die Augen. Stellt euch den Rest des Abends vor. Spielt den Abend wie einen Film vor eurem geistigen Auge ab – malt ihn euch genau so aus, wie ihr ihn euch wünscht. Glen, du zuerst. Erzähl mir, was du siehst.« Als Glen zögerte, wurde Ronnie deutlicher. »Los jetzt.«
»Das ist sehr schwierig …«
Carla trat hinter Glens Sessel, schmiegte ihre Brüste an seinen Hinterkopf und strich mit den Händen über sein Hemd. »Ich weiß, dass es das ist, Baby«, murmelte sie. »Erzähl es mir. Schlafen wir miteinander? Ficken wir richtig?«
»Ja, aber vorher …«
»Erzähl es mir, Baby.« Sie beugte sich über seine Schulter und flüsterte ihm ins Ohr. »Sag es mir ins Ohr.«
»Ronnie befiehlt mir, Dinge mit dir zu machen.« Die Worte brachen aus ihm heraus, und er begann zu zittern.
»Was für Dinge? Sag es mir, Baby«, hauchte Carla.
Als er schwieg, ergriff Ronnie das Wort. »Du musst es uns sagen, Glen. Tu es.«
»Oh, Carla. Ronnie zwingt mich dazu, dich zu schlagen. Und sie zwingt Vic dazu, alles mit anzusehen.«
Ronnie kniete sich vor Vic, der noch immer die Augen geschlossen hatte und sich den Abend vorstellte. Sie legte ihre Hände auf seine Schenkel. Sein Körper würde ihr alles verraten, was sie wissen wollte, selbst wenn seine Worte es nicht könnten. »Was siehst du, Vic? Was machst du?« Vic schwieg. »Du musst es mir sagen«, beharrte Ronnie. Sie hatte gehört, was Glen gesagt hatte. »Zwinge ich dich dazu zuzuschauen? Wirst du geil?« Vic schwieg weiterhin. »Schlage ich dich auch?«, drängte sie weiter.
»Nein«, wisperte er.
Ronnie wusste, dass da noch mehr war, aber Vic war nicht in der Lage, es ihr zu offenbaren. »Vic, komm ganz nah an mein Ohr. Jetzt flüstere. Sag: ›Bitte, zwing mich nicht dazu, …‹ und beende den Satz.«
Sie spürte, wie er erschauerte, als er ihr ins Ohr flüsterte. Jetzt wusste sie es. »Ist schon gut, Baby«, hauchte sie. »Ich kümmere mich
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