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Abgrund der Lust

Abgrund der Lust

Titel: Abgrund der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Schone
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Männer haben mich vergewaltigt«, antwortete er seidig, knabberte an ihrer Wange; sein Herzschlag pochte in seinen Fingern, die ihren Arm festhielten, in seiner Brust, die sich an ihren schmalen Rücken presste, in seinem Geschlecht, das den Spalt zwischen ihren Pobacken ritt.
    »Aber ein Mann hat dir Lust bereitet«, hakte Victoria hartnäckig nach.
    Zum Teufel mit ihr .
    »Ja«, bestätigte Gabriel leise.
    Ein Mann hatte ihm Schmerz bereitet; der zweite Mann hatte ihm Lust gebracht.
    Den Schmerz hätte er ertragen können. Die Lust hatte er nicht ertragen. Sie würde Gabriel für immer beflecken.
    Und sie wusste es, diese Frau, die ihm jener Mann geschickt hatte, der die Schichten eines Engels eine nach der anderen abgepellt hatte, bis nichts mehr übrig geblieben war.
    Engel bettelten nicht, aber er hatte Gabriel betteln gemacht.
    Victoria drängte sich gegen Gabriel – um ihn zu sehen, zu berühren, ein Teil von ihm zu sein, der so lange darum gekämpft hatte, allen fernzubleiben. »Ich will es wissen!«
    Gabriel fuhr mit der Zunge die Kontur von Victorias Ohr nach; seine Männlichkeit lag zwischen ihren Pobacken. Die Tränen, die er nicht weinen konnte, tropften aus seinem Geschlecht. »Was willst du wissen, Victoria?«
    »Ich will wissen, was er dir angetan hat.«
    Erinnerung peitschte durch die Hitze des Wassers, das auf seinen Körper und Victorias weiche Haut prasselte.
    Schmerz. Lust.
    »Du hast durch die transparenten Spiegel gesehen, wie Männer ficken, Victoria.« Gabriel füllte ihr Ohr mit seinem Atem. »Willst du, dass ich dir sage, wie es ist, in den Arsch gefickt zu werden? Oder willst du, dass ich dir sage, wie es ist, vergewaltigt zu werden?«
    Tropfnasses Kupfer rahmte Victorias Kinn. »Ich weiß, wie es ist, Teil eines anderen sein zu wollen, Gabriel.«
    In der vergangenen Nacht war sie ein Teil von ihm gewesen und er ein Teil von ihr.
    Die Dunkelheit der Wahrheit leckte an Gabriel, bis er das Gefühl hatte, zu bersten.
    »Einem Mann war ich nicht fern«, sagte er verführerisch.
    Einem Mann war er nie fern gewesen.
    Michael. Michael.
    Eine Weile hatte Gabriel gedacht, auch er könne ein Engel sein.
    Der zweite Mann hatte ihm gezeigt, was er war.
    Con . Fumier .
    »Er hat dir wehgetan, Gabriel.« Dampf ließ Victorias Gesicht verschwimmen. »Ich will die Kränkung wegnehmen.«
    »Und du glaubst, du kannst meine Kränkung wegnehmen, indem du … was tust, Victoria?«, fragte Gabriel leichthin, seinen Atem, seine Hitze, das Wasser teilend, das über seinen Körper strömte. »Indem du dich von mir vergewaltigen lässt?«
    »Ich möchte, dass du mir zeigst, was er dir angetan hat.«
    Wasser tropfte von Gabriels Nase auf Victorias Wange; es kroch zwischen ihre Körper, tanzte auf seiner Eichel und wusch seine Tränen fort. »Über welchen Mann möchtest du etwas wissen, Victoria?«
    »Ich will wissen, was der Mann, der dir wehgetan hat, dir angetan hat.« Victorias Stimme hallte in der Kupferhaube wider, lockte ihn, elektrisierte ihn. »Und dann möchte ich, dass du mir zeigst, was der Mann dir angetan hat, der dich hat um Lust betteln lassen. Ich möchte, dass du mich um Lust betteln machst, Gabriel.«
    Gabriel hatte nicht um Lust gebettelt – er hatte um Erlösung gebettelt. Und dann hatte er um den Tod gebettelt.
    Er wollte nicht, dass Victoria bettelte – nicht Victoria mit ihren hungrigen blauen Augen.
    »Weißt du, wo Männer vergewaltigt werden, Victoria?«, murmelte Gabriel provozierend. Steifes Fleisch schmiegte sich zwischen ihre Pobacken. Seine Brust schmiegte sich an ihre schmalen Schultern und ihren Rücken. Seine Eichel pochte mit jedem Atemzug, jedem Herzschlag. Wasser prasselte auf sie beide ein.
    Es wäre so einfach, sie zu töten …
    »Ja, ich weiß, wo Männer vergewaltigt werden«, sagte Victoria in das Rauschen der Dusche.
    Aber sie wusste es nicht. Männer wurden nicht durch ihren Körper vergewaltigt, Männer wurden durch ihre Seele vergewaltigt.
    Gabriel verdrehte den Oberkörper, griff hinter sich und tauchte die Finger in den Cremetiegel, den Victoria auf die Wannenverkleidung gestellt hatte.
    Wasser perlte auf seinen Fingern, auf der Creme.
    Ein Teil von ihm und dennoch fern von ihm.
    Aber einer Frau wollte er nicht fern sein.
    »Willst du wissen, was ich empfunden habe, Victoria?«, stachelte er sie an. Tötete sie. Tötete sich. »Willst du wissen, wie es ist, in den Arsch gefickt zu werden?«
    »Ja.« Victoria warf den Kopf zurück, schluckte Wasser, schluckte

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