Abofallen im Internet - Kostenfallen im Internet und Mobile Payment
Lastschrifteinzug von Ihrem Konto bezahlen, sollten Sie auf keinen Fall die gesamte Lastschriftrechnung Ihres Anbieters zurückgeben, da dies dazu führen kann, dass der Mobilfunkanbieter Ihren Anschluss sperrt, da auch die berechtigten Gebühren unbezahlt sind. Eine Sperre kann er allerdings erst ab einem offenen Rechnungsbetrag von 75 Euro vornehmen und auch nur dann, wenn Sie zuvor auf die bevorstehende Sperre hingewiesen worden sind.
Sofern Sie Ihre Rechnung per Überweisung bezahlen, sollten Sie den Betrag um die streitigen Positionen kürzen und lediglich den Betrag überweisen, der Ihrem Mobilfunkprovider zusteht. Dies sollten Sie Ihrem Provider zudem schriftlich mitteilen, damit er weiß, auf welche Forderung Sie gezahlt haben. Zudem können Sie im Verwendungszweck der Überweisung vorsichtshalber angeben, dass die Rechnung mit der Nr. 012345 abzüglich der berechneten Leistungen des Anbieters Abzock & Co GmbH bezahlt wird.
Auf der Mobilfunkrechnung sind die „Leistungen“ Dritter explizit als solche aufgeführt. Dort ist auch der vermeintliche Vertragspartner mit angegeben, an den man sich bei Einwendungen wenden muss. Gegenüber Ihrem Mobilfunkanbieter sollten Sie dennoch den Vertragsschluss bestreiten und die Rechnung insoweit beanstanden.
Hierzu können Sie folgendes Musterschreiben verwenden:
120 Musterschreiben an Telefonanbieter
Max Mustermann
Musterstr. 11
12345 Musterstadt
An den Mobilfunkprovider
Ort, Datum
Einwendungen gegen die Telefonrechnung vom … (Rechnungsdatum)
(Kundennummer: …, Rechnungsnummer: …, Buchungskonto: …)
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der oben bezeichneten Angelegenheit wurden mir mit der oben genannten Telefonrechnung Entgelte berechnet, die ich nicht nachvollziehen kann. Es handelt sich hierbei um folgende Beträge: …
Soweit es sich um Dienste handeln sollte, welche von Ihnen erbracht worden sind, erhebe ich hiermit Einwendungen gegen diese Leistungen und den auf sie entfallenden Rechnungsbetrag. Weder wollte ich eine solche Leistung in Anspruch nehmen noch bin ich mir eines solchen Vertragsschlusses bewusst. Insoweit fordere ich Sie auf, einen Nachweis dahin gehend zu erbringen, dass und, wenn ja, zu welchen Bedingungen ein Vertrag mit Ihnen geschlossen wurde. Vorsorglich bestreite ich einen wirksamen Vertragsschluss, erkläre die Anfechtung wegen Erklärungsirrtums, 121 erkläre den Widerruf einer etwaig erfolgten Willenserklärung und erkläre die Kündigung des vermeintlich geschlossenen Vertrags.
Weiterhin fordere ich Sie auf, unverzüglich einen Einzelverbindungsnachweis vorzulegen – sofern noch nicht geschehen – sowie eine technische Überprüfung nach § 45i TKG durchzuführen und mir dessen Ergebnis in Form eines technischen Prüfberichts zu übermitteln.
Sollte es sich um Leistungen Dritter handeln, so fordere ich Sie zudem auf, mir unverzüglich den Namen und die ladungsfähige Anschrift des Anbieters zu übermitteln. Sofern es sich um einen Drittanbieter mit Sitz im Ausland handelt, bitte ich zusätzlich um Benennung der ladungsfähigen Anschrift des allgemeinen Zustellungsbevollmächtigten im Inland.
[Sofern keine Einzugsermächtigung erteilt wurde:]
Den Rechnungsbetrag habe ich um die strittigen Entgelte gekürzt und werde (habe) den unstreitigen Betrag in Höhe von … € unverzüglich überweisen (bereits am … überwiesen).
[Sofern eine Einzugsermächtigung erteilt wurde:]
Ich werde (habe) meine Bank anweisen (angewiesen), den Rechnungsbetrag zurückzubuchen und werde (habe) den um die strittigen Entgelte gekürzten Rechnungsbetrag unverzüglich überweisen (bereits am … überwiesen).
[Sofern eine Einzugsermächtigung erteilt wurde und lediglich geringe streitige Beträge gefordert werden, kommt eine Zahlung unter Vorbehalt in Betracht, um die Kosten für den Widerruf der Lastschrift zu vermeiden:]
Den strittigen Rechnungsbetrag zahle ich ohne Anerkennung einer Rechtspflicht hierzu, gleichwohl rechtsverbindlich, 122 ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage und ausdrücklich nur unter Vorbehalt.
Vorsorglich weise ich darauf hin, dass die vorgebrachten Einwendungen begründet im Sinne des § 45k Abs. 2 TKG sind und eine Sperre daher nicht berechtigt ist.
Sofern gleichwohl eine Sperre Ihrerseits durchgeführt werden sollte, behalte ich mir Schadensersatzansprüche ausdrücklich vor.
Für die Beantwortung meines Schreibens habe ich mir eine Frist bis zum … [Datum] notiert.
Mit freundlichen Grüßen
Max
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