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Abschied ist ein scharfes Schwert. Ein Mordsroman (German Edition)

Abschied ist ein scharfes Schwert. Ein Mordsroman (German Edition)

Titel: Abschied ist ein scharfes Schwert. Ein Mordsroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Boscher
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gemacht. Nun, heute wird der Tod auf meiner Seite sein. Und so schwer kann das mit dem Bajonett ja auch nicht sein. Hab’ das oft genug in Filmen gesehen. Und in Büchern gelesen. Rein, ein wenig rumdrehen, Fuß drauf und rausziehen. Schießen war eh kinderleicht. Jedenfalls auf kurze Entfernung. Hatte das ausprobiert. Noch am Niederrhein. In einem Steinbruch. Narrensicher das alte Zeug. Top in Schuss. Muss’ nur dran denken, tief zu halten. Denn der Rückstoß ist nicht von schlechten Eltern. Das hab’ ich schnell gemerkt. Wenn ich nicht tief halte, zieh’ ich den Lauf hoch und dann geht’s drüber. Aber wenn ich auf die Beine halte, erwisch’ ich zumindest den Bauch. Was ja schon mal ein Anfang ist.
    Als ich wieder bei der Kneipe ankam, war ich bester Dinge. Mittlerweile war der Parkplatz ansprechend gefüllt. Dachte: Seht ihr, es geht doch! Die bloße Vorstellung des Bevorstehenden hatte mich in euphorische Stimmung versetzt. Einen Augenblick lang spielte ich sogar mit dem Gedanken, umzukehren. Schließlich ging es mir wieder gut. Ich hätte es tun können. Aber wo blieb da der Spaß? Also fuhr ich in die kleine Straße hinter der Kneipe, von wo aus ich gut verschwinden konnte, parkte und stieg ich aus. Ich legte die Weste an. Die Handgranaten klirrten leise. Schob mir Opas abgewetztes Messer, das ich auch noch in der Kiste gefunden hatte, in den Gürtel. Schulterte das entsicherte Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett. Ergriff den kühlen Stahl der Maschinenpistole. In diesem Moment hätte ich doch gern’ mehr Munition gehabt, als sich in den Waffen befand. Aber ich hatte die Ersatzmunition in der Kiste gelassen, weil ich nicht dran glaubte, dass ich zum Nachladen kommen würde. Außerdem hatte ich ja die Handgranaten. Und das Bajonett. Das Messer. Mir wurde ganz heiß bei den Gedanken. Jetzt geht’s los! Jetzt geht’s los! Aber erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Und so nahm ich auch noch die Holzlatte und die Farbe zur Hand und machte noch schnell einen letzten Anruf aus der Telefonzelle direkt neben dem Gebäude, in dem die Kneipe war.
    Zunächst verriegelte ich den Eingang der Kneipe, indem ich die Latte unter die Griffe der Türflügel klemmte. Dann sprühte ich mit der Farbe schnell ein paar Hakenkreuze an die Wand, setzte noch ein Tod dem Sozipack hinzu. Ich hielt es zwar für unwahrscheinlich, dass man mich verdächtigen würde. Es sei denn, man erwischte mich auf frischer Tat. Aber eine falsche Spur wird wohl nicht schaden. Schließlich betrat ich die Kneipe durch den Nebeneingang. Ich hatte ja einen Schlüssel. Ging durch den mit Kisten vollgepackten Flur, von dem aus auch die Treppen in Keller und hoch in die einzige Wohnung im Haus, die vom Chef, abgingen, dann stand ich in der Küche. Hallo Hans-Dieter! Ich sprühte ihm Farbe ins Gesicht. Ein lustiger, spontaner Einfall von mir. Als wäre die Sprühdose ein Insektenvernichtungsmittel. Die Küchenschabe schrie mich an. Begriffen, was geschah, hat er aber wohl trotzdem nicht. Ging alles viel zu schnell. Schade eigentlich. Bei ihm brauchte ich nicht tief zu zielen. Ich setzte die Maschinenpistole einfach auf. Drückte ab. Es war kinderleicht. BA-BA BA-BAA BAMM! Schon vorbei, und da, wo zuvor der Schrei rausgekommen war, war nun ein großes Loch. Ein wenig erstaunt registrierte ich die Farben von Hans-Dieters Kopf an der Küchenwand. Gelb, bräunliches Gelb, auch schmutziges Weiß, natürlich auch Rot. Aber irgendwie hatte ich gedacht, dass da mehr Rot sein würde.
    Dann stürzte der Besitzer in die Küche. Was!? Ja, was! BA-BA BAMM! Jetzt hatte ich tiefer gezielt. Die Wirkung war nicht so durchschlagend wie bei Hans-Dieter, aber reichte fürs Erste. Tot war er noch nicht, aber das würde schon noch kommen. Ich zertrat sein Handy. Damit er nicht auf dumme Gedanken kommt. Da ich schon dabei war, riss ich auch gleich das Telefonkabel aus der Wand. Mir fiel ein, was ich noch vergessen hatte, und schloss die Außentür ab. Keine Hintertürchen heute.
    Im Schankraum war, als ich ihn betrat, eine gewisse Unruhe zu bemerken. Kein Wunder. Hatte auch niemand sehen können, was in der Küche geschehen war, so waren die Schüsse nicht zu überhören gewesen. Aber noch war niemand aufgesprungen. Noch wollte niemand seinen Ohren trauen. Nun, wer nicht hören will, muss fühlen . Ich schoss die Bedienung nieder, die gerade eine Tasse Kaffee vor meinen betrunkenen Kollegen vom Nachmittag auf die Theke stellte. Statt Milch und Zucker gab es heute eine gehörige

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