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Abschied von Chautauqua

Titel: Abschied von Chautauqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stewart O'Nan
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* Klappentext
     
    Das Sommerhaus am Lake Chautauqua soll nach einem Todesfall verkauft werden: Ein letztes Mal kommen drei Generationen der Familie Maxwell dort zusammen - um Abschied zu nehmen, einen neuen Anfang zu machen. Stewart O'Nans Seelenporträt ihrer Probleme, Hoffnungen, Wünsche ist ein Meisterwerk: präzise, poetisch und tief empfunden. Diese Menschen vergisst man nicht so bald.
     
    «Stewart O'Nan liebt uns, vergibt uns und beobachtet uns, wenn wir glauben, allein zu sein.» Amy Bloom
     
    Emily Maxwells Mann ist gestorben. Nun soll das Sommerhaus am Lake Chautauqua im Staat New York verkauft werden. Ein letztes Mal trifft die ganze Familie dort zusammen - eine alte Tradition. Eine Woche Ruhe will man, aber die Harmonie ist brüchig, mit Emilys Tochter Meg, der Alkoholikerin, deren Bruder Ken, der beruflich vor dem Absturz steht, seinem schwierigen Sohn Sam und seiner Tochter Ella, die sich unversehens in ihre Cousine verliebt. Nicht zu vergessen: Rufus, der Hund, der seine ganz eigenen Sorgen hat.
     
    «Abschied von Chautauqua» hat magische Qualitäten: Wie der stille See, an dem es spielt, ist es ein glatter Spiegel, unter dessen Oberfläche es strömt und brodelt. «Stewart O'Nan ist ein Meister der Stimmen und menschlichen Lebensrhythmen sowie jener universellen Rhythmen, mit denen sie korrespondieren.» The New York Times
     
    Stewart O'Nan wurde 1961 in Pittsburgh geboren und wuchs in Boston auf. Er arbeitete als Flugzeugingenieur und studierte in Cornell Literaturwissenschaft. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Avon, Connecticut. Für seinen Erstlingsroman «Engel im Schnee» erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis.
     
    Umschlaggestaltung: any.way, Cathrin Günther
    Foto: Michael Little, Trevillion Picture Library
    Foto des Autors: Jürgen Bauer
     
     
    Stewart O'Nan
     
    Abschied von Chautauqua
     
    Roman
     
    Aus dem Englischen von Thomas Gunkel
     
    Rowohlt
     
    Die Originalausgabe erschien 2002
    unter dem Titel «Wish You Were Here»
    bei Grove Press, New York
     
    Redaktion Susanne Aeckerle
     
     
    1. Auflage März 2005
    Copyright © 2005 by Rowohlt Verlag GmbH,
    Reinbek bei Hamburg
    «Wish You Were Here» Copyright © 2002
    by Stewart O'Nan
    Satz aus der New Baskerville PostScript PageOne
    Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck
    Printed in Germany
     
    ISBN 3 498 05034 6
     
    Für Dewey, unseren Rufus
     
     
    Anders als alles
    womit er verglichen wird -
    der Sommermond.
     
    Bashö
     
    Gestern Nacht träumte mir,
    ich sei wieder in Manderley.
     
    Daphne du Maurier
     
     

Samstag
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    Freitag
    Samstag
     
     
* 1
     
    Sie fuhren mit Arlenes Wagen, weil der eine Klimaanlage hatte und Emily sich nicht sicher war, ob der Olds es schaffen würde. Außerdem war Arlenes Wagen größer, ein Kombi, da passten bei der Rückfahrt mehr Sachen rein.
      Emily wusste, dass sie der Versuchung nicht würde widerstehen können. Selbst den kleinsten Verlust fand sie unerträglich - ein in der Spülmaschine angeknackstes Glas, ein im Trockner eingegangener Pullover. Sie würde den Taurus voll alten Plunder packen, für den sie zu Hause keinen Platz hatte. Alles würde im Keller landen und neben dem zweiten Kühlschrank vermodern, der immer noch klirrend voll war mit Henrys Iron Citys. Sie trank kein Bier, doch sie brachte es auch nicht über sich, die Flaschen eine nach der anderen zu öffnen und die schäumende Flüssigkeit in den Ausguss zu schütten, deshalb blieben sie dort stehen, allmählich verrosteten die gewellten Ränder der Kronkorken, und das Gemüse bekam einen metallischen Beigeschmack. Sie wusste, dass sie alles Mögliche aufheben würde, auch wenn Henry über das Durcheinander den Kopf geschüttelt hätte.
      Sie fuhr zum letzten Mal dorthin, sah zum letzten Mal das Sommerhaus. Um den Verkauf würde sich ihr Anwalt - eigentlich der von Henry - kümmern. Sie war dem Mann nur einmal begegnet, letzten Herbst, als sie halb betäubt Henrys Nachlass durchgegangen war. Alles andere hatten sie telefonisch geregelt oder über Federal Express, was ihr verschwenderisch vorkam und vermutlich auf ihre Kosten ging, doch Henry hatte sich dreißig Jahre auf Barney Pontzer verlassen, und in dieser Angelegenheit vertraute sie seinem Urteil mehr als ihrem eigenen.
      Das Sommerhaus lag ungefähr drei Stunden entfernt, je nachdem, wie dicht der Verkehr auf der 79 war. Samstags konnte dort viel los sein. Emily wollte gegen neun

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