Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
versteckt, damit sie mit ihrer großartigen, phantastischen, unbesiegbaren Vulva bloß nicht die Weltherrschaft über die Männer an sich reißen?
In Clarissa Pinkola Estés’ Buch Die Wolfsfrau erwähnt die Autorin ein spanisches Sprichwort: »El habla por en medio de las piernas«: Sie spricht durch die Organe zwischen ihren Beinen. Damit ist die intuitive, schlagfertige, offene Ausdrucksweise einer Frau gemeint, die auch eine fröhliche Art von sexuellem Humor beinhalten kann, frei von falscher Scham, unverblümt und direkt. Damit spielt sie auf die sogenannte Baubo an – jungsteinzeitliche Figurinen ohne Arme und Beine, jedoch mit ausgeprägten Brüsten, Bäuchen und Geschlechtsorganen. In dem Mythos von Demeter und Baubo spricht Baubo durch ihre Vulva und erwirkt dadurch allerlei Veränderungen in der Welt. Baubo, die »Weisheit des Bauches«, plädiert für weibliche, sprachliche Frivolität – wer über Sex spricht, auch veralbernd, spitz, schamlos, befreie sich aus der Opferhaltung, ließe sich nicht mehr in der männerdominierten Welt zum willigen Weibchen machen. Nun denn, speak Baubo!
In anderen Kulturkreisen befasst man sich eher pragmatisch mit der Vulva, so vor allem in jüngerer Zeit in der westlichen Welt, wo das Vulva-Training einen enormen Aufschwung erfahren hat. Die Vulva soll trainiert werden, um enger zu werden, sich einem Lifting unterziehen, damit sie aussieht wie Cher im Gesicht, und es werden Eigenfettaufspritzungen für den G-Punkt angeboten (den es übrigens nicht gibt – aber dazu später mehr), damit das mit dem »vaginalen« Orgasmus doch endlich mal klappt (den es übrigens auch nicht gibt). Und auch sonst wurde den Frauen in diesem Teil der Welt angeraten, ihre Vulva so zu trainieren, dass sie für den Penis gebräuchlich und lustvoll sei, damit der Mann ihnen auf jeden Fall verfalle. Es existieren mehr Tipps auf der Welt, wie eine Frau einen Mann sexuell befriedigt als a) sich selbst oder b) er sie.
Diese Haltung kommt zwar in einem anderen Mäntelchen daher, doch sie ist nicht weniger … sagen wir mal … vulvafeindlich. Denn wem gehört die Vulva eigentlich, und wem sollte sie als Erstes Freude bereiten, bevor sie anderen Freude bereitet?
Genau. Der Besitzerin. Ihnen.
Dürfte ich Ihnen die phantastische Vulva näher vorstellen? Ich weiß, Sie kennen sich schon länger. Vielleicht hat Ihre sogar einen Namen, oder vielleicht kennen Sie genau ihr einzigartiges, schönes Gesicht? Könnten Sie es zeichnen? Ohne hinzugucken? Vielleicht wissen Sie schon genau, wie sich jede Stelle, jeder Millimeter Ihrer Vulva anfühlt, und sind bestens vertraut mit den Eigenheiten und launischen Gegebenheiten: wie sich Ihr Teint verändert, wenn Sie Lust haben, oder nur neugierig sind, wann Ihr Mondtau glitzert und wann er an eine teure Lotion erinnert, und wie lang Ihre zauberhafte Klitoris ist … so um die zehn, elf Zentimeter dürften es schon sein.
Aber fangen wir von vorne an.
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund …
Was für einen herrlichen Mund Sie da zwischen den Schenkeln haben! Als da wären die Vulvalippen, die aus einem doppelten Lippenmund bestehen: dem äußeren und dem inneren. Die äußeren Lippen, die labia maiora, reichen vom Venushügel bis zum Damm (dem kirschenbreiten Abschnitt zwischen Scheideneingang und Darmausgang), sie sind behaart (ab der Pubertät) und bestehen aus hormongesteuertem Fettgewebe, Bindegewebe und einem saugfähigen Blutschwamm. Letzterer füllt sich bei sexueller Erregung. Die Lippen reagieren unter anderem auf Östrogene, die bei Lust durch den Körper rasen, sie heben sich, schwellen an wie zu einem erhofften Kuss und öffnen das Tor zu der zweiten Pforte, den inneren Lippen.
Der äußere Mund ist völlig amoralisch. Diese beiden Lippen reagieren, wie sie wollen, nicht unbedingt, wie Sie wollen – sogar, wenn Ihr Kopf nicht will. Untersuchungen haben zum Beispiel gezeigt, dass die äußeren Lippen von Frauen anschwellen, wenn sie Pornos sehen – auch wenn ihnen die Pornos keine innere, mentale Erregung brachten oder sie den Inhalt sogar ablehnten!
Und wann fangen die beiden sonst noch an zu puckern? Etwa wenn der innere Hormonspiegel grad mal wieder umschaltet und eine Runde Östrogene freisetzt. Die gucken als Erstes, ob untenrum noch alles im Lot ist und blasen den Mund kurz mal auf. Das gibt dann dieses herrliche, puckernde, warme Gefühl. Sie haben das sicher schon erlebt, frau rutscht unruhig auf dem Stuhl herum und fragt
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