Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
ließ man(n) sich im antiken Orient von gemeinen Käfern schmerzhaft beißen, damit das Glied anschwoll. Na, das nennt sich doch Einsatz!
Das Vulvaverbot griff auf vielerlei Art um sich. Es wurde strengstens untersagt, sich mit ihr zu beschäftigen: nicht anfassen, nicht angucken, nicht darüber reden. Zur Unterstützung wurde der gesamte Bereich der Vulva als »Scham« deklariert. Scham kommt von schämen. Hatten Frauen erstmalig Sex, verloren sie ihre »Unschuld« und wurden somit schuldig. Der Phallus dagegen erwuchs zum Stolz des Mannes, zum »besten Stück«. Was Marken und Begriffe so alles bewirken können.
Die Vulva verbrachte die vergangenen Jahrhunderte in tiefer Dunkelheit, der Vagina wuchsen sogar Zähne, die manche Herren bis heute fürchten.
Sigmund Freud ließ den Mythos der Vagina dentata, der »bezahnten Vagina«, wieder aufleben, als er die Kastrationsangst des Mannes beschrieb, die diesen bisweilen beim Liebesakt befällt – Freud orientierte sich an den Legenden Südostasiens, nach denen rachsüchtige Frauen ihre Partner nach dem Sex mit dem zweiten Lippenpaar verspeisen würden. Auch im europäischen Mittelalter wurde die Mär von dem schnappsüchtigen Schoß in die tiefgläubige Welt gesetzt – es sollte Männer davon abhalten, mit fremden Frauen zu schlafen. Eine hübsch fiese Behauptung der (Auf)Kläriker.
Sind wir wirklich schon aufgewacht? Oder ist »da unten« noch immer eine verbotene Zone, bewacht von Mythen, verspießten Vorurteilen und religiös motivierten Sanktionen?
Die einzige Vagina, die zum Beispiel das Christentum offiziell akzeptierte, war eine nicht-funktionierende, nämlich die der sagenhaften, angeblich unberührten Jungfrau Maria. Sex stand völlig außer Frage, nein, nein, weiblicher Sex und göttliche Weihen gehörten nicht zusammen, so als ob man dem armen Jesuskind nicht zumuten wollte, diesen Eingang zu nehmen, heraus ging es aber nicht anders.
Jungfräuliche Empfängnis, das gibt es übrigens heutzutage auch, vor allem bei Teenagern, die beim Petting etwas zu … nun ja … unachtsam sind. Es ist eine biologische Tatsache, dass ein Samenfädchen sogar durch das Hymen, das Häutchen aller Keuschheit, schlüpfen kann. Dort ist ein winziges Löchlein in der Membran, irgendwo muss das Mensesblut ja raus. Und man kennt diese biestigen Samenfädchen, die schwimmen schneller als Flipper, wenn sie ein nach Maiglöckchen duftendes Ei wittern, und sie finden noch das kleinste Schlupfloch.
Wer weiß, ob der Heilige Geist nicht vielleicht ein ungestümer Jüngling war, der sich aufgeregt auf Mariens Schoß ergoss? Frauen sind sowieso gut darin, allerlei Ausreden zu erfinden, und der Seppl glaubte Maria die Story von der Stimme, die in sie hineinfuhr und …
Doch ignorieren wir die theologischen Thesen, die nur zu dem Quatsch führten, keusche Frauen seien das einzig Wa(h)re – zurück zur Vulva, die definitiv älter ist als alle Religionen zusammen und sicherlich auch weit mehr Menschen glücklich gemacht hat.
Obgleich, es gibt sie auch, die Vulva des Krieges: Es sollen die Geschlechtsteile diverser Damen – angefangen von Helena von Troja bis hin zu den Mätressen der diversen Sonnenkönige – gewesen sein, die die einmal darin umhüllten Herren dazu trieben, irgendwelche Kriege anzuzetteln. Entweder um in die Vulva zu gelangen oder um die Vulva zufrieden zu machen (och, komm schon, Schätzchen … ich würde so gern Preußen haben, wenn du mich nur ein kleines bisschen lieb hast …). Erstaunlich. Hörte man schon mal von einer Frau, die wegen eines Phallus irgendwo einmarschiert wäre?
Je nach Kulturbereich hat die Vulva eine Mystifizierung erfahren, mal wurde sie dem Mond, mal der Erde, dann dem Wasser zugeordnet. Ihrem im Yin-Palast (der Vagina) gebildeten Saft, poetisch Mondentau oder Mondblumengewässer genannt, sagten die einen (etwa die Lehren des chinesischen Tao und des indischen Tantra) eine magische Wirkung nach – ihre Heilkraft biete quasi Unsterblichkeit, und jedem Mann sei nur wohl geraten, regelmäßig davon zu trinken: Cunnilingus als perfektes Anti-Aging-Mittel.
In Neumexiko sah man(n) das anders, da drohte jenen Blindheit, die von den Säften einer Frau kosteten. Im alten Arabien dagegen war man überzeugt, die Energie, die eine Vulva auf Mann und Frau freisetzte, sei die zweitgrößte des Universums. Die größte ist selbstverständlich Allah.
Aber danach kommt gleich die Vulva. Ob man deshalb die Frauen unter Schleiern
Weitere Kostenlose Bücher