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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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VERRÜCKT . Ich wollte nicht den ganzen Tag Toris Sarkasmus und ihr Gerede über Zeitschleifen und Thermodynamik ertragen. Ich wollte nichts von der Panik hören, die der Schwachkopf jedes Mal bekam, wenn er auf die Jungentoilette ging.
    Ich hatte selbst genug Probleme. Ich wollte lachen und bei anderen übernachten und in Chemie Fratzen vor den Reagenzgläsern schneiden, in denen das Kinn megagroß erscheint, wenn man den richtigen Blickwinkel erwischt. Ich wollte eine coole Freundin finden, mit der ich rumhängen konnte.
    Aber niemand, der wirklich cool war, würde einen Fuß in ein Haus setzen, das aussah wie eine riesige Ziegelsteinratte, die zur Hälfte von einer noch riesigeren Katze auf einem noch viel riesigeren Wohnzimmerteppich auseinandergenommen worden war.
    Echten Freunden machten die Ringe auf der Tischplatte nichts aus, redete ich mir hoffnungsvoll ein. Vielleicht wurde doch noch alles gut. Vielleicht machte meine tolle Persönlichkeit ja die Verschrobenheit meiner Schwester wett. Vielleicht sollte ich nächste Woche jemanden zu uns einladen.
    Ich überlegte mir, was ich sagen könnte: Hallo! Hast du Lust, uns zum Tee zu besuchen? Wir haben übrigens zwei halbwüchsige Tiger zu Hause.
    Ich betrachtete die Tiger mit einer Mischung aus Stolz und Sorge. Das war mein zweites Problem: Ich liebte sie über alles, aber wilde Tiere im Haus zu haben war nicht gerade normal.
    Pommes schnarchte leise. Ich beobachtete, wie er in seinem Tigertraum mit dem Hinterbein zuckte, und schmolz dahin wie ein Eis in der Sonne. Das passiert einem oft, wenn man Tigerjunge im Haus hat, das könnt ihr mir glauben.
    »Ob Pommes wohl vom Dschungel träumt?«, fragte ich. Ich stellte mir vor, dass die beiden kleinen Tiger tief im Inneren Erinnerungen an Papageien und Orchideen und Mangroven abgespeichert hatten.
    Papa kam aus seinem Büro, und der Geruch von heißen Fotos breitete sich in der Küche aus. Wenn er da war, roch das ganze Haus wie ein Fotoentwicklungsgerät.
    »Pommes hat den Dschungel zu früh verlassen, um sich daran erinnern zu können«, sagte er und kratzte sich am Nacken, wo er ein paar böse Insektenstiche hatte. »Ich für meinen Teil erinnere mich im Augenblick etwas zu gut an den Dschungel. In Malaysia gibt es Stechmücken, die so groß wie Wellensittiche sind!«
    »Mein armer Schatz«, gurrte Mama und gab Papa einen langen, innigen Kuss durch seinen Bart. Die ewige Knutscherei meiner Eltern ist wirklich total peinlich. Es war immer ein Albtraum, wenn sie zu den Elternabenden in der Grundschule gingen – nun, jedenfalls das eine Mal, als Papa zufällig mal bei einem Elternabend im Lande war –, und mir wird jedes Mal schlecht, wenn ich daran denke, dass sie irgendwann zum Elternabend an der Forrests gehen müssen. Aber vielleicht muss Mama Papa ja deshalb so oft küssen, weil er nur selten zu Hause ist.
    »Pommes träumt nicht vom Dschungel«, sagte Mama, als sie sich – endlich – von Papa löste. »Er träumt davon, Terry Tanner aufzufressen!«
    Terry Tanner, der Dieb mit dem Privatflugzeug und der dusseligen Frau, die Pommes und Mayo um ein Haar hätte verhungern lassen, war im Moment Mamas Lieblingsthema. Nachdem monatelang Telefongespräche geführt und Beweise gesammelt worden waren, stand der Mann nun endlich wegen Tierschmuggels vor Gericht. Wir hofften sehr, dass der Urteilsspruch lauten würde: Gehen Sie ins Gefängnis! Begeben Sie sich direkt dorthin, gehen Sie nicht über Los und ziehen Sie keine 200 Pfund ein!
    »Hallo, Papa!« Tori kam vom Garten herein, wo sie mit der Schaufel ekelige Tigerhäufchen vom Rasen entfernt hatte. »Du stinkst! Hoffentlich sind deine Fotos wenigstens gelungen.«
    »Guten Morgen, Tori«, sagte Papa freundlich. »Du stinkst auch. Und die Fotos sind wirklich gelungen. Einer von den Affen, die ich fotografiert habe, sieht dir sogar ein bisschen ähnlich.«
    Ich musste kichern. Tori fuchtelte mit ihren Fingern vor meiner Nase herum, bis ich zu kreischen anfing.
    »Okay«, sagte Mama und klatschte in die Hände. »Die Tiger brauchen Bewegung. Hasi auch. Ab mit euch nach draußen!«
    Tori schnappte sich die Leinen, während ich Pommes mit dem Fuß anstupste. Seine Ohren zuckten, und er schlug mit dem Schwanz. Mayo hob träge eine Pfote und fuhr eine einzelne Kralle aus.
    »Kommt schon, ihr zwei!«, sagte ich. »Gassi, Gassi!«
    Es gab einen dumpfen Rums, gefolgt von einem Jaulen. Der halbe Kaffee schwappte aus Mamas Tasse in ihre Müslischüssel. Hasi war bei ihrem

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