Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Knall. Diesmal schrien alle, nicht nur Daniel Dingle. Und dann sahen wir hinter Mama das Dach unseres Hauses hochfliegen wie den Verschluss einer Colaflasche, und eine Rauchwolke verdunkelte den Himmel.
    Ich starrte wie betäubt in die Höhe. Mein Gehirn hatte Mühe, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Da waren Flammen. Da war Hitze. Da war ein Höllenlärm. Trotzdem war ich mir sicher, dass nichts davon wirklich geschah, weil solche Sachen normalen Leuten wie mir einfach nicht passieren. Es konnte gar nicht wahr sein!
    Als unser Dach kurz darauf nicht weit von uns entfernt in den Wald krachte, kamen wir alle schlagartig zur Besinnung. Irgendjemand rief: »Weg hier!« Und eine dünne, bebende Stimme – vielleicht war es meine – fragte inmitten des ganzen Rauchs und Getöses: »Ist … unser Haus gerade in die Luft geflogen?«
    Fortsetzung folgt …

Nachwort
    von Chris Brown, Leiter von Tooth ’n’ Claw , dem größten Tiertrainingszentrum für Film, Fernsehen und Werbung in Großbritannien
    In meiner Kindheit war ich, genau wie Tori und Taya in diesem Buch, von wilden Tieren umgeben. Einmal hatten wir gleichzeitig drei Schimpansen, zwei Löwen, einen Bären und eine faule Pythonschlange zu Hause. Für meine Schwester und mich war es die normalste Sache der Welt, morgens mit einem Löwen am Fußende des Betts aufzuwachen. Für die meisten Kinder ist das natürlich nicht normal.
    Ihr fragt euch vielleicht, wie man überhaupt dazu kommt, wilde Tiere großzuziehen. Nun, die Tiere in Safari-Parks bekommen viele Junge, die in Gefangenschaft überleben, in freier Wildbahn jedoch niemals überleben würden. Deshalb muss sich jemand um sie kümmern, denn ihre leiblichen Mütter sind nicht in der Lage, einen ganzen Wurf durchzubringen. Wir gehörten zu den ausgewählten Familien, denen diese verantwortungsvolle Aufgabe anvertraut wurde.
    Heute bin ich allerdings froh, dass ich morgens die Augen aufschlagen kann, ohne dass mir ein wildes Tier auf den Kopf springt …

Wollt ihr noch mehr über Tiger wissen? Hier sind einige der Fragen, mit denen Joe mich gelöchert hat:
    Wer ist größer, Tiger oder Löwe?
    Der Tiger! Tiger sind die größten Raubkatzen der Welt, und die größten von ihnen können mit Schwanz bis zu drei Meter lang sein.
    Warum haben Tiger so ein auffälliges Fell?
    Damit sind sie in den licht- und schattenreichen Gebieten, in denen sie leben, gut getarnt.
    Vor wem müssen sie sich denn verstecken?
    Eigentlich müssen ausgewachsene Tiger vor keinem anderen Tier Angst haben … Sie verstecken sich vor allem, um sich an ihre Beute heranpirschen zu können.
    Sind alle Tiger gestreift?
    Ja, aber ganz unterschiedlich – so wie jedes menschliche Gesicht anders aussieht, so sind auch die Streifen jedes einzelnen Tigers ganz verschieden. Daran kann man sie gut auseinanderhalten.
    Und wo leben sie?
    In ganz verschiedenen Gegenden, zum Beispiel in tropischen Regenwäldern, Grasland, Sumpfgebieten und Nadel- und Laubwäldern in Asien. Die meisten wilden Tiger gibt es in Indien.
    Was fressen Tiger?
    Am liebsten mögen sie größere Huftiere, also zum Beispiel Wildrinder, Hirsche, Wildschweine oder Antilopen. Mit einer einzigen Mahlzeit kann ein Tiger ungefähr zwanzig bis dreißig Kilo zu sich nehmen – wenn er ganz viel Hunger hat, sogar bis zu vierzig!
    Was machen Tiger den ganzen Tag so?
    Nicht viel, sie sind nämlich hauptsächlich nachtaktiv. Tagsüber ruhen sie sich im Schatten aus. Nachts oder in der Dämmerung jagen sie und legen dabei mitunter große Strecken zurück. Sie können auch wahnsinnig hoch springen, theoretisch über einen stehenden erwachsenen Mann, und sind wohl die einzigen Katzen, die wirklich gerne schwimmen.

Lucy Courtenay hat schon als Pressesprecherin, Sängerin, Porzellanhändlerin, Lehrerin und Lektorin gearbeitet. Dann fing sie, einer Eingebung folgend, an, Kinderbücher zu schreiben. Sie besitzt ein winziges Arbeitszimmer mit undichtem Dach und Blick auf den Garten, in dem sie viel zu viel Zeit damit verbringt, über ihre eigenen Witze zu lachen. Neben Singen, Fernsehen und Lesen ist Pilze sammeln Lucys Lieblingshobby (allerdings rührt die schlauerweise niemand aus ihrer Familie an). Die Autorin lebt mit Mann und Kindern, den beiden Fischen Timothy und Sonic, einer Katze namens Krümel und ihrem imaginären Hamster, genannt Rhabarber, in England.

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