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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
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lahmgelegt. Ansonsten geht es ihr ganz gut.
Herr Spechtler ist noch nicht aufgetaucht. Alvers und Kopte wurden verhaftet, sie
sitzen im Untersuchungsgefängnis in Hamburg. Der ›Rote Drache‹ gehört den beiden
und dieses Bürohaus auch. Seiler ist vorerst abgetaucht, Rüdinger zeigte sich überrascht,
aber kooperativ. Frau Jansen hatte einen Zusammenbruch, ist im Krankenhaus und wird
dort rund um die Uhr bewacht.«
    Tauner schnaubte.
»Natürlich ist Rüdinger kooperativ, der ist Anwalt, der wird zusehen, dass er die
Schuld auf den anderen ablädt.«
    Die Diekmann-Wachte
wedelte mit der Hand, weil sie nahe dran war, den Faden zu verlieren. »Wartet mal,
ich kriege es immer noch nicht richtig zusammen. Bärlach hat doch vermutlich Jansen
erschossen! Und jetzt hat er versucht, es Ehlig unterzuschieben. Warum sollen jetzt
alle verhaftet werden? Und warum wird die Jansen bewacht? Hab ich was verpasst?«
    Tauner versuchte
sich aufzusetzen, ohne seinen verletzten Arm zu Hilfe zu nehmen, und musste schnell
feststellen, wie hilflos er war. »Einige Dinge können Sie noch nicht wissen«, sagte
er und hatte selber Mühe, den Faden nicht zu verlieren. »Nachdem Klaus Ehlig Nationaltrainer
geworden war, hat er einige sehr lukrative Werbeverträge bekommen, hat mir Frau
Ehlig in der Nacht noch erzählt. Wir reden hier von ein paar Millionen Euro. Eine
Reisegesellschaft, eine große Baumarktkette, ein amerikanischer Sportbekleidungskonzern
und ein Kaugummihersteller. Und offenbar haben die anderen ihre Anteile eingefordert.
Und offenbar laufen deren Geschäfte nicht ganz so gut zurzeit, wie sie es dargestellt
haben.«
    »Anteile?« Die
Staatsanwältin sprach das Wort aus, als wäre es ein ekelhafter Wurm, der durch ihr
Essen kroch.
    »Ja, die haben
sich alles geteilt. Die haben sich geschworen, sich gegenseitig immer zu helfen
und alles zu teilen. Und ausgerechnet diesmal wollte Ehlig nicht teilen, weil er
der Meinung war, dass er seit Jahrzehnten sowieso immer das Meiste abgab. Das verstieß
aber gegen deren Kodex. Außerdem hielt er anscheinend Jansen vor, dass der sowieso
nur ein Schmarotzer sei, jedenfalls hat Frau Ehlig das so mitbekommen, und Seiler
hat das ja auch ausgesagt, nur dass wir es falsch ausgelegt hatten, weil es gut
in unser falsches Bild passte.«
    »Weil du es kaum erwarten konntest,
den Ehlig einzubuchten«, unkte Pia.
    Tauner hatte
keine Kraft, sich dagegen zu wehren, und außerdem hatte sie recht. »Die haben so
etwas eigentlich immer nur unter sich besprochen. Außerdem hatte Klaus Ehlig in
letzter Zeit öfter wieder Kontakt mit Frau Jansen gehabt, die seine Jugendliebe
war. Kürzlich fand Frau Ehlig einen Brief, der belegt, dass Ehlig der Vater von
Jansens zweitem Sohn ist. Offenbar hat er ihm das sogar gesagt, immer ehrlich miteinander,
diese feinen Jungs. Das hat bei Jansen das Fass zum Überlaufen gebracht, er rief
die anderen Jungs zusammen und sie haben beratschlagt, wie sie es anstellen könnten,
den Abtrünnigen zu bestrafen; anscheinend kommt noch dazu, dass sie nie vergessen
haben, dass Ehlig damals den Heiligmann angeschleppt hatte. Es muss in den letzten
zwei Monaten vor der EM einige Treffen gegeben haben, ohne Ehlig und ohne Heiligmann,
aber mit Bärlach, einige Angestellte von Kopte und Alvers haben dazu schon ausgesagt.
Und so hat Jansen um die Vorverlegung der Pressekonferenz am Tag des Testspiels
gebeten, jemand vom ZDF konnte sich an den Anruf erinnern. Dann hat er das Hotel
Weißer Hirsch angerufen und das Zimmer gebucht. Seiler vom DFB war eingeweiht, der
rief Bärlach an, welcher in Dresden wartete. Dieser Seiler muss es auch gewesen
sein, der die Pistole aus Achtermanns Schützenverein gestohlen hat, der ging dort
offenbar ein und aus, was der liebe Herr Achtermann und sein Vereinsvorsitzender
wohl vergessen hatten aufzuschreiben.«
    »Die haben
es so erklärt, dass beide Seiler hießen und versehentlich als eine Person geführt
wurden«, erklärte Pia.
    Die Staatsanwältin
erhob sich von ihrem Stuhl und stemmte sich auf die Tischplatte. »Also ging es darum,
Ehlig umzubringen.«
    »Ja!«
    »Aber die Tabletten? Und der Zusammenbruch
von Jansen?«
    »Tja«, Tauner hob den gesunden Arm
ein wenig, ließ ihn sogleich wieder fallen. »Jansen ist eben auch nur ein Mensch.
Er wusste, was passieren sollte, und offenbar hatte er Skrupel oder Angst, schließlich
waren sie vierzig Jahre lang so was wie Freunde. Er sollte schließlich das Auto
fahren. Offenbar hat er selbst die Tabletten

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