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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
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sich kurz Zeit, bevor er
ausstieg, die ihm fremde Waffe zu überprüfen, konnte keine Auffälligkeit erkennen,
welche die Funktionstüchtigkeit einschränkte, sogar Munition war im Magazin. Tauner
schnaubte wütend über so viel Arroganz. Dann lief er los.
    Sein eigener Dienstwagen parkte
auf dem Gehweg vor seiner Haustür, das Auto war leer. Tauner sah nach oben, suchte
die Fenster seiner kleinen Behelfswohnung, sah blaues Flackern, der Fernseher war
an. Plötzlich lautes Tröten und Geschrei rings um ihn. Raketen stiegen in die Luft,
Böller wurden gezündet. Tauner schüttelte den Kopf, hastete die Treppe hoch. Im
Treppenhaus kamen ihm Leute entgegen, sie schrien und lachten, wollten ihn umarmen,
bemerkten nicht einmal die Pistole in der Hand. Tauner vergaß jede Vorsicht, stürzte
zu seiner Wohnungstür, rammte den Schlüssel ins Schloss, drückte sie auf und stürmte
hinein.
    »Nicht Falk!«, schrie Frau Ehlig,
dann krachte ein Schuss.
    Tauner war, als hätte ein Vorschlaghammer
seinen rechten Arm zerschmettert. Er kippte nach rechts, konnte die Waffe nicht
mehr halten.
    »So kommt doch
eins zum anderen!«, sagte Bärlach laut, um den Fernseher zu übertönen. In beiden
Händen hielt er jeweils eine Pistole. Die Ehlig hockte zusammengekauert in Tauners
altem Sessel. »Frau Ehlig war so nett, mir ihre Waffe zu borgen. Nun kann ich sie
mit deiner Waffe erschießen und dich mit ihrer und deine Kollegen werden sich einen
Reim darauf machen müssen! Wer möchte der Erste sein?«
    Tauner sackte
zu Boden, versuchte, an die Pistole zu kommen, doch Bärlach sah es, eilte leichtfüßig
herbei, nahm ihm die Waffe weg und steckte sie in seinen Pistolenhalfter. Er trug
Gummihandschuhe, Schuhüberzieher und ein Haarnetz. Nun schloss er die Wohnungstür.
    »Du zorniger
kleiner Mann mit deinem traurigen, kleinen Leben!«, sagte er dann zu Tauner. »Manchmal
war es richtig amüsant, dich reden zu hören. Und ob du es glaubst oder nicht, du
bist so leicht zu manipulieren, leichter als jeder andere. Ich glaube, ich leg erst
die kleine Frau um, das wird dich wohl noch zorniger machen, was?« Bärlach wandte
sich um und richtete die Waffe auf Frau Ehlig.
    Im nächsten Moment wurde Bärlachs
Arm zur Seite geschleudert und die Waffe flog davon. Den Knall realisierte Tauner
kaum. Bärlach schrie vor Schmerzen, starrte seine verletzte Hand an, wusste im Schock
nicht gleich zu reagieren, dachte nicht mehr an die Waffe in seiner Linken.
    »Lass die Waffe sofort fallen, sonst
schieße ich dir auch noch die andere Hand weg!«, drohte Uhlmann, der mit vorgehaltener
Waffe aus Tauners Küche kam. »Ich bin stinksauer. Wegen dir habe ich das ganze Spiel
verpasst!«
    Bärlach ließ die Waffe fallen und
Uhlmann stürzte sich auf ihn. Frau Ehlig huschte zu Tauner, tat ihm in ihrer Panik
mehr weh, als dass sie ihm half oder ihn trösten konnte. Tauner versuchte sich hochzurappeln,
um wenigstens anzudeuten, dass er Herr der Lage wäre.
    »Ich habe die ganze Zeit über einen
coolen Spruch nachgedacht«, sagte Uhlmann und presste Bärlach mit seinem Knie auf
dessen Rücken auf das Bett. »Aber mir ist keiner eingefallen.«
    »Du hättest sagen können, dass er
sich ohne Hände vor dem Spiegel keinen mehr runterholen kann«, stöhnte Tauner und
wünschte, er wäre liegen geblieben.
    »Das wäre wirklich ein guter Spruch
gewesen«, murmelte Uhlmann. Notdürftig verband er Bärlachs Hand mit dem Kopfkissenbezug.
    »Ihr redet nur dummes Zeug, damit
ihr nicht heulen müsst, hab ich recht?« Frau Ehligs Blick haftete streng an Tauners
Augen, sie selbst schien nicht recht zu wissen, ob sie lachen oder weinen sollte.
    »Mir geht’s echt beschissen!«, murmelte
Tauner und presste seine linke Hand auf die Wunde. Blut quoll zwischen seinen Fingern
hervor. Frau Ehlig opferte ihr Halstuch, um die Blutung zu stillen. Tauner schloss
die Augen vor Schmerzen. »Wenn er wenigstens so schlau gewesen wäre, mich gleich
zu erschießen«, stöhnte er, »aber solche Idioten wie der müssen immer erst noch
quatschen, um zu zeigen, wie toll sie sind. Was führt dich hierher, Hans?«
    »Ich habe mir
erst gedacht, warum der Ehlig am Tatort einen Kaugummi ausspuckt, und eine Minute
später an der Brücke noch einen. Hat er zwischendurch einen Neuen ausgepackt, bevor
er seinen Freund erschießt? Das konnte ich nicht glauben. Und als du sagtest, jemand
müsste sich um die Schober kümmern, hat Bärlach sich gleich freiwillig gemeldet,
das war mir suspekt, hab so ein schlechtes

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