Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
sie hier in der Küche standen. „Ich habe übrigens auch einen Zauberspruch gefunden, damit eine Mahlzeit gut wird. Soll ich ihn ausprobieren?“
„Tu jetzt nichts Seltsames, sondern koche.“
„Dann muss ich wissen, was ich als Nächstes tun soll.“
„Gut. Verteil die Zwiebelscheiben im Bräter, gib den Knoblauch mit der Butter dazu und leg das angebratene Fleisch darauf“, sagte er. „Danach werden wir die Gewürze und den Rum hinzufügen.“
Melody nickte und befolgte seine Anweisungen. Nur leider ließ sie den Braten so schwungvoll aus der Pfanne in den Bräter fallen, dass Knoblauch und Butter wieder raus spritzten. „Ups.“ Sie stellte die Pfanne in die Spüle und leckte sich die Finger ab. „Mhhhm.“
Logan nutzte die Gelegenheit und wischte ihr einen Spritzer von der Schläfe, und bevor Melody reagieren konnte, hatte er ein Stückchen Knoblauch aus ihrem Ausschnitt geangelt. Plötzlich hielten sie inne und sahen einander an. Melody erinnerte sich, wie sie kribbelnde Wellen überlaufen hatten, als er sie zwischen den Brüsten berührt hatte. Logans Blick drang so tief in sie ein, dass sie annahm, er habe erraten, was in ihr geschah.
Es war Shane, der den Bann brach. „Verrückte Mel“, sagte er.
Ihr Lachen kam ihr selbst hohl vor. „Ja, verrückt, das bin ich.“ Weil sie wollte, was sie nicht haben konnte.
Logan, der ein wenig betäubt dreinschaute, nickte und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, als wolle er feststellen, wie lang seine Bartstoppeln waren.
Melody berührte ihn und stellte fest, dass sein unrasiertes Kinn zugleich kratzig und weich war, ebenso seidig wie rau. Liebenswert. Ganz so wie der Rest von ihm, außen rau, aber im Innern weich und warm. „Du solltest dir einen Bart wachsen lassen“, sagte sie, trat zurück und holte tief Luft, um sich zur Ordnung zu rufen.
Logan schüttelte heftig den Kopf, als wolle er wieder einen klaren Kopf bekommen. „Dann sehe ich aus wie ein Ganove.“
„So könntest du nie aussehen.“
Er lachte laut auf. „Genau. Fangen wir mit den Klößen an.“
„Und dann ist der Nachtisch dran?“, fragte Shane.
Logan grinste ihn an. „Ja. Und falls es mit dem Kirschauflauf nicht klappt, hole ich dir bei der Tankstelle ein Eis.“
Nachdem der Braten im Ofen war, entschuldigte sich Logan, weil er noch etwas erledigen musste, und verschwand. Shane ging raus und schaukelte im Hof, wo ihn Melody durch das Fenster sehen konnte. Sie war froh, eine Weile allein zu sein, und begann die Küche aufzuräumen.
Was für ein Chaos! Zehn Töpfe für eine Mahlzeit, die man doch angeblich mit nur einem zubereiten konnte. War das vernünftig? Es musste, dachte sie, eine einfachere Möglichkeit geben. Und eine schnellere. Melody sah nach dem Braten. Sie hatte gewaltigen Hunger, aber es würde noch Stunden dauern, bis er fertig war. Also zuckte sie die Achseln, stellte die Temperatur höher und fing an zu spülen.
Es gefiel ihr, dass Logan sich am Wochenende nicht rasierte. Folglich war er nicht nur der Anzug-und-Krawatte-Typ, sondern er besaß auch eine andere Seite. Er sah aus wie jemand, mit dem man es sich gemütlich machen wollte … mit der Sonntagszeitung … im Bett.
Ein plötzlicher Schrei riss Melody aus ihren Gedanken. Sie sah aus dem Fenster und rannte los.
Shane hing mit dem Kopf nach unten auf der Schaukel, ein Bein in unnatürlichem Winkel abgeknickt. Oh Gott! Als sie ihn herunterholte, kam Jessie angerannt, die Shanes Schreien ebenfalls gehört hatte. „Ruf einen Krankenwagen“, sagte Mel. Sie achtete darauf, das Bein des Kleinen nicht zu bewegen, legte seinen Kopf auf ihren Schoß und hielt ihn fest, bis der Krankenwagen kam.
Sie war so konzentriert auf ihn, dass die Sanitäter den Rauch, der aus ihrem Küchenfenster drang, noch vor ihr bemerkten und sofort die Feuerwehr riefen.
Als Logan zurückkam, standen zwei Feuerwehrwagen und ein Krankenwagen in seiner Einfahrt. Shane lag neben den Fahrzeugen auf einer Bahre. Er sprang aus seinem Auto, schrie „Nein!“ und rannte zu seinem Sohn. „Alles in Ordnung, Kumpel? Sag mir, wo tut es weh?“, fragte Logan atemlos und kniete sich neben ihn.
„Es ist nicht so schlimm“, sagte Melody, die an Shanes Seite war. „Wahrscheinlich hat er sich etwas verrenkt. Wir haben nur auf dich gewartet, damit du mit ins Krankenhaus fahren kannst. Das Essen ist verbrannt, und meine Küche auch, glaube ich.“
„Aber es ist niemand verletzt, Gott sei Dank.“ Logan drückte seinem Sohn die Hand,
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