Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
Veranstaltung ließen immer mehr nach. Sicher, sie hatte sich so aufwendig zurechtgemacht, um für HXE TV und ihre Sendung zu werben, denn die Kitchen Witch war wirklich ein Hit, und sie wollte alle davon überzeugen. Aber sie hatte auch vorgehabt, Logan zu beeindrucken, und jetzt war er zu beschäftigt damit, Daddys Darling zu unterhalten, um es überhaupt zu bemerken.
Sie kam sich vor wie ein Kind, das immer wieder übersehen wird, und hasste dieses Ringen um Anerkennung, das langsam so anstrengend wurde wie das Ringen nach Luft. So sehr sie einmal gewünscht hatte, dass ihre Eltern sie „sahen“, wünschte sie sich jetzt, dass Logan das tat. Sie wollte … sie wollte, dass er sie im Arm hielt und mit ihr über die Tanzfläche schwebte, als sei sie die einzige Frau in seiner Welt, und wäre es auch nur für kurze Zeit. Sie wollte, dass er nur sie sah.
Wie dumm sie doch war.
Nach außen hin fühlte sich Melody wie eine Prinzessin, wie früher, wenn sie sich mit den Kleidern ihrer Mutter verkleidet hatte, aber jetzt war sie nicht mehr so klug, wie sie damals gewesen war. Damals hatte sie sich zumindest nicht eingebildet, dass ihre Träume wahr werden würden, auch nicht für kurze Zeit.
Sie und Logan passten einfach nicht zusammen, und Tiffany bewies das. Tiffany war ein Hai, Melody eine Maus. Und selbstverständlich konnte ein Hai eine Maus einfach schlucken. Also mochte der Geschäftsmann die Intrigantin bekommen. Sie hatte sich ja immerhin selbst, tröstete sich Mel.
Sie war eine Hexe, die im Fernsehen Magie wirkte. Sie war keine Versagerin - jedenfalls nicht, was das Berufliche anging -, aber sie hatte von Anfang an gewusst, dass sie und Logan keine Zukunft hatten. Also würde sie sich bald nach einer neuen Wohnung umsehen müssen.
Melody entschuldigte sich bei Westmoreland, tat so, als müsse sie die Damentoilette aufsuchen, und ging Stattdessen zur Garderobe. Sie hatte für diesen Abend genug.
Nach dem unfreiwilligen Tanz musste Logan sich immer wieder sehr zusammenreißen, Tiffany nicht zu erwürgen. Er wollte zu Melody, sie in seine Arme reißen und bis in den Morgen mit ihr tanzen. Er wollte sie berühren, mit ihr sprechen. Er wollte … alles.
Er bemerkte ein Aufblitzen von Pailletten, das milchige Blaugrün ihres Kleids und sah, wie sie sich buchstäblich in die Garderobe flüchtete.
Da er wissen wollte, ob etwas passiert sei, stand er auf, um mit ihr zu sprechen.
Tiffany hielt ihn am Ärmel fest. „Was ist denn, Liebling?“
„Ich muss mir die Beine vertreten, Tiff.“
„Ich komme mit.“
„Auf die Herrentoilette?“
Tiffanys Erröten verbarg nicht ihren Zorn, aber wen interessierte das schon? Er entkam.
Die Garderobe schien leer zu sein bis auf einen Vorhang aus Mänteln und Stolas. „Mel?“, rief Logan. „Melody, bist du hier?“ Aus dem Ballsaal konnte er das Orchester über das Stimmengemurmel hinweg hören. In der Garderobe selbst herrschte nichts als Stille.
Sie konnte nicht nach draußen gegangen sein. Eine schimmernde seegrüne Meerjungfrau wäre seiner Aufmerksamkeit ganz gewiss nicht entgangen. Er hatte sie den ganzen Abend über nicht aus dem Auge gelassen, ebenso wenig wie die Tür der Garderobe, seit sie hineingegangen war. Er suchte nach einem anderen Ausgang, kämpfte sich durch einen dichten Dschungel aus Mänteln und Stolas an einer elektrisch betriebenen Garderobenstange, die sich durch den ganzen Raum zog, und landete schließlich auf der Rückseite. „Verdammt!“
Er tastete sich an der Wand entlang. „Melody?“, rief er. „Bist du irgendwo hier hinten?“
Er roch Orchideen, bevor er ein Seufzen hörte.
„Mel, um Himmels willen, rede mit mir“, flüsterte er. „Wir sind zum ersten Mal heute Abend eine Minute allein, und die will ich nicht verschwenden.“
„Logan“, sagte sie sehnsüchtig und so dicht neben ihm, dass er sie fast augenblicklich in seine Anne ziehen konnte. Und so wiegten sie sich im Rhythmus des Stückes, mit dem das Orchester gerade begonnen hatte.
„Sie spielen die Titelmelodie von Zauberhafte Schwestern“, murmelte sie leise in sein Ohr. ein Lächeln in der Stimme, und hielt ihn dabei beinahe ebenso fest an sich gedrückt wie er sie, als würden sie einander so bald nicht mehr loslassen wollen. Damit war er sehr einverstanden.
„Perfekt“, stellte er fest und zog sie noch näher, auch wenn das eigentlich gar nicht möglich war, während sie langsam zu der bezaubernden Melodie tanzten. „Du bist perfekt.“
Sie lachte
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