Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
würde mit ihr nach Hause gehen und fortsetzen, was sie begonnen hatten. Von wegen. „Nun, ich jedenfalls habe eine Wahl“, sagte sie und ließ ihn ohne ein weiteres Wort stehen. Sie eilte in die Damentoilette und hatte wenigstens die kleine Freude, dass Logan mit immer noch zerzaustem Haar zu Tiffany zurückkehren würde.
Zehn Minuten später, nachdem sie Haar und Make-up in Ordnung gebracht hatte, stieß sie im Gang fast buchstäblich mit Brian Westmoreland zusammen. So viel also zu einer unauffälligen Flucht. Sie gab auf und bat ihn, sie nach Hause zu bringen. Und das tat er.
Sie redeten bis vier Uhr morgens über alles und nichts. Brian war ein guter Zuhörer. Nach einem keuschen Kuss verbrachte er den Rest der Nacht auf ihrem Sofa.
Melody lag wach bis zur Morgendämmerung, wartete, lauschte auf Logans Rückkehr, aber er kam überhaupt nicht nach Hause.
Achtzehn
IM HELLEN LICHT DES TAGS standen die Erinnerungen wieder klar und deutlich vor ihr, und Melody wurde von Scham und Reue gepackt, sodass ihr Gesicht und die Ohren immer wieder rot leuchteten. Obwohl sie nicht alles getan hatten, hatte sie mit Logan geschlafen - in einer öffentlichen Garderobe. War das nicht reichlich billig?
Dumm war es, und zwar unglaublich dumm. „Blöde Kuh“, schalt sie sich. „Dumme Ziege.“ Was war nur mit ihr passiert? „Hormonüberschuss“, sagte sie und warf den Netztanga in den Korb für schmutzige Wäsche. „Nichts weiter. Ich war scharf, das war alles, und ich war nicht die Einzige.“ Sie hielt inne, las die einzelnen Sachen aus dem Durcheinander auf, das sie am Abend zuvor im Bad angerichtet hatte, und erinnerte sich daran, wie gut sich Logan in ihr angefühlt hatte, wie gut sie selbst sich gefühlt hatte. „Oh Gott.“ Dann warf sie einen kritischen Blick in den Spiegel, sah ihre schmachtenden Augen und verzog angewidert das Gesicht. „Komm endlich drüber weg.“
Nun ja, es war knapp gewesen. Noch eine halbe Sekunde mehr und … Sie stöhnte. „Kein Schutz, kein Hirn, aber viel, sehr viel Trieb.“ Wäre der Zufall nicht dazwischengekommen, hätte sie die „Junge Mütter in Not“-Stiftung vielleicht selbst in Anspruch nehmen müssen. „Jesses“, wie Logan sagen würde.
Melody machte sich eine stärkende Tasse Chai mit einer Extraportion Schlagsahne, um ihren Ärger zu besänftigen, und trug das Getränk zum Computer in ihrem Schlafzimmer hinüber. Sie würde sich ihre E-Mails ansehen, besonders die Fanpost. Bewunderung würde ihr guttun und sie beruhigen.
Logan hatte sie bewundert … mit seinen Lippen, mit seinem ganzen Körper. Er hatte … „Zur Hölle mit Logan“, sagte sie laut. „Denk an etwas anderes.“ Aber an was? Etwa daran, dass er die Nacht mit Tiffany verbracht hatte, statt zu ihr nach Hause zu kommen?
„Brian“, sagte sie und riss sich aus ihrem Selbstmitleid. Brian war ein lieber Kerl, dachte sie, während sie darauf wartete, dass ihr PC hochfuhr. Wenn sie ihm vor Logan begegnet wäre …
Vielleicht würde sie das nächste Mal Ja sagen, wenn er in die Stadt kam. Als er ihr früh um sieben einen Abschiedskuss gegeben hatte, hatte er gesagt, er werde schon bald zurückkommen, und versprochen, sie anzurufen. Brian war ungefährlich, und nach seinen Erzählungen zu schließen, schien er nicht unter extremer Arbeitssucht zu leiden. Ja, er war ehrgeizig, aber nicht annähernd solch ein Streber wie Logan, obwohl Logan letzte Nacht in diesem Garderobenraum alles andere als ein langweiliger Streber gewesen war. Hart war er gewesen. Groß, dick und hart. Bereit. „Himmel!“
Sich von einem Mann fernzuhalten, der sie verrückt und leicht schwachsinnig werden ließ, schien nur vernünftig, aber um ihrem Produzenten und Nachbarn fernzubleiben, würde sie ein bisschen mehr als die üblichen Ausweichmanöver ersinnen müssen. Um alles noch komplizierter zu machen, hatte sie versprochen, am nächsten Abend mit Shane und Logan durch die Straßen zu ziehen, wie es zu Halloween üblich war. Das arme Kind würde sehr traurig sein, wenn sie nicht mitkäme, also würde ihr wohl nichts anderes übrig bleiben. Shane hatte in seinem kurzen Leben schon genug Enttäuschungen erlebt.
Sie durfte ihm nicht noch mehr bereiten.
Ihr Leben und das von Logan bewegten sich vielleicht in unterschiedliche Richtungen, aber sie würde so gut es ging mit Shane in Verbindung bleiben.
Im Augenblick, zumindest morgen Abend, musste sie einfach einen sicheren Abstand einhalten. Da oben alles still war - ein
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